Beiträge von jonny im Thema „Vacuum- Bedampfungsanlage im Kleinformat“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie groß ist der Aufwand um Silber im Berich ab 400 nm auf 98 % zu bringen?


    Es gibt verschieden Möglichkeiten, hier Link zu einem Patent aus dem Jahr 2000:


    https://www.google.com/patents/US6078425...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wichtig: Ein Patent muss nicht unbedingt "funktionieren", ich will dem hier das nicht absprechen, aber bedenken sollte man das immer.


    Was hier, soweit ich das verstanden habe auch dazu kommt: Der Reflexionsgrad der Silberschicht wird nicht verbessert, sondern nur eine zweite Schicht eingezogen, die UV-reflektiv ist, so dass die Reflektivität des Gesamtspiegels in den UV-Bereich reingezogen wird. Das ist für Amateurastronomische Anwendung kaum nötig, oder?


    Weiterhin ist Dünnschichtphysik und Chemie ein bisschen Alchemie, sobald man mehr als ein Element hat, kann viel passieren.
    Abgesehen von einer sehr genauen Kontrolle der Schichtdicker ist es dann noch viel wichtiger, a) den riesiegen Parameterraum der Bedampfung abzufahren und auszutesten und b) einmal gefundene Herstellungsparameter sehr genau zu halten.


    Ich will euch Tüftlern die Fähigkeit dazu nicht absprechen, aber da gibt es andere Verbesserungsansätze, die meiner Meinung nach vielversprechender sind.


    Sehr interessant fände ich mal den direkten Vergleich Silber und Alu, ob man ein paar Prozent in der Reflektivität im Einsatz sieht oder nicht.

    Moin Kai,


    ich bezog mich auf Wolfram. Damit habe ich Kupfer und Zinn verdampft, Kupfer braucht etwas mehr Temperatur als Alu, das ging ganz gut, nach zwei Übungsschiffchen, die mir zerbröselt sind.


    Ob man das Tolansky-Verfahren im Vakuum realisieren kann.... Nun, man müsste wohl den Interferometeraufbau mit der Scheibe irgendwie in der Kammer unterbringen und vor Bedampfung schützen. Das Substrat müsste aus der Bedampfungsposition zur Messposition gebracht werden, oder die Scheibe darüber geschwenkt werden.
    Machbar vielleicht, aber sicher nicht einfach. Im Vakuum ist das denke ich nicht das Verfahren der Wahl.

    Moin,


    bei dem Setup mit der Turbo unter dem Verdampfer halte ich Schiffchen für am besten. Die Dinger halten zwar nicht ewig, mit ein bisschen Erfahrung aber lange genug. Sind halt sehr bröselig, dafür thermisch extrem stabil.



    Zur Schichtdicke: http://de.wikipedia.org/wiki/Tolansky-Verfahren
    Ist im Prinzip nicht schwer, sicherlich, die Umsetztung erfordert einiges an Gebastel, im Praktikum hatten wir ein altehrwürdiges Messinginstrument dazu, das jede Gruppe zwei Versuchstage in den Wahnsinn getrieben hat.
    Hat aber den Vorteil, dass es keine aufwendige, substratabhängige Kalibrierung braucht, sondern nur eine Schattenmaske, die eine scharfe Stufe erzeugt.
    Wäre das vielleicht was?


    Schwingquarz ist eine gute Methode, weiß allerdings nicht, was sowas kostet, zumindest die Sonden müsste man kaufen, oder?

    reines Alu...


    Meines Wissens passiviert das Zeug quasi instantan. Heißt, man hat sofort eine Oxidschicht drauf, ob mal will oder nicht. Da hilft auch das mit Amateurmitteln erreichbare Vakuum wenig. Was aber auch den Vorteil hat, dass man keine Schutzschicht braucht, es sei denn, man ist mechanisch so stark, dass man die Oxidschicht zerstört. Was nun noch an anderem Zeug in Alufolie steckt, ist sicherlich mal eine Frage an den Hersteller wert. Ich denke, die sind da wegen Lebensmittelnähe recht offen? Da könnte man eventuell mit einer Blende arbeiten und unterschiedliche Dampfdrücke ausnützen.



    Nochwas zur Haftfestigkeit: Nach Nachdenken und Fragen von Leuten, die es wissen müssen: Erwärmen des Substrats sollte diese Eigenschaft verbessern, genauso wie die Reflexivität. Aufgedampfte Schichten werden weniger granular und "schichtiger", wenn die Teilchen nach der Kondensation noch Energie haben um die optimalen Plätze zu erreichen.
    Man stelle sich einen Sack Briketts vor, wenn man den auschüttet, hat man einen Haufen. Erst wenn man die Kohlenkiste ein wenig schüttelt, wird die Packung besser.


    Hier sollte mit relativ einfachen, billigen Mitteln Spielraum für Verbesserungen sein.



    Eine Frage noch: Besteht das Vorhaben, dass Ganze in der Größe aufzubauen, die für Hauptspiegel nötig ist?

    Ein sehr schönes Bastelprojekt.


    Bei den Turbos ist die Skalierung auf Spiegelmaß teuer. Der erreichbare Endruck hängt von der Vakuumkammergröße ab: Je größer, desto größer muss die Turbo werden, was heißt, dass es schnell teuer wird. Turbopumpen kosten.


    Wie weiter oben schon gesagt: Es sollte unbedingt ein Schutz über die Öffnung zur Turbo. Bei den Drehzahlen reichen kleine Schmutzpartikel aus, um das Ding völlig zu zerstören. Da bröselt schnell mal ein kaum sichtbares, aber letales Ding rein. Eine Maßnahme ist, immer als erstes, wenn man das Ding offen hat, was über die Öffnung zu legen. (kritischer ist allerdings Zeug, dass im vollen Lauf reinfällt)


    Dient das Verbindungsstück zwischen Turbopumpe und Vakuumbehälter einem wichtigen Zweck? Damit verminderst du nämlich die Saugleistung der Pumpe. In diesem Strömungsbereich, wo es nicht mehr um fluiddynamischen Sog geht, ist kompakter besser. Das könnte den Enddruck verringern, was für die Schicht sicherlich besser ist. Wobei natürlich die Frage ist, was die größte Quelle für Restgas ist.

    Im andere Thread war die Frage schon mal da: Lohnt es sich bei Alu, das Substrat zu heizen? Für den Schichtaufbau kann das ganz hilfreich sein, vorsichtig aufzuheizen und dann kontrolliert (laaangsam) wieder auf Raumtemperatur abzukühlen.