Beiträge von MartinB im Thema „Regenbogen durch Lichtreflexion“

    Hallo Leute,


    Man kann durchaus die Lichtbrechung in einfacher Sprache ausdrücken.
    Ich bin mal so nett und versuche das hier:


    Im Vakuum (z.B. Weltraum) breitet sich das Licht ungebremst aus. Hier hat es die maximal mögliche Geschwindigkeit, nämlich Lichtgeschwindigkeit (Symbol= kleines c) mit knapp 300.000 km pro Sekunde, das ist fast bis zum Mond oder knapp 8x um die ganze Erde.


    In durchsichtiger Materie, z.B. klares Glas, Kunststoff, oder Wasser, wird das Licht gebremst.
    Auch in Luft wird das Licht ein klein wenig gebremst, bewegt sich also nicht ganz mit c.
    Wenn Licht schräg auf eine Oberfläche = "Grenzschicht" trifft, wird es abgelenkt, d.h. breitet sich nicht auf geradem Weg aus, sondern in einem bestimmten Winkel. Diese Ablenkung wird direkt vom Abbremsen des Lichts verursacht. Man nennt sie auch Lichtbrechung oder Refraktion.


    Es gibt ein lustiges Experiment, um die Lichtbrechung zu simulieren:
    Mehrere Leute haken sich an den Armen ein und gehen nebeneinander mit gleicher Geschwindigkeit. Das ist die ankommende Lichtwelle.
    Sie gehen im schrägen Winkel auf eine gerade Linie auf dem Boden zu. Das kann auch ein Übergang Asphalt/Sand oder etwas ähnliches sein.
    Nach Überschreiten der Linie geht jeder Einzelne nur noch in langsamen Trippelschritten. Wenn die Reihe von Leuten schräg auf die Linie zumarschiert, wird sie an der Linie abgelenkt, genau wie das Licht beim Eintritt in Glas.


    Wie stark der "Knick" ist, hängt davon ab, wie stark das Licht abgebremst wird => "je langsamer, desto Knick[:)]". Die genaue Zahl der Verlangsamung wird mit dem Brechungsindex angegeben. Das hört sich sehr kompliziert an, ist aber ganz einfach die Lichtgeschwindigkeit geteilt durch die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts im Material. Damit kann man auch den Winkel der Lichtbrechung ausrechnen.


    Warum entstehen nun die Farben des Regenbogens an einem Prisma?


    Das liegt daran, dass Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge (= verschiedene Farben) in Materie nicht ganz genau gleich stark abgebremst wird. Bei langwelligem Licht(= weniger Energie, Richtung rot) ist die Abbremsung geringer als bei kurzwelligem Licht (mehr Energie, Richtung blau).


    Mit einem Keil aus Glas (= Prisma) kann man deshalb gemischtes Licht in seine Bestandteile zerlegen. Das weiße Sonnenlicht erzeugt alle Regenbogenfarben. Sehr spannend ist es, verschiedene Lichtquellen, z.B. Leuchtstoffröhre/Energiesparlampe, Glühbirne, Bildschirm vom Mobiltelefon, LED-Lampe und Kerze zu vergleichen.


    Wenn man mit Linsen ein Bild erzeugen möchte, sollen die Farben aber nicht getrennt werden, sonst bekommt man Bilder mit bunten Rändern. Das sieht zwar vielleicht schön bunt aus, man kann aber weniger erkennen.
    Zum Glück gibt es Glassorten mit unterschiedlichen Eigenschaften.
    Wenn man zwei oder mehr Linsen aus bestimmten Glassorten geschickt hintereinander kombiniert, ist es möglich, die Farbtrennung so gering zu halten, dass sie nicht stört.
    Der erste, der das sehr genau geschafft hat, war Josef Fraunhofer.
    Er hat eine einfache Glaserlehre gemacht, war aber sehr wissbegierig und hat sich z.B. aus Büchern sehr viel selbst beigebracht und durch eigene Experimente neue Erkenntnisse gewonnen, die noch in keinem Buch aufgeschrieben waren. Deshalb konnte er auch als erster ziemlich gute Linsenteleskope bauen, die es in dieser Bauart für Hobbyastronomen heute immer noch zu kaufen gibt.
    Zu seiner Zeit haben die besten Astronomen seine Teleskope zur Erforschung des Weltalls benutzt, und z.B. herausgefunden, dass die nächstgelegenen Sterne mehrere Lichtjahre entfernt sind.


    Fraunhofer hat auch als erster das Sonnenlicht so gut in Farben zerlegt, dass er ein Muster von vielen Linien darin entdeckt hat.
    Später haben die Forscher herausgefunden, dass diese Linien praktisch Fingerabdrücke von chemischen Elementen in den Sternen sind.
    Wenn man sie genau untersucht, kann man herausfinden, woraus die Sterne bestehen.




    So, das soll erst mal genügen.
    Ich denke, in der richtigen Aufmachung mit bunten Bildern, oder sogar Live-Vorführungen, kann man das schon Kindern ab ca. 8 Jahren zumuten.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Laura,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine ganz liebe Freundin von mir namens Kim, die ich von der Sternwarte kenne und die Physik studiert hat mir mal erklaert, dass die Farben des Regenbogens nach dem brechen durch die UV- Strahlung entsteht die verschiedene Toene beinhaltet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also, entweder hast Du deine Freundin ein wenig falsch verstanden, oder sie hat dir da was nicht richtig erklärt.


    Durch Lichtbrechung können nämlich niemals aus UV-Licht die Farben des Regenbogens entstehen.
    Lichtbrechung kann nur ein Farbgemisch in die verschiedenen enthaltenen Farben trennen. Farben, die vorher nicht "drin" sind, können hinten auch nicht raus kommen.
    Andere Farben können durchaus aus UV-Licht entstehen, aber eben niemals durch Lichtbrechung, sondern nur mit speziellen Farbstoffen (oder durch die Ausdehnung des Universums[;)]).


    Liebe Laura, ich muss es leider noch mal schreiben: Begeisterung ist die eine Sache, aber wenn Du hier laufend physikalische Zusammenhänge völlig falsch beschreibst, weil Du dich damit offenbar überhaupt nicht auskennst, macht es keinen Spaß, ständig "hinter dir aufräumen zu müssen".


    Du schreibst in deinem Benutzerprofil, dass Du dich beruflich in Richtung Bildung und Chancengleichheit engagierst. Das finde ich sehr löblich und unterstützenswert. Aber bitte bedenke, dass Bildung Weitergabe von Wissen bedeutet. Die größte Begeisterung läuft ins Leere, wenn keine vernünftige Basis da ist. Da hilft dann auch keine pädagogische Ausbildung.


    Wenn Du dich wirklich in Sachen "Astronomie für Alle" engagieren möchtest, dann eigne dir bitte, bitte erst mal ein Grundlagenwissen in Optik und Mechanik an, damit Du selber die Zusammenhänge richtig verstehst. Nur mit dieser Grundlage macht es Sinn, etwas davon an andere Menschen zu vermitteln.


    Langsam leicht genervte Grüße,
    Martin

    Hallo Laura,


    Da bringst Du jetzt aber ganz schön was durcheinander!


    Wenn das Licht durch eine Glasscheibe tritt und dabei verändert wird, ist das Lichtbrechung oder Refraktion.


    Wenn das Licht von einer Oberfläche gespiegelt wird, ist das Reflektion. Die tritt hier aber gar nicht auf!


    Regenbogen kannst Du auch mit einer gepressten (silberfarbenen) CD oder DVD sehen! Die hat viele sehr eng beieinander liegende Rillen.
    Obwohl die Oberfläche das Licht spiegelt, erzeugt auch hier nicht die Reflektion den Regenbogen, sondern genau genommen die Lichtbeugung an den regelmäßigen Rillen.


    Ich finde es schön, dass Du dich für viele Dinge begeistern kannst und die Begeisterung weiter geben möchtest. Das mache ich ebenfalls, z.B. bei öffentlichen Führungen in unserer Sternwarte.
    Aber ich finde auch, gerade wir sollten sehr darauf achten, in der Öffentlichkeit keine physikalisch falschen Aussagen zu machen.


    Trage weiter dazu bei, Menschen zu begeistern, aber strebe dabei auch nach Wahrheit! Das verringert die Begeisterung überhaupt nicht, im Gegenteil!
    Wenn ich solche Beiträge wie von dir oben lese, dann ist das wegen der Sachfehler für mich etwa so, als wenn jemand mit Begeisterung ein schönes Lied ziemlich falsch singt[V]


    Gruß,
    Martin