Hallo Freunde des "Nichts"
(==>)Jürgen,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Sehr interessanter Thread, der mich daran erinnert, dass ich als Teenager mal ein Einkochglas mit einem Bohrer maltraetiert hatte, um die Luft rauszusaugen. Idee war damals ebenfalls, eine Verdampfungsanlage zu machen. Das Vakuum wollte ich damals "irgendwie" mit einer Fahrradluftpumpe erzeugen. Lang ists her, und selbstredend war mir kein Erfolg beschieden...
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erinnert mich ebenfalls an meine späte Jugend. Da hatte mir ein verständnisvoller Mensch immerhin eine sehr leistungsfähige Wasserstrahlpumpe geschenkt. Damit und mit einem Funkeninduktor als Spannungsquelle konnte ich sogar Glimmentladungen in einen Einmachglas erzeugen... Aber diese jetzt als Vorpumpe einzusetzen hab ich bei dem Gedanken an die Wasserrechnung sofort wieder verworfen Mit zunehmenden Alter wird man halt etwas umsichtiger[8D].Die Pumpe besitze ich immer noch.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Aber wenn ich mir den elektrischen Aufbau so ansehe, kommt mir als Herzschrittmachertraeger das Grausen... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Das wäre aber Schade wenn dein Herzschrittmacher bereits durch das Streufeld einer einzigen 120A Stromschleife gestört würde. Auf der Hochspannungsseite zur die Glimmentladung fließen dagegen bei mir nur ca.2 mA
(==>) Amateurastronom,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Eine kurze Anmerkung möchte ich aus Sicherheitsgründen trotz Zeitmangels dennoch machen: Bei dem gewählten Vakuumgefäss würde ich aufgrund des flaschen Bodens und der nicht vom Hersteller garantierten
Eignung für Grob-/Feinvakuum eine gute Schutzbrille tragen, idealerweise eine, die rundum dicht abschliesst, wie eine Taucherbrille…<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Sicherheitshinweise sind bei mir immer willkommen. Daraufhin hab ich mir eine große, 4 mm dicke Polymerglasscheibe (Polystyrol) gekauft. Diese stelle ich beim evakuieren von Glasgefäßen vor die Apparatur. Das dürfte in Falle eines Falles wahrscheinlich noch sicherer sein als eine Schutzbrille.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Selbst auf die Gefahr hin, mich jetzt vielleicht wieder unbeliebt zu machen (was scheinbar viel schneller geht, als man sich das als Physiker vorstellen kann), so würde ich selbst bei Wechselspannung nach eigenen Erfahrungen bevorzugen, Kapazitäten mit einem hochohmigen Hochspannungswiderstand kurzzuschliessen. Mir ist es nämlich mal passiert, dass ein Kondensator (in besonders hochwertiger Ausführung) lange nach Abschalten der Wechselspannung Tage später noch eine erhebliche Spannung führte…<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ich glaube nicht dass du dich damit unbeliebt machst. Die Technik mit „hochohmigen Hochspannungswiderstand kurzzuschliessen“ ist mir ebenfalls bekannt. Bei meiner Hochspannungsversorgung spürt man zu Glück einige Sekunden nach dem Abschalten nichts mehr, wenn man die Elektode berührt.
(==>) Jörg,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Jetzt komme ich aber in Entscheidungsnot, wo ich denn meinen Fangspiegel hinschicken soll, zu dir oder zum Kai.
Es soll ja keiner beleidigt sein.
Das wird wohl der Würfel entscheiden müssen …<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Jetzt warte doch mal etwas mit deinen Würfelspielen. Wie ich dich kenne sind deine Planscherben sicher nicht die kleinsten. Prüfung von so etwas wird bei mir erst dann möglich wenn dieses wunderbare Glas von seinen Oliven evakuiert sein wird.
Bild 17
Das kann dauern![}:)]
(==>) Kai,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
dass Du die Anlage erfolgreich bauen würdest, daran hatte ich nie Zweifel. Die Geschwindigkeit überrascht mich dennoch... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Danke, aber Turbomaschinen haben irgendwie den Hauch von Geschwindigkeit an sich. Das kenne ich bereits sehr gut von meinen selbst gebauten Strahlturbinen. Davon muss etwas bei mir hängengeblieben sein. Hier mit den fertigen Pümpchen aus deinen Beständen, sowie mit deinen Tipps musste ich ja nur wenig selber stricken und denken damit daraus eine funktionstüchtige Klein- Bedampfunganlaqge wird. Sie wird von Tag zu Tag tüchtiger. Dazu ist folgendes zu berichten,
(==>) all,
<b>1. Suche von vakuumtauglichen Behältern im eigenen Haushalt
</b>
Bild 18
Ich bin damit zwar noch längst nicht durch. Aber nachdem meine liebe Frau sämtliche Töpfe mit Tabus belegt hat wird mir nichts anderes übrig bleiben als eine langwierige Expedition durch die Haushaltwarenabteilungen der nächstgelegenen Kaufhäuser.
<b>2. Untersuchungen zur Hochstromheizung des Verdampfers</b>
Der 1,6 mm Wolframdraht braucht ca. 100 A um auf die richtige Temperatur zu kommen. Dabei liegt an den Anschlussstellen am Flansch ca. 1,1 V an. Das macht mehr als 100 W Heizleistung, welche naturgemäß auch die vakuumdichte Stromdurchführung aufheizt. Man braucht zur vollständigen Verdampfung ca. 15- 30 s Heizzeit. Ich hab 120 s lang mit 100 A geheizt. Dabei könnte die Silikondichtung in obigem Bild 3 kritisch werden. Deshalb wurde der Temperaturanstieg in diesem Bereich mittels Strahlungsthermometer gemessen. Dabei kam ca. 50°C heraus und das Vakuum zeigte keinerlei Einbruchstendenz.
Glücklicherweise kann gestern das Briefchen von Kai mit einer edlen Spende in Form eines unscheinbaren Tantalblechstreifens an. Dieser wurde natürlich sofort verarbeitet. Es fügt sich der Formgebung ähnlich gut wie Kupferblech. Zur Kontaktierung mussten die Anschlüsse neu gemacht werden. Gebrauchsfertig sieht es dann so aus:
Bild 19
Bild 20
Wie von Kai vorausgesagt braucht dieser Verdampfer nur noch ca. 50 A Heizstrom für einen ordentliche Funktion. Positiv kommt noch hinzu dass das Schiffchen praktisch nur in den Halbraum über ihm abstrahlt.
Bei dieser Gelegenheit hab ich dem Verdampfer auch die seitlichen und die zentrale Abschirmungen verpasst. Damit bewirkt man folgendes:
a) Die lästige Verspiegelung der Gefäßwand wird erheblich reduziert.
b) Ein Teil der vom Verdampfer abgestrahlten Wärme wird zu ihm zurück reflektiert. Er heizt sich daher bei gegebener Heizleistung schneller auf. So konnte ich feststellen dass der Verdampfer ohne die Abschirmungen nach ca. 30 s Heizzeit immer noch einen merklichen Rest an Alu enthielt. Das machte sich nach Belüftung, Reinigung des Gefäßes von der Verspiegelung und erneuter Aufheizung gut als erneute Verspiegelung sichtbar. Bei Verdampfung mit den Abschirmungen konnte man auf diese Weise keine Verspiegelung mehr erkennen.
<b>3. Beispiel für eine Verspiegelung mit Silber</b>
Als Sibervorrat wurden einige mg gereinigter und getrockneter Silberschlamm“ aus dem Niederschlag einer chem. Verspiegelung nach Brashear genutzt.
Prozessablauf mit kurzen Erläuterungen:
a) Befüllung des SchiffchensVorreinigung und Trocknung des Substrats
b) Einlegen des Substrats
c) Schließen des Behälter und Evakuieren auf min. Vorvakuum.
d) Einschalten der GlimmentladungEinschalten der Turbopumpe
Bild 21
Bild 22
e) Nach Abreißen der Glimmentladung kurzes Aufheizen des Verdampfers. Dadurch sollen evtl. vorhandene flüchtige Verunreinigungen im Schiffchenentfernt werden.
f) Herunterfahren der Turbopumpe bis Stillstand. Dabei setzt die Glimmentladung wieder selbsttätig ein. Die einzelnen Phasen der Glimmentladung dauern deutlich länger als beim Hochfahren.
g) Turbopumpe wieder hochfahren.
h) Nach abreißen der Glimmentladung 2 Minuten abwarten bis zum Einschalten der Heizung.
i) 20 s lang heizen.
Bild 23
k) Turbopumpe abschalten.
Nach Stillstand der Turbopumpe Vorvakuumpumpe abschalten und belüften.
Bild 24
l) Die Kammer kann geöffnet und das Substrat entnommen werden, Prozess Ende.
Bild 25
Bild 26
Augenscheinlich ist die Verspiegelung mit Silber gelungen.
<b>4. Beurteilung einiger der bisher produzierten Proben
</b>
Dabei möchte ich mich heute nur auf die rein visuelle Beurteilung gemäß dem folgenden
Bild 27
stützen.
Hier ist zum Vergleich ein handelsüblicher GSO- Fangspiegel beigelegt. Man sieht auf dem Bild und auch direkt keinen deutlichen Unterscheid in der Helligkeit und Farbe zu meinen Proben 1 und 2. Ob die Helligkeitsunterschiede im Foto real sind oder fotografisch bedingt sind kann man m.E. nur durch Reflexionsgradmessungen ermitteln.
Der Helligkeitsabfall am oberen Rande von Probe 1 ist real. Dieses Substrat trägt bereits eine teildurchlässige Beschichtung, wahrscheinlich mit Chrom. Der obere Rand war während meiner Alubeschichtung bewusst teilweise vignettiert.
Die Probe 3 erscheint etwas gelblich. Das ist auch direkt zu sehen. Sehr wahrscheinlich ist das durch die für Alu vs. Silber wellenlängenabhängigen Reflexionsgrade bedingt.
Zur weiteren Klärung ob Versuche mit Silberbeschichtung überhaupt lohnenswert sind werde ich erst mal Reflexionsgradmessungen machen.
Nach weniger als einer Woche praktischer Erfahrung mit der für mich neuartigen Technik fühle ich mich natürlich noch als blutiger Anfänger. Daher sind Kritik und Anregungen herzlich willkommen.
Gruß Kurt