Beiträge von Kraichgaupfaelzer68 im Thema „Fragen zu : ALccd5L llc und FireCapture v2.4.10“

    Seeing war gestern grausam. Fokussieren mehr Glückssache, trotz Mikrofokussierung. Die erleichetert die Sache etwas, aber auch nur für den letzten Kick wenn die Bedingungen gut sind. Wenn alles wabert bringt sie auch nichts.


    Ich hatte das C8 gut ausgekühlt, und wollte auch noch nachjustieren, höhere Vergrößerungen am Stern waren aber nicht möglich. Filmen ging ohne Barlow gerade noch so. Visuell war am Saturn gestern 8,8mm (230x) schon grenzwertig. Bei guten Bedingungen gehen meist noch 4,7mm (430x). Für heute Nacht soll sich das Seeing aber erheblich verbessern. Werde es dann nochmal versuchen.

    Hallo Toni,


    ich glaube in der neuen Sternstunde vom Juni ist genau das, was Du Dir mal anschauen solltest. Denn Planetenbilder werden aus Videos hergestellt. Dort wird es ab ca. 18:22 Minuten anhand von Jupiter gezeigt.


    http://www.astrotreff.de/topic…IC_ID=182371&whichpage=1#


    Nach dem Video wird Dir einiges besser verständlich sein. Die von Dir SEF genannten Dateien sind wahrscheinlich SER Dateien. Das ist auch ein Videoformat, dass man weiterverarbeiten kann.


    Vieleicht etwas grundsätzliches. Planeten werden im allgemeinen nicht als Einzelbilder erstellt. Dazu ist die Atmosphäre viel zu unruhig. Stattdessen erstellst Du Videos mit vielen Einzelbildern. Aus diesen Videos werden dann mit anderen Programmen die besten Einzelbilder übereinandergelegt, geschärft, entrauscht usw.


    Das ist z.B. ein Einzelbild aus einem Video mit ca. 2000 Bildern,




    von denen die besten 600 überlagert und dann mit weiteren Bearbeitungsschritten dieser Saturn erstellt wurde.



    Die Bearbeitung dauert übrigends sehr viel länger, als das Filmen.

    Hallo Toni,


    mir kommt es so vor, wie wenn Du gerade zuviel auf einmal erreichen willst. Klar, man möchte mit der neuen Kamera sehr schnell Bilder von allem möglichen machen. Dabei lernt man aber nichts und kommt nie selbst zurecht. Die Aufnahmebedigungen können sich auch in der Nacht mal schnell ändern. Willst Du dann jedesmal in einem Büchlein blättern um zu sehen wie hat der oder der seine Kamera eingestellt? Damit kommst Du nicht zu guten Bildern.


    Es ist viel wichtiger, sein Aufnahmeprogramm und seine Kamera zu beherschen um auf sich ändernde Bedingungen selbst reagieren zu können.


    Jupiter, Mond, Saturn, Venus stehen gerade auf Deiner Aufnahmeliste. Leider kannst Du keine Einstellung für alles verwenden. Alle vier benötigen stark abweichende Einstellungen zueinander.


    Sinnvoller wäre es, Jupiter erst mal zu vergessen. Für den hast Du im Winter bessere Bedingungen. Venus benötigt schon einiges an Erfahrung also auch nach hinten schieben.


    Aktuell ist Saturn gut erreichbar und der Mond eigentlich fast immer. Saturn ist in diesem Jahr aber auch nicht ganz einfach, einfach weil er recht tief steht und Du dadurch sehr viele, schnell wechselnde Bedingungen durch atmosphärische Einflüsse bekommst.


    Auch zwischen verschiedenen Aufnahmeprogrammen zu wechseln ist nicht zielführend. Konzentriere Dich am besten auf ein Programm und lerne damit umzugehen. Wenn Du dann Dein Aufnahmeprogramm beherschst, kannst Du dass erlernete auch mit anderen Programmen umsetzen. Die Einstellungen und Bezeichnungen sind ähnlich, aber nicht gleich.


    Ich würde Dir vorschlagen, erst einmal EZPlanetary zu verwenden. Du hast zwar dort weniger Möglichkeiten als mit Firecapture, dafür ist es einfacher in der Handhabung. Es bietet zwar weniger Einstellungen als Firecapture, dass ist beim Einstieg aber eher vorteilhaft. Wechseln zwischen den Programmen hilft Dir nicht weiter, es sorgt nur für weitere Verwirrung.


    Ich wollte am Anfang auch alles gleichzeitig erledigen und war erstmal nur frustriert. Für den Anfang solltest Du vielleicht so vorgehen:


    -Für 1 Programm entscheiden (Vorschlag: EZPlanetary)
    -Die Bedienung von diesem Programm lernen
    -Am Tag mit einem weit entfernten Objekt üben. Vorteil dabei, Du kannst Dich auf die Kamera konzentrieren und musst Dich nicht noch darum kümmern, ein kleines helles Bällchen nachzuführen.
    -Funktioniert auch in der Wohnung, wenn Du anstelle vom Teleskop die Kamera am Sucher montierst. Dann reichen wenige Meter Abstand zum Objekt.
    -Einstellung der Belichtungszeit und Verstärkung übers Histogramm üben. Wenn das geht, kannst Du die Werte für Planeten auch in der Nacht schnell finden.
    -Mit den Videos die Du am Tag machst, kannst Du dann auch bereits das Stacken der Videos üben und erste Schritte in der Bildbearbeitung versuchen. Auch hier gilt, lerne 1 Programm beherschen. Fürs Stacken würde ich Dir Registax oder Autostackert empfehlen.
    -Sei nicht frustriert, wenn das perfekte Bild nicht sofort da ist. Kleine Schritte führen zum Erfolg.
    -Nach den Trockenübungen kannst Du Mond oder Planeten versuchen. Du wirst sehen, dass es dann gleich besser geht.

    Hallo Toni,


    Einstellungen von anderen übernehmen wird nicht vollständig funktionieren. Abhängig von Deinem Teleskop, der Himmelsqualität, dem Objekt usw. wirst Du unterschiedliche Einstellungen verwenden müssen. Die Einstellungen sind auch nicht an jedem Abend gleich. Du solltest die Kamera nach dem Histogramm und nicht nach dem Livebild einstellen. Ich wähle die Daten so, dass ich im Histogramm ca. 80-90% erreiche.


    Wichtig ist auch, dass Du die richtige Einstellung für die Bayermatrix verwendest, sonst werden die Farben falsch dargestellt. Die richtige Einstellung für die ALCCD5L-2c ist hier "GR".


    Vor 2 Tagen am Saturn hatte ich z.B. 80%Gain, 32ms und Gain 1,2 am C8 verwendet. Das Bild stelle ich morgen, gegen Abend ein, da ich zur Zeit auf eine Fortbildung bin und die Bilder nicht dabei habe. Bei zusätzlicher verwendung der 2x Barlow mußte ich dann die Belichtungszeit auf 64ms einstellen.


    Noch ein Beispiel. Bei Aufnahmen im H-Alpha mit dem Lunt LS35 werden z.B. nur ein paar µs (so um 150 bis 250) als Belichtungszeit benötigt.


    Wenn Du Dich an Dein Histogramm hältst solltes Du die benötigten Einstellungen für den jeweiligen Abend schnell finden.