Beiträge von Hypernova im Thema „Sinnvoller Erstkauf?“

    Mit einem Dobson kannst du Mondbilder machen, weil die Belichtungszeit da recht kurz ist. Wenn du eine ruhige Hand hast, sind eventuell auch Planetenbilder möglich (kurze Videos machen, dann die Einzelbilder stacken). Aber Langzeitbelichtungen von Galaxien oder Nebeln sind problematisch wegen der fehlenden Nachführung und der azimutalen Montierungsweise. Für Langzeitbelichtungen brauchst du zwingend eine parallaktische Montierungsweise. Du kannst den Dobson auf eine EQ-Plattform stellen, aber verglichen mit einer stabilen parallaktischen Montierung inkl automatischer Nachführung und Autoguiding sind die Möglichkeiten entsprechend mehr begrenzt. Dazu kommen die oben schon erwähnten Probleme mit der Fokuslage für die Kamera usw.


    Was die Farbe angeht: So richtig satte Farben wie auf den von dir verlinkten Bildern sind nur mit Langzeitbelichtungen möglich. Günther hat ja bereits die Erklärung dafür geliefert.

    Hallo Matthias, herzlich willkommen.


    ich versuche mal, mich von oben nach unten durchzuarbeiten :)


    8" Öffnung sind schon toll, visuell öffnet es das Fenster in die Beobachtung von zahlreichen schwachen Deepsky-Objekten, fotografisch sind auch prima Ergebnisse möglich. Für letzteres braucht es aber viel Erfahrung und eine passende Ausrüstung. Zumindest fotografisch sollte ein 8" schon auf eine NEQ6 oder eine vergleichbar stabile Montierung.


    Wenn du beim Blick durchs Okular Anblicke wie auf den Fotos erwartest, wirst du sehr enttäuscht sein. Die Deepsky-Objekte sind in der Tat viel schwächer und farbloser. Nur ganz wenige Objekte zeigen einen winzigen Hauch von ganz zarter Farbe, wenn man gute Beobachtungsbedingungen hat, ein entsprechend großes Teleskop besitzt und lange genug hinschaut.


    Hier mal ein Link dazu: http://www.binoviewer.at/beoba…skopvergleich_deepsky.htm


    Ganz so einfach ist das leider nicht: Kamera per Adapter ans Teleskop ja, aber die Montierung funktioniert für Langzeitbelichtungen nicht genau genug. Dafür werden dann Autoguider eingesetzt, die Korrekturbefehle an die Montierung schicken. Diese ganzen Dinge, an die man erstmal gar nicht denkt (Autoguider, eventuell Leitrohr, Stromversorgung, Adapterkram etc), treiben die Kosten für das Vorhaben Astrofotografie schnell in die Höhe. Da landest du ganz schnell bei mindestens dem Doppelten deines Budgets.


    Dobsons sind naturgemäß visuell ausgelegt. Möglicherweise wirst du Probleme haben, mit einer Kamera in den Fokus zu kommen, wenn du den Tubus später auf eine parallaktische Montierung packst. Das sollte im Vorfeld berücksichtigt werden.