Hallo Toni,
mir kommt es so vor, wie wenn Du gerade zuviel auf einmal erreichen willst. Klar, man möchte mit der neuen Kamera sehr schnell Bilder von allem möglichen machen. Dabei lernt man aber nichts und kommt nie selbst zurecht. Die Aufnahmebedigungen können sich auch in der Nacht mal schnell ändern. Willst Du dann jedesmal in einem Büchlein blättern um zu sehen wie hat der oder der seine Kamera eingestellt? Damit kommst Du nicht zu guten Bildern.
Es ist viel wichtiger, sein Aufnahmeprogramm und seine Kamera zu beherschen um auf sich ändernde Bedingungen selbst reagieren zu können.
Jupiter, Mond, Saturn, Venus stehen gerade auf Deiner Aufnahmeliste. Leider kannst Du keine Einstellung für alles verwenden. Alle vier benötigen stark abweichende Einstellungen zueinander.
Sinnvoller wäre es, Jupiter erst mal zu vergessen. Für den hast Du im Winter bessere Bedingungen. Venus benötigt schon einiges an Erfahrung also auch nach hinten schieben.
Aktuell ist Saturn gut erreichbar und der Mond eigentlich fast immer. Saturn ist in diesem Jahr aber auch nicht ganz einfach, einfach weil er recht tief steht und Du dadurch sehr viele, schnell wechselnde Bedingungen durch atmosphärische Einflüsse bekommst.
Auch zwischen verschiedenen Aufnahmeprogrammen zu wechseln ist nicht zielführend. Konzentriere Dich am besten auf ein Programm und lerne damit umzugehen. Wenn Du dann Dein Aufnahmeprogramm beherschst, kannst Du dass erlernete auch mit anderen Programmen umsetzen. Die Einstellungen und Bezeichnungen sind ähnlich, aber nicht gleich.
Ich würde Dir vorschlagen, erst einmal EZPlanetary zu verwenden. Du hast zwar dort weniger Möglichkeiten als mit Firecapture, dafür ist es einfacher in der Handhabung. Es bietet zwar weniger Einstellungen als Firecapture, dass ist beim Einstieg aber eher vorteilhaft. Wechseln zwischen den Programmen hilft Dir nicht weiter, es sorgt nur für weitere Verwirrung.
Ich wollte am Anfang auch alles gleichzeitig erledigen und war erstmal nur frustriert. Für den Anfang solltest Du vielleicht so vorgehen:
-Für 1 Programm entscheiden (Vorschlag: EZPlanetary)
-Die Bedienung von diesem Programm lernen
-Am Tag mit einem weit entfernten Objekt üben. Vorteil dabei, Du kannst Dich auf die Kamera konzentrieren und musst Dich nicht noch darum kümmern, ein kleines helles Bällchen nachzuführen.
-Funktioniert auch in der Wohnung, wenn Du anstelle vom Teleskop die Kamera am Sucher montierst. Dann reichen wenige Meter Abstand zum Objekt.
-Einstellung der Belichtungszeit und Verstärkung übers Histogramm üben. Wenn das geht, kannst Du die Werte für Planeten auch in der Nacht schnell finden.
-Mit den Videos die Du am Tag machst, kannst Du dann auch bereits das Stacken der Videos üben und erste Schritte in der Bildbearbeitung versuchen. Auch hier gilt, lerne 1 Programm beherschen. Fürs Stacken würde ich Dir Registax oder Autostackert empfehlen.
-Sei nicht frustriert, wenn das perfekte Bild nicht sofort da ist. Kleine Schritte führen zum Erfolg.
-Nach den Trockenübungen kannst Du Mond oder Planeten versuchen. Du wirst sehen, dass es dann gleich besser geht.