Beiträge von Golfi1812 im Thema „Vom Newton zum Kutter...“

    Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.


    Das YOLO-Design hat sich als für mich ansprechender herausgestellt, zudem scheinen meine Bedenken bezüglich der mech. Verspannung der Optik unberechtigt.
    Um aufs eigentliche Problem der Tubuslänge zurückzukehren:


    Als Newton geplant hätte ich mit dem Spiegel eine ungefähre Tubuslänge von ca. 1600mm, mit einem FS von 35mm und einem 100% ausgeleuchteten Bildfeld von 5mm.
    Mit 17% Obstruktion ein Planetengerät.
    Ich habe auch schon über eine Cassegrain-Bauweise nachgedacht
    ,würde mir damit ordentlich Kontrast nehmen, dafür aber den Tubus fast dritteln.
    Jedoch bräuchte ich auch dazu einen sphärisch-konvexen FS und eine Bohrung im HS, was hieße zurück zum Grobschliff :D


    Grundsätzlich bin ich von der Newtonbauweise überzeugt, träume mittelfristig davon mein Astro-Equip mit einem APO o.ä. zu vervollständigen (vorerst :D) um dann auch fotografisch aktiv zu werden.


    Eine EQ habe ich bereits für mein 10" Dobson gebaut und liebe das Teil, jedoch möchte ich gerade auch mit Blick auf meine DS-Ambitionen eine solide parallaktische Monti.


    Wenn 160cm HP mit ca. 10kg Kampfgewicht von z.b. Celestron CGEM primär für Planetenaufnahmen handelbar sind dann muss ich mir, YOLO und Kutter in Ehren, vorerst keine weiteren Gedanken machen...


    Was denkt ihr?


    mfg, Alex

    Hallo miteinander,


    während meiner erzwungenen Abstinenz hat sich bei mir ein kleiner Paradigmenwechsel ergeben.
    Ich polierte zuletzt vor ca. 2 Monaten an einem 8" ~f/8 Hauptspiegel für ein Planetennewton. Der Spiegel ist mittlerweile auspoliert und ich übe daran das "Lesen" des Foucaultbilds und die "Formgebung" beim Polieren.
    Schon lange stört mich jedoch der unglaublich lange und sperrige HP-Tubus, worin die Optik früher oder später in Newton-Anordnung verbaut werden müsste. Ich bezweifle, dass selbst eine EQ-6 einen solch langen Hebel mit vermutlich sehr unangenehmem Nachschwingen kontrollieren kann.
    Ich möchte die Brennweite kompakter, geschickter unterbringen, weshalb ich auf die Kutter-Schiefspiegler gestoßen bin.
    Extravagant und genial und vor allem für meine Plantenbeobacht. ideal weil keine Obstruktion.
    Zudem kommt der Erfinder aus der Heimatstadt meiner Mutter(so what :D)


    All zu viel habe ich im I-net dazu nicht entdeckt. Das meiste hier im Forum, weshalb ein paar vlt. naive Fragen noch offen sind:


    Ist mein 8" mit seinen f/8 langsam genug ist um als Schiefspiegler verbaut zu werden?


    Könnte man den sphärisch-konvexen Fangspiegel eines Kutters nicht einfach durch einen Planspiegel ersetzen, welcher dann ja keine Einfluss auf die Brennweite hätte und somit die die HS-Brennweite = Teleskop-Brennweite wäre. Der Tubus wäre sogar kürzer als die halbe HS-Brennweite. Kritisch stelle ich mir jedoch die Neigung des HS vor, welche dann vermutlich zu extrem wäre.


    U.a. aus einem Beitrag von telescopeoptics.net (http://www.telescope-optics.ne…_component_telescopes.htm) habe ich gelernt, dass durch das verkippen
    des HS und den damit hervorgerufenen seitlichen Einfall der Lichtstrahlen, (mind.?) zwei Bildfehler auftreten:
    Astigmatismus und Koma.
    Jeweils einer kann durch bestimmt gewählte Winkel zwischen den Spiegeln eliminiert werden. Ich würde in diesem Fall den Asti damit korrigieren und mit Hilfe eines Komakorrektors den/das/die Koma.
    Zu einfach gedacht?



    Auf mich macht der Bau eines anastigmatischen Systems mehr Sinn, da:


    "Zwei sphärische Spiegel von relativ langer Brennweite und ein geeigneter Kippwinkel des Fangspiegels ergeben die vollständige Kompensation des Astigmatismus. Die dabei entstehende Koma ist so gering, dass sie im Beugungsscheibchen verschwindet (beugungsbegrenzte Optik)."
    (vgl. http://www.schiefs.com/schiefs02d.html#Kutter)


    Für ein komafreies Systems braucht man anscheinend zwangsläufig eine Linse, wobei ich mir es schwierig vorstelle diese präzise genug im Strahlengang zu platzieren (Justage etc.).


    (Hinzu kommt noch die YOLO-Bauweise mit mechanischem Verspannen der Spiegel, was ich mir jedoch nicht ganz vorstellen kann...)


    Zum anasti-System:
    Wie lange muss die Brennweite sein, um den gewünschten Effekt zu erzielen ("relativ langer Brennweite"), wie kann das und der entsprechende Kippwinkel berechnet werden?


    Ich werde nun den englischsprachigen Beitrag nochmal genauer durchgehen...


    Viele Fragen mit hoffentlich vielen Antworten.


    Vielen Dank im Voraus.


    mfg, Alex