Moin MTT-Fahrer,
Ich bin auch wieder wohlbehalten zu Haus angekommen und habe mich mittlerweile wieder in die Arbeit stürzen müssen. Aber das 2015er MTT war wirklich toll. Das schönste Teleskoptreffen mit dem besten Wetter an dem ich bisher teilgenommen habe.
Vielen Dank deshalb noch mal an Armin und die anderen Astros vom Rostocker Verein für die tolle Organisation.
Ich konnte dieses Jahr glücklicherweise schon am Donnerstag anreisen da ich Urlaub hatte. Das war auch gut so, denn das Treffen war schon sehr früh sehr gut besucht. Am Donnerstag waren wir bestimmt schon 40 Leute (geschätzt). Die lang gestreckte Wiese war fast voll und ich habe mich im oberen schmalen Bereich breit gemacht. Mein Zelt habe ich unter den Bäumen aufgebaut, was bei den vier Tagen Sonnenschein eine gute Entscheidung war.
Hier mal ein Stimmungsbild der Wiese von unten nach oben aufgenommen:
Der freie Bereich im Vordergrund füllte sich später auch noch mit Teleskopen, vor allen von Tagesgästen. Knapp links außerhalb des Bildes stand noch Raffaels blau-gelber 30"er. Im Verlauf des Treffens sammelten sich nach und nach die Dobsons eher im oberen Bereich der Wiese, die Fotografen tummelten sich eher unten. Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel (s. Raffael). Am Freitag hatten wir dann eine richtige Dobson-Allee mit sage und schreibe fünf 16"ern auf knapp 20 Metern. Dazu noch diverse 10"er und natürlich Rüdigers 21"er:
Und dann gab es noch ein kleines Familientreffen. Christian (Fintel) und ich hatten unsere von ihm erbauten Dobsons mitgebracht und ein Familienfoto arrangiert.:
Von links nach rechts: der 6"-Flugreisedobson mit dem ich letztes Jahr auf Korfu war und der mittlerweile in meinen Bestitz übergegangen ist, Christians neuer 8"-Reisedobson der auf dem HTT sein First Light feierte und dann natürlich mein roter 16"er mit dem ich seit ein paar Jahren beobachte. Wir hatten viel Spaß mit den kleinen Dobsons und es war erstaunlich wie viel die kleinen Optiken unter dunklem Himmel zeigen konnten. Vor allem der 6"er ist als Richfielder eine optimale Ergänzung zu meinem 16"er. Ich habe ihm ein Stativ spendiert (das Holzstativ auf dem Bild links im Hintergrund) mit dem ich ihn bequem im stehen benutzen kann.
Dunkler Himmel, genau. Die erste Nacht war wirklich sehr dunkel und ich kam auf m6,5 im Ursa MInor. Ich habe in dieser Nacht die Standardobjekte abgeklappert, einfach um die Sucht nach der Sommerpause zu stillen. Highlight war M8, den ich von mir zu Haus fast nie und dann nur sehr schlecht erreiche. Dazu die üblichen hellen Emissionsnebel und PNs.
Die Nacht von Freitag auf Samstag war etwas diesig, ich kam aber immer noch auf m5,5. Da waren vor allem Sternhaufen angesagt, schwache Nebel oder Galaxien gingen nicht so optimal. Dafür habe ich viele Blicke durch andere Teleskope geworfen. Beeindruckend war das surfen in der Milchstraße mit einem 100er TMB-Binoptic und 17er Ethos. Sehr geil!
In der Nacht auf Sonntag störte zuerst der Mond etwas, aber als er unter dem Horizont verschwunden war wurde es fast so dunkel wie in der ersten Nacht. Ich habe ein paar schwache Galaxien und PNs beobachtet. Stephans Quintett konnte ich erstmals in fünf Galaxien auflösen und Jones1 habe ich zum ersten Mal beobachtet. Das Highlight war der Helixnebel im 16"er. So viele Details habe ich in ihm noch nie gesehen.
Aber es gab natürlich nicht nur Sterne zu gucken sondern auch zu reden. Tagsüber beim H-Alpha machen und beim Instrumente bestaunen. Und beim gemeinsamen Astrobaden im Gardener See. Die Sternwarte Lübeck war mit bemerkenswert vielen Leuten vertreten, ich glaube es waren fast 20. Ich hatte viel Spaß mit Euch.[:)]
Dann wurde natürlich wie immer fleißig gegrillt, gefachsimpelt und Bilder entwickelt. Ich habe dieses Jahr die Purus zu Haus gelassen, was ich im Nachherein ein bisschen bereut habe. Die Bedingungen waren wirklich toll.
Zum Schluss noch ein kleines Stimmungsbild aus der späten Dämmerung. Hektische Betriebsamkeit beim Vorbereiten der Teleskope für die Nacht:
Dass man von der Hektik nichts sieht liegt daran, dass sich die meisten Leute bei den vier Sekuden Belichtungszeit bewegt haben und sich dadurch selbst aus dem Foto raus editiert haben. Eigentlich müssten da doppelt so viele Leute auf dem Bild sein. Inklusive Armin, der bei der Aufnahme einmal quer durch das Bildfeld gelaufen ist. [:D]
Alles in allem habe ich dieses Teleskoptreffen wirklich genossen. Ich habe viel gesehen und viele nette Leute getroffen und kennen gelernt. Ein besonderer Gruß noch an die beiden fleißigen Zeichnerinnen von der Sternwarte Lübeck. Ich würde gerne noch mal die Zeichnungen vom Schwanennebel sehen.
Das nächste MTT ist bei mir auf jeden Fall gesetzt. Jetzt geht es in drei Wochen erst mal beim SHT bei Neumünster weiter. Ich freue mich schon.
Bis dahin:
Marcus
