Beiträge von 2odiac im Thema „Billigschrott für Einsteiger...muss das sein?“

    Hallo zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Colombo</i>
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    Was ist eigentlich aus dem guten alten "Ich informiere mich selbst" geworden?
    (...) dann würde ich mich schon mal in einer Buchhandlung, Stadtbibliothek oder der Tierhandlung nach einem kleinen Buch umsehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    findest du diesen Ansatz nicht ein wenig zu liberal? Wer schützt denn da den Kunden? Ich finde auch, man sollte den Verkauf solcher Wackeldackel-Billig-Flaschenböden direkt verbieten und jedem Interessierten erstmal min. 800 € für nen 8" Dobson, ein paar Okulare und 1-3 Stunden pers. Trainer aus den Rippen leiern. Sich das ganze Wissen über Orientierung am Nachthimmel usw. anlesen ist doch absolut nicht mehr zeitgemäß und Vereine/Volkssternwarten zu besuchen in Zeiten von übertragbaren Krankheiten kann man doch auch von keinem verlangen, der über einen PC mit Internetzugang verfügt und weiss wie man bei youtube Filmchen anschauen kann...



    Aber mal ernsthaft, Werbeprospekte und überzogene Versprechungen sind nichts neues und jeder, der nicht auf dem Klo gesessen hat, als Gott die Gehirne verteilte, sollte eigentlich schon beim Stöbern im Netz stutzig werden, wenn ein 8" Newton auf EQ-xy zu einem Preis angeboten wird, der günstiger ist als so mancher "normale" China-Newton allein. In Zeiten von Geiz ist Geil und dem totalen Verlust von Wertschätzung verschiedenster Leistungen bzw. Produkte hat man da aber mit Sicherheit ein Schnäppchen aufgetan und der Rest der Welt ist einfach nur zu dämlich und zahlt zu viel!


    Abgesehen von der ggf. bewussten Irreführung des Kunden durch maßlos überzogene Werbeversprechen finde ich den Verkauf solcher Sets an sich wenig verwerflich. Zum einen hat nicht jeder angehende Hobbyastronom entsprechend Kleingeld unter dem Kopfkissen liegen und zum anderen kann man so durchaus herausfinden, in welche Richtung die astronomische Reise gehen soll, sofern man kontaktscheu ist und sich nicht einem Astrostammtisch/Verein/Volkssternwarte anschließt und auch einfach nur bequem (denn das eigene Teleskop in den Garten/auf den Balkon stellen hat für viele eine geringere Hemmschwelle als sich in´s Auto zu schwingen).


    Mein erstes eigenes Teleskop war auch ein 130er Newton auf einer recht wackeligen Montierung, ohne Motoren ohne Feinverstellung am OAZ usw. ... aber dem "Versprechen" damit durchaus in die Astrofotografie einsteigen zu können! Und? Mit genau diesem Set bin ich in die Astrofotografie eingestiegen. Mein erstes Mondfoto bei 1.000mm Brennweite hängt auch heute noch vergrößert an der Wand und ich habe mit dem Auge am Fadenkreuzokular irgendwie ein 200mm Tele Piggyback nachgeführt. Natürlich war das alles andere als Spass, wenngleich der erste Anblick vom Saturn mit seinen Ringen oder auch M42 prägend waren und mich dazu verleitet haben tiefer einzusteigen und die nebenbei gesammelten Erfahrung mit diesem Set sind auch heute noch Gold wert.


    Sollte ich nun den Händler verfluchen, der mir das Teil verkauft hat? Ganz im Gegenteil, wenn ich mal Probleme hatte, bekam ich immer auch entsprechende Ratschläge und das eben dieses Einstiegsset seine mechanischen Unzulänglichkeiten hatte/haben musste, dazu muss man nun wirklich kein routinierter Hobbyastronom sein, sondern einfach mal den gesunden Menschenverstand einschalten. Ich pers. würde eben dieses Set durchaus noch einmal kaufen wenn ich wieder am Anfang stünde und bin ehrlich gesagt froh, nicht den "Klassiker" 6-8" Dobson gekauft zu haben, denn das Dobsonschubsen hat sich für mich als absolutes NoGo herausgestellt ebenso wie das Visuelle der Fotografie nachgestellt wurde.


    Daher: Zum Spiel Billigschrott für Einsteiger gehören immer Zwei!