Hallo Maiko,
Die Bildhelligkeit hängt ja nur von der Austrittspupille ab, und die (bei gleichen Okularbrennweiten) wiederum von der Brennweite des Objektivs.
Da ein in Frage kommender Newton aber generell eine höhere Brennweite als der vergleichbare APO haben wird ist ein Vergleich, wie Du ihn dir vorstellst, kaum machbar.
Der Kontrast ist von der Qualität der Optik und wie Du schon richtig sagst der Obstruktion abhängig.
Allerdings kannst Du nicht einfach die Obstruktion abziehen, sondern der Kontrast nimmt mit zunehmender prozentualer Obstruktion ab.
Als Hausnummer hat sich eingebürgert, dass der Kontrastverlust einer Obstruktion von 20% und weniger nicht sichtbar ist.
Für den Kontrast in Abhängigkeit der Obstruktion gibt es im Web einige einschlägige Seiten mit sehr anschaulichen Planetenbildern, z.B. hier:
http://snipurl.com/29veojt
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Auflösung, und die steigt mit der Öffnung.
Hier punktet der Newton deutlich, weil für Normalsterbliche realistisch erschwingliche APOs irgendwo um 150mm aufhören, und da geht es mit den Newtons erst richtig los.
Mich beschäftigt dieses Thema aktuell auch sehr, allerdings ausschliesslich binokular.
Wie Du ja weisst besitze ich einen 125mm Doppelrefraktor und einen 12,5" Newton, den ich mit einem 2" Binoansatz betreibe.
In der Helligkeit geben sich beide Geräte nicht viel, zumindest deutlich weniger als ich erwartet hätte.
In der Auflösung liegt der Newton aber weit vor dem Doppelrefrakor, M13 ist bis ins Zentrum aufgelöst und auf Jupiter sieht man deutlich mehr Details.
Ich hatte kürzlich auch Gelegenheit mit einem 16" und 18" Newton zu beobachten, allerdings nur monokular, seit dem bin ich vom Öffnungsfieber geheilt
Mein Fazit so weit:
- Monokular kommt für mich nicht mehr in Frage, auch wenn ich dafür auf etwas Grenzgrösse verzichten muss, aber Objekte hart an der Wahnehmungsgrenze waren noch nie mein Ding.
- Ein Teleskop, für dessen Nutzung ich eine Leiter benötige kommt für mich auch nicht in Frage.
- Der 125er Doppelrefraktor ist viel näher am 12,5er Newton als ich erwartet hätte und am Entscheidendsten ist ganz klar die Qualität des Himmels, der 125er Doppelrefraktor zeigt unter dunklem Himmel deutlich mehr als der 12,5er unter leicht aufgehelltem Himmel.
- Die Benutzung eines Doppelrefraktors mit 90° Einblick auf einem höhenverstellbaren Stativ ist bei jedem Winkel am Himmel wesentlich angenehmer als ein Dobson und auch in der Auf- Abbau- und Auskühlzeit ist er unschlagbar.
- Zweilinsige ED Refraktoren reichen für meinen Bedarf völlig aus, da ich an Mond und Jupiter genau so wenig einen Farbsaum sehe wie mit dem Newton.
- Mehr Öffnung bedeutet mehr Auflösung, ob das aber den Besitz des 12,5 Zöllers rechtfertigt werden weitere Vergleiche über den Sommer zeigen müssen.
Grüsse Jochen