Beiträge von portaball im Thema „Mit dem Zweiten sieht man besser - Doppelteleskope“

    Hallo Guenther,


    ich hatte ja schon vor einiger Zeit meinen 12,5" Dobson gegen das Doppel C8 getestet, mit dem Ergebnis, dass ich mich vom Dobson getrennt habe.
    Allerings benutzte ich den Dobson mit Binoansatz.


    Wäre ich ein paar Jahre jünger oder hätte hier ein anderes Gelände wäre die Entscheidung sicherlich anders ausfallen, aber so stehen die Zeichen auf Trennung.
    Natürlich kommt auch dazu, dass ich noch nie ein "faint fuzzy Jäger" war und mich weite Felder in den Okularen mehr begeistern.


    Meine grösste Freude mit dem C11 Bino war die Konstruktion und der Bau, ich habe das gemacht, weil sich mir die Gelegenheit geboten hat und ich es mir selbst beweisen wollte, dass es machbar ist.
    Realistisch gesehen wusste ich von Anfang an, dass es nicht mein favorisiertes Beobachtungsinstrument sein würde.


    Grüsse Jochen

    Gestern Nacht konnte ich einige Wolkenlücken nutzen und mit dem Doppel C8 auf M42 halten.
    Natürlich ist es kein Vergleich Seite an Seite und ich kann auch nicht garantieren, dass die Bedingungen identisch waren, gefühlt waren sie aber sehr ähnlich.


    Als erstes fällt natürlich das weitere Feld im Doppel-8 auf, was mir persönlich gut gefällt.
    Andererseits ist die Farbe in M42 weg und auch der Nebel selbst zeigt nicht mehr diese sehr feinen, fast fotoartigen Strukturen wie im Doppel-11


    Was ist nun besser?
    Das ist sehr schwer zu sagen, auch der Anblick im Doppel-8 ist schon sehr sehr nett, im Doppel-11 ist er halt der Hammer - mit dem Pferdefuss des engeren Feldes.
    Man merkt deutlich, dass das 11er doch noch mal etwa ne halbe Magnitude tiefer geht, was sich bei schwächeren Objekten (M1, Flammennebel) klar bemerkbar macht.


    Ich werde mir überlegen müssen, was mir wichtiger ist und ob ich es rechtfertigen kann Beide zu behalten.
    Natürlich spielt auch das Gewicht des Doppel-11 eine Rolle, auf meinem Grundstück mit Hanglage und Treppen kann ich es wirklich nur am Fenster einsetzen, wodurch sich aber nur ein sehr kleiner Himmelsausschnitt nutzen lässt...


    Grüsse Jochen

    Nachdem ich schon seit einigen Tagen vorbereitet bin war es heute Nacht endlich so weit, ich konnte mit dem Doppel C11 auf den Orionnebel halten.
    Ich nutzte dafür meine 32mm Kasai mit 85° Feld, welche mir bei 95facher Vergrösserung und einer AP von 2,9mm 0,9° wahres Feld zeigen


    Der Anblick war absolut atemberaubend, feinst strukturierte Nebelschwaden im gesamten Gesichtsfeld und meine geheimen Erwartungen wurden nicht enttäuscht - manche Bereiche schimmerten klar und deutlich grünlich und das obwohl der Himmel gestern ganz sicher nicht perfekt war.
    Farbe gab es allerdings nur mit beiden Augen, beim Vergleich mit einem Auge und einem C11 Tubus war alles grau in grau.


    Eigentlich hatte ich vor, mir das auch noch mit dem Doppel C8 bei 70x, ebenfalls 2,9mm AP und 1,2° anzusehen, allerdings bin ich gesundheitlich etwas angeschlagen und wollte deshalb nicht auch noch mitten in der Nacht die EMS umbauen und kollimieren.


    Sobald ich wieder fit bin und das Wetter mitspielt werde ich darüber berichten...
    Auf jeden Fall muss ich mir auch noch einen Satz Nebelfilter besorgen ;)


    Grüsse Jochen

    Obwohl mein C11 Doppelteleskop durch konsequenten Leichtbau mitsamt der Gabel nur 35 Kilo wiegt, ist es mir doch zu beschwerlich das Ding immer durch den Garten zu meinem Beobachtungsplatz zu schleppen, zumal ich dabei auch noch eine Treppe überwinden muss...


    Zuerst dachte ich über den Bau einer Gartensternwarte oder Schutzhütte nach, allerdings habe ich ein Grundstück mit Hanglage weshalb das nur mit sehr viel Aufwand zu realisieren wäre.


    Schon spürte ich die Tendenz meist doch zu einem anderen, leichteren Instrument zu greifen.
    Bevor das Doppel-11 nun aber zum Staubfänger wird oder ich mich schweren Herzens davon trenne, wollte ich noch eine letzte Alternative ausprobieren.


    Fenstersternwarten haben ja generell keinen besonders guten Ruf und auch bei mir ist der nutzbare Beobachtungsbereich nicht sehr gross.
    Ich habe Glück und das Fenster zeigt genau nach Süden, ich kann im Bereich von Südwest bis Südost schwenken und komme ca 80° hoch.
    Das ist nicht zu schlecht, zumal die Ekliptik sehr schön in diesem Bereich liegt.
    Temperaturprobleme gibt es keine, es handelt sich um einen ungeheizten Anbau, das Teleskop ist also auch immer ausgekühlt.


    Es gibt zwar links und rechts in jeweils ca. 200m Abstand Strassenlaternen, aber die werden um Mitternacht ausgeschaltet, die Nachbarn schlafen um diese Zeit auch, so dass es von denen auch keine Lichtverschmutzung gibt.


    Die Säule ist ein Aluminiumrohr, welches ich mit Durchgangsschrauben an der Aussenwand befestigt habe.
    Oben steckt eine Kurbelsäule von Linhof drin.


    Nun gilt es also nur noch die 35 Kilo vom Boden auf die Säule zu heben, das ist schon wesentlich angenehmer als damit auch noch laufen zu müssen :)


    Natürlich ist es ein Kompromiss und ich bin schon sehr gespannt wie gut er sich macht.




    Grüsse Jochen

    Heute habe ich noch ein paar Feinarbeiten am Doppel C8 gemacht.
    Zuerst habe ich aus schwarzem POM zwei Abdeckungen gedreht, welche das Gerät verschliessen, wenn die EMS nicht montiert sind:




    Dann habe ich noch 2 grosse Aluringe gedreht, wofür könnten die wohl sein?



    Richtig, das gibt meine Sonnenfilter.
    Da der Abstand der Tuben nur einen Millimeter beträgt kann ich keine Filter von aussen aufstecken, ich muss sie also innen montieren.
    Der zweite Thousand Oaks Glasfilter ist schon bestellt...



    Und zu guter Letzt gibt es noch eine Aufbewahrungs- und Transportkiste.
    Ich habe lange nach einer Grösse gesucht, bei der ich die EMS hätte montiert lassen können, aber leider gibt es das nicht. Die Kiste wäre dann riesig mit viel Luft um das Gerät und kaum noch transportabel.
    Aber auch so ist das Bino dann in 2 Minuten einsatzbereit, und auskühlen muss es ja eh ein wenig :)



    Grüsse Jochen

    Hallo Steffen,


    danke für Dein Feedback und vor allem Deine tollen CNC Fräsarbeiten, ohne die ich meine Binos in dieser Perfektion gar nicht hätte bauen können!


    Ich muss gestehen, dass ich noch nie auf einem Teleskoptreffen war.
    Aber möglicherweise ändert sich das nächstes Jahr, dieses Jahr ist mir das alles zu knapp, ich bin immer noch an Feinarbeiten und vor allem brauche ich einen zweiten Satz EMS um den Doppelrefraktor und eines der SCT gleichzeitig aufbauen zu können.
    Die EMS umzuschrauben und zu justieren geht zwar, ist aber gerade bei Dunkelheit im Feld keine Freude...


    Grüsse Jochen

    Es gibt auch ein sehr empfehlenswertes Buch, in dem wirklich alle Details zu Theorie und Praxis von Doppelteleskopen jeglicher Art sehr ausführlich dargestellt werden.
    Das beginnt mit einer sehr anschaulichen Darstellung der Auswirkungen verschieden grosser Obstruktionen, zeigt sehr viele Beispielhafte Doppelteleskope und beschreibt auch die unterschiedlichen Ausführungen.
    Es ist allerdings nur in englisch verfügbar.



    http://www.amazon.de/Building-…9076884?tag=astrotreff-21


    Und hier noch eine sehr informative Website zum Thema, dort gibt es auch viel über die theoretischen Hintergründe zu lesen, man bekommt aber auch praktische Beispiele zu sehen:


    http://arieotte-binoscopes.nl/index.html


    Grüsse Jochen

    Hallo Tobi,


    wenn ich Dir Motivation für eigene Projekte geben konnte habe ich mein Ziel erreicht!


    So etwas bauen und im Stillen geniessen ist eine Sache.
    Ich möchte aber, dass viel mehr Leute dieses unglaubliche Erfahrung zweiäugiger Astrobeobachtungen mit einem Objektiv pro Auge erleben können, es eröffnet sich wirklich eine völlig neue Welt.
    Deshalb wollte ich zeigen was machbar ist, und dazu braucht man nicht einmal eine eigene Werkstatt, es gibt genügend Dienstleister, welche einem die wenigen benötigten Spezialteile fertigen.
    Es muss auch kein C11 oder APO sein, Gerd zeigt hier in seinem Thread wie man es aus Holz und mit 2 Achromaten umsetzt, das Ergebnis wird ähnlich überwältigend sein:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=182673


    Die binokulare Amateurastronomie fristet leider immer noch und völlig zu unrecht ein Schattendasein.
    Wer es einmal erlebt hat will nie mehr einäugig unterwegs sein :)


    Der Einäugige ist der König unter den Blinden, aber der Zweiäugig beobachtende ist der König unter den Zyklopenbeobachtern :)


    Grüsse Jochen

    Hi Tobi,


    danke für Dein nettes Feedback!


    Ja, wenn ich etwas im Kopf habe kann ich sehr manisch sein :)
    Und ich liebe Herausforderungen, Dinge die es nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt und die dennoch mehr bieten als das, was man von der Stange kaufen kann.
    Natürlich macht mir die Planung und die Umsetzung in der Werkstatt auch grossen Spass, das ist für mich als Büromenschen ein komplentativer Ausgleich, ja fast schon Meditation :)
    Besonders gross ist die Freude dann, wenn sich die Arbeit gelohnt hat und am Ende alles so funktioniert, wie ich es mir ausgedacht habe.
    Bei den beiden Celestron Binos gab es diesbezüglich einige Fragezeichen, komme ich noch in den Fokus, habe ich Vignettierungen und verliere Öffnung etc.
    Viele Doppel SCT wurden bisher ja noch nicht gebaut, C8 fand ich eine Handvoll, C11 gerade mal noch eines, ich konnte also kaum auf Erfahrungswerte Anderer zurückgreifen, im Gegenteil, viele haben mich gewarnt, es würde sich nicht ausgehen...


    Ein grosses Problem habe ich jetzt allerdings, wie ich es auch drehe und wende, es gibt kaum noch Optimierungspotential mit anderen Teleskoptuben und dadurch fehlt mir jegliche Herausforderung für die Zukunft und ich werde mich wohl ganz auf's Beobachten konzentrieren müssen :)


    Grüsse Jochen

    Und noch ein kleines Update.
    Nachdem sich die Gewichtserleichterung der Gabelbrücke beim C11 bewährt hat, habe ich auch analog beim C8 durch ein paar Bohrungen noch mal 1,5 Kilo eingespart.
    Damit bin ich dann doch bei meinem ursprünglich geplanten Gesamtgewicht von 12,5 Kilo incl. EMS angekommen:



    Grüsse Jochen

    Hallo Martin,


    das ist einer der Threads, den ich schon seit langer Zeit abgespeichert habe und der mit verantwortlich ist, dass ich diesen Weg gegangen bin.
    Dennoch musste ich selbst die Erfahrungen machen und habe dabei ja auch den damals von Dir erwähnten 2" Siebert Binoansatz verglichen.


    Natürlich habe ich mir auch intensiv Gedanken über einen DoppelNewton (Dobson) gemacht, der wegen seiner kürzeren Brennweite natürlich grosse Vorteile bezüglich weiterer Felder hat.
    Aufgrund von Grösse und Gewicht (12,5" hätten es dann schon mindestens sein sollen) aber auch der heiklen Kollimation und eher unbequemen Benutzung habe ich mich dagegen entschieden.
    Mein C11 Bino ist in der selben Gewichtsklasse wie Dein 10er und das ist schon grenzwertig, in 10 Jahren werde ich das Ding wohl nicht mehr bewegen wollen und können.
    Die 13 respektive 12 Kilo vom Doppel C8 und DoppelBorg hingegen sind völlig unproblematisch, diese beiden Teleskope sind gerade in der Kombination eine wundervolle Ausrüstung.


    Grüsse Jochen

    Hallo Thomas,


    da mein Okularpark inzwischen sehr übersichtlich geworden ist hatte ich keine Möglichkeiten bei wirklich gleichen Vergrösserungen zu vergleichen, aber ich benutzte möglichst ähnliche Vergrösserungen und versuchte dann gedanklich zu interpolieren ;)
    Ich war bei den Tests auch sehr erstaunt, aber das Doppel C8 bot an KS und Galaxien die deutlich ansprechenderen Bilder as der 12,5" Dobson mit dem Binoansatz.
    Nur das zählt für mich und so ist meine Entscheidung leicht gefallen.


    Bezüglich dem Vergleich von Doppelteleskop und Binoansatz gibt es hier noch einen sehr interessanten Thread:


    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=64283


    Da ich viele Stunden am Tag mit der Kollimation der Doppel SCT verbracht habe, kann ich auch etwas zu deren Tauglichkeit am Tag sagen.
    Das C11 ist mit seiner Brennweite natürlich heftig und die 32mm Kasai haben am Tag deutliches kidney beaning und sind deshalb kaum zu verwenden.
    Ich hatte deshalb praktisch immer die 17mm und 13mm Ethos drin.
    Das C11 reagiert auch sehr empfindlich auf Luftunruhe, insbesondere an warmen Tagen und bei Sonnenschein bekommt man deshalb keine wirklich knackscharfen Bilder.
    Das C8 ist da wesentlich unempfindlicher, hier sind die Tagbeobachtungen wirklich toll!


    Da wir gerade bei den Tagbeobachtungen mit Doppelrefraktoren sind noch eine Bemerkung.
    Im "anderen Forum" hatte Markus Ludes bemängelt, dass bei Doppelteleskopen mit Umlenkung durch Spiegel anstatt Prismen bei kein 3D Effekt sichtbar sei, was natürlich insbesondere für Tagbeobachtungen elementar ist.
    Ich habe daraufhin etwas recherchiert und herausgefunden, dass dies nicht an der Art, sondern der Anzahl der Reflektionen liegt.
    Einen 3D Effekt sieht man tatsächlich nur bei einem seitenrichtigen und aufrechten Bild, also einer geraden Anzahl von Reflektionen.
    Das bedeutet, dass die ganzen Doppelrefraktoren mit 3 Umlenkungen, egal ob kommerziell gefertigt oder Eigenbau mit 3 Zenitspiegeln, gar keinen 3D Effekt zeigen können.
    Ein weiterer grosser Vorteil für Matsumotos EMS, der mir bislang gar nicht bewusst war.


    Grüsse Jochen

    Hallo Thomas,


    den 2" Binoansatz habe ich verkauft nachdem klar war, dass er gegen die Doppelteleskope nicht den Hauch einer Chance hatte und der Monokulare Portaball ist mit dem Doppel C8 auf Augenhöhe, nur dass das beobachten am Doppel C8 wesentlich entspannter und weniger Seeinganfällig ist.


    Die beiden SCT Binos unterscheiden sich in der Anwendung kaum, ich werde sie insbesondere für Kugelsternhaufen, Planeten und Planetarische Nebel einsetzen, also kleine Objekte mit eher grosser Flächenhelligkeit, die von der grossen Brennweite profitieren und bei denen das kleine Feld nicht stört.
    An diesen Objekten wirkt sich auch der Kontrastverlust durch die Obstruktion meiner Erfahrung nach nur gering aus.
    Klar geht das C11 tiefer und zeigt die Objekte heller mit mehr Auflösung, dafür braucht es aber auch viel länger zum Auskühlen und wiegt auch deutlich mehr.
    Im Moment spiele ich mit dem Gedanken es dauerhaft im Garten zu montieren.


    Das Doppelborg ist für alles mit grösserer Ausdehnung und/oder geringer Flächenhelligkeit.
    Offene Sternhaufen profitieren von der tollen Abbildung mit nadelfeinen Sternen und Nebel wie Galaxien springen einem wegen des guten Kontrastverhaltens regelrecht ins Auge.


    Die alte Weisheit, Nebel und Galaxien brauchen Öffnung würde ich so nicht mehr unterschreiben, meiner Erfahrung nach brauchen sie einen Doppelrefraktor :)


    Natürlich kann man mit dem Doppelrefraktor auch auf Planeten, PN und KS halten, aber es fehlt dann gegenüber dem Doppel C8 merklich an Licht und Auflösung.
    Im Gegensatz sind die Doppel SCT für offene Sternhaufen wegen des engen Feldes ungeeignet und Nebel und Galaxien sind eher unscheinbar, Licht wäre zwar genügend da, aber es fehlt an Kontrast.


    Aber durch die Kombination der Geräte ist man für alle Objekte bestens aufgestellt.


    Grüsse Jochen

    Hallo Marcus,


    ja, mit Rohrschellen und einer unter die Tuben montierten Platte wäre ich in Sachen Stabilität auf der sicheren Seite gewesen, so wurden ja auch schon einige C8 Binos gebaut.
    Ich wollte dieses zusätzliche Gewicht aber vermeiden und vor allem auch die wunderschöne Ästhetik dieser tollen Instrumente so wenig wie möglich stören.
    Deshalb wollte ich es auf die minimalistische Weise probieren und es hat sich bisher bewährt.


    Grüsse Jochen

    Hallo Marcus,


    danke für Dein feedback und ja, es kann durchaus sein, dass ich in der nächsten Saison mal auf ein Treffen fahre :)


    Natürlich habe ich auch darüber nachgedacht die beiden Tuben an den Gussringen zu verbinden, da ich auch davon ausgehe, dass die deutlich stabiler sind als die Alurohre.
    Allerdings wäre die Verbindung da viel schwieriger und komplizierter gewesen, wenn nicht sogar völlig unmöglich.


    Um möglichst wenig Lichtweg zu benötigen und dadurch den Backfokus klein zu halten und Vignettierungen zu vermeiden müssen die beiden Tuben so eng wie möglich aneinander.
    Bei meinen beiden Binos haben die Tuben an den Gussteilen einen Abstand von nur einem Millimeter.
    Hätte ich solche Zwischenstücke für die Bereiche an den Gussteilen anfertigen lassen, hätten die in der Mitte auch nur einen Millimeter stark sein dürfen, das war mir zu heikel und instabil.
    Ausserdem hätte ich dann die Verbindung nur an 2 Stellen herstellen können, denn Verbindungsstücke an den Rohren und den Gussteilen gleichzeitig wäre wegen der Toleranzen auch schwierig umzusetzen gewesen.
    Das grösste Problem wäre aber die Verschraubung selbst gewesen.
    Am vorderen Ring hätte man das ja noch gut bewerkstelligen können, bei den Spiegelzellen hätten die Schraubenköpfe respektive Muttern aber zwangsläufig mit den Spiegeln kollidiert, da ist nur ganz wenig Luft
    Die Praxis zeigt, dass die Verbindung an den Rohren auch ausreichend stabil ist, eine Abstützung des Momentes durch eine zusätzliche Strebe unter den Tuben hätte ich auf jeden Fall benötigt.
    Man darf auch nicht vergessen, dass die Tuben durch die press sitzenden und fest verschraubten Gussteile enorm an Stabilität gewinnen.


    Ich habe ja nun schon etwas mit den Dingern experimentiert und sie auch öfters durch die Gegend getragen, bisher ist die Kollimation stabil.


    Grüsse Jochen

    Nach dem gestrigen erfolgreichen first light war heute die endgültige Justage angesagt.
    Dazu verwende ich solche gehärteten Stahlbleche in verschiedenen Stärken, sozusagen Fühlerlehren als meterware :)



    Daraus habe ich mir einige Abschnitte geschnitten:



    Und so werden die Dinger verwendet, ich ändere damit den Abstand der Tuben an den Verbindungsstücken, in dem ich die Blättchen unterlege:



    Das sieht jetzt zwar einfach aus, ist aber ein sehr langwieriger Prozess.
    Man muss sich an das richtige Mass herantasten, in dem man verschieden dicke Plättchen probiert - ziel ist es ja perfekte Kollimation bei Neutralstellung der Justageschrauben am EMS zu haben.
    Jeder Tausch der Plättchen bedeutet aber, dass die Schmidtplatten heraus müssen, da die Verbindungsschrauben in den Tuben nur so zugänglich sind.


    Am Ende hat sich gezeigt, dass die Tuben hinten einen Millimeter weiter auseinander müssen.
    Also habe ich am hinteren Verbindungsstück links und rechts je 0,5mm unterlegt.
    Am Verbindungsstück davor waren es je 0,3mm und davor dann je 0,1mm
    Das vorderste Verbindungsstück blieb ohne Beilagbleche.


    Die horizontale Achse war nun also ausgerichtet, die vertikale geht zum Glück sehr einfach, man muss nur die beiden Tuben so lange gegeneinander verdrehen, bis es passt.
    Danach wurden dann die Verbindungsschrauben fest angezogen und fertig.


    Heute habe ich auch noch mit einem grünen Laser nachgemessen, ob ich denn einen Teil meiner Öffnung durch Vignettierung verliere.
    Diese Möglichkeit bestand, da ich doch recht viel Backfokus benötige um in den Fokus zu kommen, ich musste den Sprengring, der normalerweise der Anschlag ist, von der Zentralblende entfernen und komme etwa 2mm hinter dieser Marke in den Fokus.
    Nun, der Test mit dem Laser hat ergeben, dass ich immer noch die volle Öffnung von 280mm habe, hier der Beweis:



    Ich denke das kommt daher, dass das C11 die selbe grosse Zentralblende hat wie das C14.
    Auch in der Vignettierungsanalyse von Ken Hutchinson steht, dass es beim C11 keinerlei Vignettierung gibt, egal wie viel Backfokus man benötigt.


    Beim C8 war die Gefahr wesentlich grösser und ich habe deshalb die Zentralblende schon gekürzt, um dem entgegen zu wirken.
    Und es hat sich gelohnt, auch beim C8 habe ich noch die vollen 200mm Öffnung:



    Die Wetteraussichten für heute sind gut, ich glaube ich werde mir später mal Saturn mit dem DoppelElf ansehen :)


    Grüsse Jochen

    Heute Abend war first light.


    In der Dämmerung habe ich am Stern kollimiert, zuerst die Tuben vertikal durch gegeneinander verdrehen parallel gemacht, horizontal stimmte es schon recht gut, die Sternbilder waren deckungsgleich, wenn die entsprechende Kollimationsschraube des EMS am Anschlag war.
    Natürlich werde ich das noch optimieren, die Kollimation muss stimmen, wenn die Schrauben in Neutralstellung sind.


    Heute wollte ich aber noch sehen, was das Ding leistet und am Ende blieben mir nur 10 Minuten, bis die Wolken da waren...
    Aber für einen ersten Eindruck hat das gereicht, M13 war bei 100x (Kasai32) und 195x (Ethos 17) so unglaublich plastisch, wie ich ihn noch nie in einem Teleskop gesehen habe - was ich sah erinnerte mich viel mehr an eine Fotografie...
    Und dabei war immer noch leichte Dämmerung und ein heller Halbmond...


    Die 250x mit den 13mm Ethos waren dann natürlich zu viel, da zeigte sich auch, dass die schnelle Kollimation doch noch nicht perfekt war.


    Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, denn im schlimmsten Fall hätte das komplette Projekt auch scheitern können, wenn ich z.B. durch den langen Lichtweg gar nicht mehr in den Fokus gekommen wäre...
    Doch so hat sich der ganze Aufwand, die investierte Zeit und natürlich auch das Geld gelohnt, das Ergebnis ist genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte.


    Natürlich ist das Monster kein Instrument für jeden Tag, das merkte ich spätestens dann, als ich es bei Dunkelheit alleine wieder von der Säule gewuchtet und weggetragen habe.
    Aber für die seltenen ganz speziellen Neumondnächte wird es sich zukünftig ganz sicher lohnen das DoppelElf aufzubauen :)


    Grüsse Jochen

    Da die Gewichtsverteilung beim C11 etwas anders ist als beim C8 benötigte ich keine neuen Tubushalter um das Teleskop mit Okularen ins Gleichgewicht zu bringen.
    Es hat ganz knapp gereicht die alten Halter zu kürzen und die Bohrungen zu versetzen - das spart Zeit und Geld.




    Wenn das Wetter hält ist heute Abend first light, wobei ich primär mit Kollimieren der Tuben beschäftigt sein werde, mal sehen wie stark die schielen...


    Grüsse Jochen

    So, heute habe ich die EMS adaptiert und die Hülsen für den Augenabstand angefertigt.
    Ausserdem habe ich die Säule gekürzt, damit man stehend Horizontblick hat.
    Das Endgewicht des Doppel-11 mit Gabel und EMS beträgt genau 35 Kilo.
    Nicht wirklich leicht, aber dennoch gut an der Gabel zu tragen und auch alleine auf die Säule zu setzen:



    Jetzt muss ich nur noch den Schwerpunkt verlagern um das Teleskop "gewichtfrei" zu bekommen und das ganze Geraffels am Stern kollimieren.


    Grüsse Jochen

    Hallo Thomas,


    kannst Du an Deinem Bino nicht noch etwas frickeln, damit Du auch die 13er verwenden kannst?
    Tubuskürzen sollte doch immer gehen...
    Für zwei 13er Ethos würde ich schon einigen Aufwand treiben wollen :)


    Alternativ gibt es aber auch noch die 12,5er Docter, die werden gerne verwendet, wenn die 13er Ethos nicht gehen, und Viele lieben sie sogar noch mehr - sie kosten aber auch noch etwas mehr :)
    Für Doppelteleskope mit 1,25" Ansatz sind die Docter fast ein Muss...


    Grüsse Jochen

    Hallo Thomas,


    stimmt, mit kürzerer Brennweite erlauben natürlich auch 1,25" Okulare sehr weite Felder, physikalisch bedingt halt leider auch mit weniger Öffnung :)


    Ob die Ethoy für die Ewigkeit sind wird sich zeigen, ich hatte auch schon mal einen Satz Nagler und dachte die behalte ich ewig ;)
    Man wird sehen, was für Okulare es in Zukunft geben wird, wobei ich nicht wirklich einen Bedarf für mehr als 100% sehe, insbesondere beim binokularen Einsatz ist das wirklich ausreichend.
    Momentan sind mit die Ethos 17mm und 13mm extrem wichtig, deshalb habe ich sie auch abgedreht um sie ohne Einschränkungen - also der vollen Ausnutzung des 100° Feldes - in meinen Doppelteleskopen benutzen zu können.
    Ob die Ethos in 10 Jahren immer noch Stand der Technik sind wird sich zeigen, aktuell vermisse ich aber wirklich nichts.


    Gerade wurden ja von Denkmeier die LOA Okulare vorgestellt welche durch Arrays einen sehr plastischen 3D Effekt zeigen sollen.
    So etwas könnte mich als rein visuellen Genussspechtler natürlich sehr reizen...


    Da ich eigentlich noch nie durch Okulare mit geringen Eigengesichtsfeldern beobachtet habe fällt es mir etwas schwer, Deine Frage zu beantworten.
    Ich gehe aber davon aus, dass die subjektive Erweiterung des Sehfeldes wie auch die subjektiv wahrgenommene höhere Vergrösserung bei binokularer Beobachtung unabhängig vom Eigengesichtsfeld der Okulare ist.
    Zumindest kann ich mit den Ethoy beide Effekte klar beobachten, und in der aktuellen Testphase meiner Doppelteleskope kneife ich sehr oft mal ein Auge zu um die Unterschiede genau zu analysieren.


    Grüsse Jochen

    Hallo Franjo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrG</i>
    alles klar, dann entfällt auch das lästige Spiegelshiftung.
    Wäre tödlich bei Binonutzung[:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So schlimm ist es erstaunlicherweise gar nicht.
    Wenn man den Fokus immer von der selben Seite anfährt ist es minimal und den kleinen Rest hat man mit den Justierschrauben am EMS gleich wieder eliminiert.
    ich war auch erstaunt, aber generell würde es auch mit den originalen Fokussierern sehr gut gehen.


    Grüsse Jochen

    Hallo Thomas,


    Ja, das Doppel 11 ist schon ein Klopper, aber erfreulicherweise lässt es sich immer noch halbwegs bequem alleine auf's Stativ heben.
    Wie oft ich es benutzen werde hängt natürlich insbesondere davon ab, wie viel mehr es als das Doppel Acht zeigen wird - natürlich werde ich über die Unterschiede ausführlich berichten, das interessiert mich auch ganz besonders :)


    Ich finde die weitwinkligen 2" Okulare schon wichtig.
    Beim Doppelborg ermöglichen sie die wirklich weiten Felder und bei den SCT sorgen sie dafür, dass die Winkel trotz der langen Brennweiten nicht allzu klein werden.


    Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken es stationär im Garten zu lassen.
    Allerdings mag ich keine grosse Hütte oder so, einfach nur das Teleskop auf ner Säule.
    Leider habe ich noch keine wirklich gute Idee, wie ich das wetterfest abdecken könnte.
    Ein Mono C11 hätte ich mit einer Kunststofftonne abgedeckt, aber beim Doppel geht das leider nicht mehr.
    Falls also dazu jemand ne zündende Idee hat...


    Grüsse Jochen