Beiträge von T_Seime im Thema „Misslungener Versuch an der Nadelgalaxie“

    Hi Jo,
    sorry, hast recht. Da hab ich gar nicht dran gedacht.
    Ich glaube, mit der gesamten Kurve lassen sich besser Rückschlüsse ziehen :)


    Hier also die mit PHDLab aufbereitete gesamte Guidingkurve:



    Jetzt sieht man natürlich auch die entsprechenden Fehlerereignisse.


    Bleibt jetzt eigentlich nur noch die entscheidende Frage: Woher kommen diese plötzlichen Fehler?


    Gruß Thomas


    P.S.: Wenn es hilft, schick ich dir die Logdatei per Mail.

    Hallo Jo,


    vielen Dank erstmal für deine Besserungswünsche; es ist schon ziemlich lästig, wenn man fast in den Monitor reinkriechen muß, um überhaupt was erkennen zu können.


    Gestern abend habe ich versucht, den Fehler zu reproduzieren. Dazu habe ich eine Serie von 12 Einzelframes mit je 600 sek. an M101 gemacht.
    Das ist das Ergebnis:



    Die Bedingungen gestern waren bei weitem nicht so gut wie neulich an der Nadelgalaxie (Dunst). Abgebildet sind die unbearbeiteten Original-RAWs der EOS.
    Auffallend ist, daß nach dem groben Fehler im Frame 6 die Galaxie an einer gänzlich anderen Sensorposition steht!


    Hier hab ich noch den Monitordump von PHD2. Man erkennt sehr deutlich, daß die Guidingkurve auch hier relativ glatt ist; die größeren Abweichungen schiebe ich mal auf den Dunst. Man sieht auch deutlich, daß die Guidingcam eigentlich gar keine Chance hat, zwischen verschiedenen Leitsternen zu springen.



    Im Interesse der Erkennbarkeit hab ich die Bilder nicht weiter runterskaliert. Ich hoffe, daß außer dir vielleicht noch irgendjemand eine Idee hat, woher der Fehler kommt.


    Genau genommen hätte ich auch wieder die Nadelgalaxie ins Visier nehmen müssen, um den Fehler wirklich real zu reproduzieren. Aber da waren die Bedingungen einfach zu schlecht.


    Gruß Thomas

    Hallo Jo,


    wie läßt sich ein Fehler besser beschreiben als mit einem Bild?!
    Ich hab mir jetzt noch mal Mühe gegeben und es ist mir tatsächlich gelungen, die bereits gelöschten Originaldateien wieder herzustellen.


    Programmiert war eine Serie von 12 x 600 sek. Die Serie umfaßt die Aufnahmen 8069 bis 8080. Folgende Frames sind fehlerhaft:
    8071, 8072, 8073, 8075, 8079, 8080
    Es ist also irgendwie kein System dahinter.


    Jetzt hab ich in PS alle fehlerhaften Frames als separate Ebene übereinander gelegt. Das sieht dann so aus:



    Die unteren Spuren sind die Frames 8079/80, die nach rechts laufende Spur ist der Frame 8075 und nach links der Rest.


    Man sieht also deutlich, daß die Spuren weitgehend aufeinander liegen, allerdings sind ALLE unterschiedlich lang. Seltsam ist der Frame 8075, der genau in die entgegengesetzte Richtung läuft.


    Vielleicht hilft das irgendwie weiter?


    Gruß Thomas

    Hallo Hanswerner,
    leider konnte ich der Ursache noch nicht genauer auf den Grund gehen, da mich momentan eine starke Bindehautentzündung einfach nicht scharf sehen lässt.


    Hallo Jürgen,
    dem Hinweis mit dem nicht festgeklemmten OAZ des Leitrohrs werde ich mal nachgehen, das ist schon denkbar.
    Den OAZ des Hauptteleskops schließe ich aus; den hab ich derweil so modifiziert, daß der äußerst stabil ist (was er nicht immer war). Während einer Aufnahmeserie von manchmal bis zu vier Stunden brauch ich mittlerweile noch nicht einmal nachfokussieren! Ich überprüfe das jeweils zu Beginn und am Ende einer Serie mit der Bathinovmaske.
    Ein ziehendes Kabel würde ich auch ausschließen, da zumindest bei der Serie an der Nadelgalaxie die Kabel sehr locker nach unten hängen und auch lang genug sind. Beschwören kann ich das natürlich nicht, da ich während einer Serie nicht am Teleskop bin.


    Gruß Thomas

    Hallo Hanswerner,


    Softwarefehler kann man mit Sicherheit ausschließen! Der eingesetzte Bildausschnitt rechts ist ja das völlig unbearbeitete RAW der EOS. Die schwachen Sterne sehen mit Sicherheit genauso aus, nur kann man es eben nicht so deutlich sehen; zumindest der Galaxienkern weist aber ebenfalls die Strichspur auf (links unterhalb des Kerns zu erkennen).


    Einen eigentlichen Nachführfehler schließe ich ebenfalls aus, dafür war die Guidingkurve zu glatt.


    Bleibt also nur noch, den Fehler in der Montierung zu suchen; das werde ich bei Gelegenheit machen.


    Gruß Thomas

    Hallo Jo,


    da es eine Nulllinie gibt, würde ich meinen, die Kurve zeigt die momentane Abweichung vom Sollwert. In der Statuszeile zeigt PHD an, wie groß (in Px), wie lange (in ms) und in welche Richtung der jeweilige Korrekturimpuls erfolgt, um diese "Sollposition" des Leitsterns (die ja beim Kalibrieren der Guidingcam exakt ausgemessen wird) wieder zu erreichen. Würde jetzt anstelle dieses kalibrierten Leitsterns plötzlich ein anderer Stern verwendet, müßte sich das Springen sehr deutlich in der Kurve zeigen, tut es aber nicht! Die Kurve läuft sehr homogen durch.


    Interessanterweise muß ich noch folgendes dazu sagen: Bevor ich die Nadelgalaxie anvisiert habe, hatte ich eine Serie an M81/82 gemacht. Dort hatte ich nur einen einzigen Frame Ausschuß, und der Fehler sah auch ganz anders aus (ich habe auf eine Windböe getippt). Da der Weg der Montierung von M81 zu NGC3454 auch nicht allzu weit ist und die Monti dabei auch nicht umschlägt, schließe ich hier die Wirkung einer geänderten Teleskopbalance ebenfalls aus.


    Gruß Thomas

    Hallo Jörg, Stefan und Jo,


    vielen Dank erstmal für eure Hinweise.
    Ratlos bin ich in erster Linie deshalb, weil es eben nicht diese charakteristische Strichspur ist, die für einen Nachführ- oder Montierungsfehler spricht. Sollte irgendetwas klemmen, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß die deutlich sichtbaren Sternabbilder innerhalb der Spur so einheitlich rund sein können.


    Ich werde trotzdem mal bei Gelegenheit das Schneckenspiel prüfen und ggf. einstellen.


    Daß die Guidecam zwischen zwei Sternen umherspringt, schließe ich hier mal aus. Erstens stelle ich die Belichtungszeit der Guidecam immer so ein, daß ein eindeutiger Leitstern erkannt wird. Zweitens war der Guidegraph an diesem Abend sehr gleichmäßig (+/- 0,8").


    Wäre es vielleicht vorstellbar, daß ein Fremdkörper im Schneckengetriebe diesen Fehler verursacht?


    Gruß Thomas

    Hallo Sternfreunde,


    eigentlich wollte ich euch die Nadelgalaxie NGC 4565 zeigen. Leider konnte ich aus der Serie nur 5 Frames mit jeweils 600 s Belichtungszeit verwenden.
    Etwa jede zweite Einzelbelichtung zeigte eigenartige Sternspuren, die ich rechts im Inset zeige:



    Ich bin ziemlich ratlos, welche Ursache solche Spuren haben könnten. Vielleicht hat der eine oder andere von euch eine Idee?


    Gruß und CS
    Thomas