Beiträge von stefan-h im Thema „Dobson 8'' oder 10''“

    Hi Ingo,


    zu 2) es ist eigentlich egal ob du mit 8" oder mit 10" beobachtest. Beachten musst du dabei immer die Grenzgröße am Beobachtungsplatz, also welche Sterne bezüglich ihrem Helligkeitswert du noch sehen kannst.


    http://www.home.uni-osnabrueck.de/ahaenel/aol/lightpol.html


    Kann man leicht ermitteln- im Link sind die Helligkeitsklassen der Sterne im kleinen Wagen angegeben- mit freiem Auge (gut dunkeladaptiert) noch erkennbar ergibt die Grenzklasse- und danach sollte sich in etwa die Austrittspupille deines Übersichtsokulars richten. Wenn du also noch Sterne mag5,5 sehen kannst sollte die AP in etwa in der gleichen Größe liegen- für das Beispiel also so 5,5mm oder leicht drüber. Eine größere AP macht dann den Hintergrund zu hell.


    Zu 1) man sollte besonder Wert auf das Übersicchtsokular legen, das zeigt bei den weitwinkligen Ausführungen die Randverzeichnung am auffälligsten. Bei einem f/5 Spiegel kommen hier zwei Probleme zusammen. Einmal zeigt der schon schnelle Spiegel die Spiegelkoma deutlicher, die ist unvermeidlich, bei f/6 noch nicht so auffällig, f/5 schon sichtbar, f/4,5 sehr deutlich sichtbar. Randnähere Sterne zeigen dabei ein nach außen zeigendes Komaschwänzchen.


    Die einfacheren Okulare kommen dazu mit dem stumpfen Strahlengang des schnellen Spiegels nicht mehr so gut zurecht. Randnah werden die Sterne unschärfer abgebildet, also etwas größer, aufgeblähter. Zusammen mit der Koma wirkt sich das dann doppelt aus.


    Richtig gute Okulare (Klasse Televue und ähnliche) zeigen die Koma bis fast zum Rand hin knackscharf, günstigere eben nicht mehr und noch einfachere günstigere wie zuvor beschrieben.


    Fakt ist- ein gutes Okular ist an jedem Teleskop sein Geld wert. Was nutzt ein guter f/6 Spiegel, wenn ein Billigokular die Abbildung vermurkst. Und bei den höheren Vergrößerungen zeigt sich das Problem nicht mehr gravierend- betroffen sind Okulare so ab Brennweite 20mm aufwärst, bei den kurzen Brennweiten mit 15mm oder noch weniger ist die Randabbildung kein großes Problem.


    Für Übersicht bei einem f/5 richtig teuer- 31mm oder 26mm Nagler. Etwas günstiger die 82° Okulare von Explore Scientific, mit weniger Eigengesichtsfeld Televue Panoptic oder auch ES. Günstig, aber nicht mehr so randscharf dann fast alle anderen Okulare, da ist es dann fast egal ob du eines für 100€ oder für 150€ nimmst.


    Die endgültige Lösung für schnelle Spiegel ist dann das Topokular zusammen mit einem Komakorrektor- bei f/5 kein Muss, aber ein Genuss.


    http://www.sterngucker.de/erfa…i-einem-schnellen-newton/


    Gruß
    Stefan

    Hallo Ingo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Interessanter wäre wie der visuellen Detailunterschied bei Galaxien wie z.B. M81, M82 oder M51 so ist. Wieviel mehr sieht man beim 10" ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Keine Beispiele, aber ein Vergleich bezogen auf die Austrittspupille (AP) bei 8" und 10" (gerechnet mit einem 200/1200 und einem 250/1250=GSO).


    Mit 8" hast du eine AP von 1mm bei einer Vergrößerung von 200x. Der 10"er bringt dir diese AP aber noch bei 250x- also bei höherer Vergrößerung auch eine größere AP. Das gilt für alle erreichbaren Vergrößerungen. Bei lichtschwachen flächigen Strukturen mit feinen Details (Nebel, Galaxien) bringt dir dieses mehr an Vergrößerung mit noch hellerem Bild auch eine bessere Erkennbarkeit.


    Dazu kommt das Mehr an Lichtsammelvermögen, der größere Spiegel zeigt dir damit mehr lichtschwache Sterne und natürlich wirkt sich auch die größere Auflösung der größeren Optik aus.


    Insofern gewinnst du mit mehr Öffnung immer hinzu. Du musst den Tubus nur auch handhaben können. 10" gehen noch fast in jedes Fahrzeug, bei 12" wird es schon enger, der lässt sich auch schlechter tragen. So gesehen sind 10" keine schlechte Wahl.


    Bezüglich Okulare- ja, ein f/5 verlangt etwas bessere Okulare, besonders bei einem weitwinkligen langbrennweitigem Okular für Übersicht. Die günstigen zeigen hier schon deutlich Randunschärfe, die Spiegelkoma wirkt sich dabei auch deutlicher aus. Bei den kurzbrennweitigen wirkt dieses Problem weniger stark.


    Gruß
    Stefan