Beiträge von otterstedt im Thema „RC Selbstbau“

    Hallo Jens,


    > Hmmm, ich habe meinen Selbstbauspiegel (Float) minimal unterkorrigiert
    > (das stand so in meiner Literatur). Das war dann wohl nicht so gut


    Darüber streiten die Geister schon ewig. Die Meinung, dass ein leicht
    unterkorrigierter Spiegel durchaus Vorteile haben kann, geht davon aus,
    dass sich im "normalen Gebrauch" die Temperaturen während der Beobachtung
    kontimuierlich nach unten bewegen. Der Spiegel befindet sich dann in einer
    kontinuierlichen Abkühlphase und die Unterkorrektur wird ausgeglichen.
    Ich glaube es war Alois, der hier mal eine sehr interessante Reihenmessung
    für eine solche Beobachtungsnacht vorgestellt hatte.
    Ich persönlich habe meine (Newton-)Spiegel möglichst genau zu 100% korrigiert
    und kann eine gewisse Überkorrektur beim Abkühlen deutlich bestätigen. Später
    in der Nacht ist sie mir noch nie aufgefallen, könnte mir aber vorstellen,
    dass sie trotzdem im geringen Maße vorhanden ist.


    Ciao, Heiner

    Hallo Jens,


    > Die Frage bleibt aber trotzdem: kann ich das mit einem Pyrexspiegel überhaupt vernünftig schaffen,
    > oder ist meine Veränderung aufgrund der Temperatur schon zu groß? => Brauche ich Sital?


    Berechtigtigte Frage, ich würde aber sagen nein, man braucht kein Sital.
    Ein ausgekühlter Spiegel ändert zwar sein Größe, nicht aber die konische
    Konstante. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich bei einer Temperaturänderung
    hauptsächlich der relative Abstand der Spiegel zueinander verändert. Mit
    dieser Abweichung von der Norm können alle Cassegrains noch am besten leben.


    Ich hatte das hier mal für einen 200mm f/3 f/9 RC untersucht:
    http://otterstedt.abflug.de/at…s/de-neje/rc-2.1.2.3.html
    Wie man sieht kann man kleine Abweichungen im Submillimeterbereich
    vernachlässigen. Dadurch ändert sich lediglich der Fokus, die Bildqualität
    bleibt weitgehend erhalten.


    Ciao, Heiner

    Hallo Jens,


    eigentlich gilt diese Anfälligkeit auf jede Abweichung von den
    vorgesehenen Daten mehr oder weniger stark für alle Cassegrain-
    Varianten. Deshalb wundert mich deine Aussage etwas, dass der
    klassische Cassegrain bei dir _wesentlich_ weniger anfällig
    war. Könnte es daran liegen, dass der Maßstab der Spotdiagramme
    beim RC sicherlich um einiges kleiner war als beim klassischen
    Cassegrain?


    Ciao, Heiner