(==>)Kurt:
Prima, dass Du dich nun auch der Sache annimmst!
Wenn das so weiter geht, brauchen wir bald ein eigenes Spiegelbeschichtungs-Forum[:D]!
Schade, dass ich da momentan nicht mitmischen kann und mich aufs mehr oder weniger schlaue Kommentare geben beschränken muss.
(==>)Michael:
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber ich bin skeptisch ob das Problem mit dem Ausgasen in den Griff zu kriegen ist. Vielleicht wenn man die Kammer erst mal 10 Jahre stehen lässt und ausgasen lässt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ein großer Teil des Ausgasens bei Epoxi geht wohl auf das Konto von eingelagerter Feuchtigkeit. Ich hab da mal einen Artikel über Leiterplatten gelesen, dort ist das ein Problem, weil starkes Ausgasen beim Löten Delamination verursachen kann.
Wenn man Kunststoffteile länger stehen lässt, stellt sich irgendwann ein Gleichgewichtszustand der Restfeuchte mit der Umgebung ein, genau wie bei Holz, nur bei anderen Konzentrationen. Ich bin mir sicher, dieser Zustand ist völlig untauglich für ein Hochvakuum-Gefäß.
Es sollten also schon die Komponenten für das GFK vor dem Laminieren gründlich getrocknet werden. Nach dem Laminieren und Vorhärten bei Raumtemperatur (oder höher je nach Harz) wird dann oberhalb von Tg in einer Vakuumkammer getempert. Das Problem für uns ist hier aber, dass das Material bei dieser Temperatur praktisch keine Festigkeit mehr hat. Man braucht also eventuell eine noch größere Vakuumkammer, in der man dann die Glocke für die Spiegelbeschichtung tempern kann[}:)].
GFK hat aber zusätzlich eine sehr viel porösere Oberfläche hat als Metalle. Und es treten wohl auch noch andere Oberflächenkräfte auf atomarer/molekularer Skala auf, da bin ich kein Experte.
Daher nimmt eine Epoxidharz-Oberfläche mehr Moleküle aus der Luft auf als eine polierte Metalloberfläche.
Selbst bei gut getempertem GFK schätze ich, dass es zu Beginn mehrere Stunden bis einige Tage dauert, bis das Ausgasen halbwegs abgeklungen ist. Wenn man die Oberfläche dagegen ständig im Vakuum belässt und die Kammer immer nur für einige Minuten zum Be- und Entladen öffnet, sollte das deutlich schneller gehen.
Ich kenne aus meinem Job offene Röntgenröhren mit Epoxi-Isolator an der Kathode. Die werden ständig auf Vakuum gehalten. Sogar beim Ersatzteilversand wird eine temporäre Vakuumglocke über die Kathode montiert. Bei Montagearbeiten soll der Kontakt mit Umgebungsluft bei Normaldruck so kurz wie möglich gehalten werden. Laut Bedienungsanleitung soll die Turbopumpe auch bei Nichtgebrauch ständig laufen.
Zum verwendeten Epoxidharz weiß ich in diesem speziellen Fall leider nur, dass die Teile nach dem Vorhärten gründlich getempert werden, und dass das Material zu einem nicht unerheblichen Teil aus einem Füllstoff besteht, um die dielektrischen und Isolations-Eigenschaften zu optimieren.
(==>)Amateurastronom:
Man kann mittels so einer Vakuumkammer zwar auch eine Röntgenröhre bauen, aber da muss man doch noch 2 oder 3 Dinge anders machen. Beim hier besprochenen Aufbau ist wirklich <i>keinerlei</i> Röntgenemission zu erwarten. Ich ärgere mich immer noch über meinen nicht ernst gemeinten Kommentar weiter vorn und die Reaktionen darauf, die vom eigentlichen und sehr spannenden Thema ablenken[V].
Gruß,
Martin