Beiträge von 03sec im Thema „deutliche Verbesserungen beim Ausleserauschen“

    Hallo Manfred,
    da musst du vorsichtig sein mit der Auswertung. Auch ein Dark (wenn du es auslesen willst) braucht einen Darkabzug um z.B. das Fix-Pattern-Noise, also sozusagen das Hardware-Rauschen, zu eliminieren. Dieses steigt bei zunehmender Belichtungszeit deutlich an und entspricht so in etwa "warmen" oder "kühlen" Pixeln. Rechnest du aber ein Dark ab, so ist auch gleichzeitig das Bias, das ja dem Ausleserauschen entspricht, abgezogen. Hier werden gerne mal nicht sonderlich aussagekräftige Bildbeispiele veröffentlicht.
    Viel Erfolg und viele Grüße,
    Ralf

    Hallo Frank,
    ich kann das nur aus der Praxis beurteilen und zwar NACH der Bildbearbeitung. Die Einzelbilder sehen natürlich bei 1 oder 2% Verwendungsrate besser aus. Ich schärfe dabei mit der PSF aller gemittelten Bilder und zwar bis das Rauschen einsetzt. Habe ich viele Bilder, so kann ich stärker die Regler hoch drehen, habe ich weniger, so geht das natürlich nicht. Die Ergebnisse unterscheiden sich nicht besonders stark, aber die Stacks aus 90% zeigen mehr Details als welche mit 3%. Vermutlich kommt es stark auf die Breite der Qualitätsstreuung an. Liegen alle Bilder qualitativ in relativ engem Rahmen, so kann man eben besser alle, oder 95% nehmen.
    Das Ganze gilt natürlich nur für mein Setup.
    Gruß,
    Ralf

    Hallo Martin, Tino und ihr anderen,
    das Rohbild der emCCD ist wirklich sehr spannend, habe ich so auch noch nie gesehen. Frank hat auf die ausgefranzten Sterne aufmerksam gemacht. Besser und quasi live kann man das Photonenrauschen gar nicht sehen.
    ich kann hier mal die 2. Hälfte zu einem Vergleich beitragen.



    Das Bild ist ein x-beliebiges aus einem Film mit der DMK und dem 618er Chip.(Hotpixel wurden entfernt)C11, also ähnliches Gerät.
    Das hier ist in etwa die 10 fache Belichtungszeit und das bei Blende 5. Real sind also 40 mal so viele Photonen auf den Chip gekommen. Betrachtet man die beiden Bilder ganz, ganz grob mal als gleich stark verrauscht, so kann man im Umkehrschluss das Ausleserauschen abschätzen, das eben 40 mal so stark ist. Dieser Wert passt dann auch einigermaßen zu den angegebenen Daten.
    Zurück zu den DSLRs, hier hat sich, im anfangs angesprochenen Vergleich, der Wert um den Faktor 4 verbessert. Dies nur, um neben all den Zahlen, auch einen visuellen Eindruck zu bekommen.
    Der Begriff Lucky-Imaging stört mich übrigens, da er nicht passt. Es ist immer von Vorteil mehr Photonen einzusammeln, als nur die Guten. Mal abgesehen davon, dass die (Planeten)-Softwaren die Qualitätsanalyse im Deep-Sky-Bereich nicht vernünftig beherrschen, ergibt ein Bild mit 100% Verwendungsrate am Ende, also nach einer Schärfung, immer ein besseres Bild als z.B. bei 30% Verwendungsrate und entsprechend weniger Schärfung. Das gilt übrigens auch für Planeten.
    Der Begriff "Aktives-Imaging" oder "Adaptives-Imaging" (besonders, wenn jeder helle Stern einen eigenen Alignment-Punkt bekommt), wäre wohl treffender.
    Viele Grüße,
    Ralf