Beiträge von kopfgeist im Thema „7 Jahre Bewegung Barnards Pfeilstern (2008 - 2015)“

    Hallo,


    ja... spannend ist es allemal. Zu deiner Frage fällt mir sponaten Sirius A und B ein. Hat man eine sauber justierte Optik und bedient man sich einiger Hilfsmittel wie einer Blende, so kann man die beiden Komponenten durchaus trennen und über einen längeren Zeitraum hinweg die bewegung verfolgen. Sirius B nähert sich zudem gerade seinem größten Abstand von der Hauptkomponente:
    http://de.wikipedia.org/wiki/S…ile:Sirius-B-Orbit-de.svg


    Grüße,


    Jens

    Hallo zusammen,


    und danke fürs Schreiben.
    Naja... die verwendete Gerätschaft würde ich jetzt nicht unbedingt als klein bezeichnen, handelt es sich doch immerhin um einen 20-Zöller unserer Sternwarte. Allerdings könnte man das gezeigte Ergebnis auch mit deutlich weniger Öffnung/Aufwand erlangen. Die verwendete Brennweite von 5.000 mm ist für mitteleuropäische Bedingungen einfach Overkill. Ein ordentlicher Apo mit um die 1.000 mm Brennweite würde hier völlig genügen.


    Im Jahr 2008 fing ich mit einer Canon 40D an. Da ich die Kameramodelle wechsle wie manche ihre Unterwäsche, ging ich über die 5D Mark II, 1D Mark IV letztendlich zur 5D Mark III über [:)]. Aber es ist egal, welches Kameramodell hier verwendet wird.


    Letztendlich beließ ich es bei relativ kurzen Belichtungszeiten. 90 Sekunden bei 1.600 ISO zeigen hier schon recht viel.
    Ich sah immer zu, dass die Kamera parallel zum Himmelsäquator ausgerichtet war. Mittels Starhopping war ich dann recht schnell bei dem 9.5mag schwachen Pfeilstern.


    Der Rest ist Bildverarbeitung. Ein großes Hexenwerk steckt da nicht dahinter. Es ist lediglich die Geduld... und vielleicht das Bestreben, einmal etwas anderes zu machen. Insofern stimmt deine Behauptung, dass das Hobby Astronomie nicht nur maximale Details, größte Auflöung oder die längste Belichtungszeit darstellt [;)]


    Grüße,


    Jens

    Hallo zusammen,


    wie jedes Jahr im Zeitraum April/Mai nehme ich HIP 87937, auch genannt Barnards Pfeilstern- im Sternbild Schlangenträger auf. Er liegt in 6 Lichtjahren Entfernung zur Erde und hat mit 10,4 Bogensekunden die größte jährliche Eigenbewegung unter allen Fixsternen.


    Nun habe ich im Jahr 2008 mit der Dokumentation begonnen und ihn jährlich abgelichtet. Seither hat er 72 Bogensekunden zurückgelegt, das ist mehr als der scheinbare Durchmesser der Venus, wenn sie in Erdnähe steht!


    Hier zunächst einmal ein überlagertes Bild. Das Gesichtsfeld beträgt in etwa ein halbes Grad.



    Aufgenommen jeweils mit Canon Spiegelreflexkameras
    t= 90 Sekunden, 1.600 ISO
    20 Zoll f/10 Cassegrain
    f= 5.000 mm


    Hier noch eine kleine Animation:



    Man sieht schon innerhalb eines Jahres eine deutliche Bewegung. Ich bin davon immer wieder fasziniert [:)]


    Vielleicht kann ich euch mit der Faszination etwas anstecken... [:)]


    Grüße,


    Jens