Beiträge von Reverend_Coyote im Thema „Mondfotografie mit kleinen Instrumenten“

    Hallo,


    das sind mit meine bislang besten Bilder, die bekomme ich auch nicht immer so gut hin! Aber der Mond stand rel. hoch, die Optik war wohl ihr Geld wert, ich habe sie lange genug auskühlen lassen (3-Linser!) und ich habe auch nicht den Ehrgeiz an einem Abend den ganzen Mond abzugrasen. Ich spiele Statistikspielchen, mache sehr viele Videos von einzelnen Gebieten mit 1200-2500 Frames. Länger hat keinen Sinn, da AVIstack dann abraucht.


    Von diesen Stacks muß ich ca. 400+ Frames verwenden können, um das Restrauschen ausreichend zu minimieren - trotz der sehr rauscharmen 132E Kamera. Mit der farbigen 5L-II ist das Hintergrundrauschen sehr viel höher, aber auch die Empfindlichkeit.


    Beim Bearbeiten nutze ich keine Wavelets, damit steh ich auf Kriegsfuß. Ich verwende Lucy-Richardson Dekonvolutionen, unscharfe Masken und Gauss Rauschfilter. Das geht nicht so schnell wie an den Wavelet-Reglern rumzuschieben. Von einer Aufnahmeserie eines Abends nehme ich ein typisches, gestacktes Bild und fahre die LR-Dekonvolution in AstroArt durch mit folgenden Parametern:


    sigma= 0.3/0.7/1.1/1.5/2.0
    Anzahl Iterationen: jeweils 4,8,16,32,64,128,256,512,1024


    Eine jede dieser so erzeugten Bildversionen speichere ich ab und suche mir zum Schluß die beste Kombination sigma/iterationen heraus. Damit dekonvolutioniere ich dann alle Bilder des Abends.


    Das funktioniert aber nur für die Bilder einer Session, am nächsten Abend können die optimalen Parameter, trotz gleichem Equipment, ganz anders sein! Das hängt von den Umweltbedingungen ab.


    Was ich kürzlich aufgrund eines Rates von Prof. Klein am Hohen List in meinem Verfahren geändert habe: Das Rückzentrieren der Farbebenen RGB mache ich nun erst zum Schluß, nach der Bildbearbeitung. Zuvor hatte ich dies immer direkt nach dem Stacken durchgeführt (Bauchgefühl). Nun habe ich einmal eine Bildserie bei ansonsten gleicher Bearbeitung in dieser Art ausgeführt. Resultat: Die Bildschärfe ist nahezu identisch, aber die Ringartefakte der Dekonvolution in dunklen Kratern sind in einigen Bildern deutlich geringer geworden.


    Grüße, Coyote

    Hallo Mondbeobachter,


    auch ich liebe den Mond und habe im April einige Bilder/Videos machen können. AstroPhysics EDF-130/780mm, TS Apo-Barlow 3x, QHY-132E Farbvideokamera, keine Filter.


    1) Mare Nectaris: http://avvamhl.xobor.de/g12p584-Larrieux-Dam.html


    2) Mare Smythii: http://avvamhl.xobor.de/g12p586-Mare-Smythii.html


    Kommentare zu den Bildern unterhalb dieser. Link für Vollbild-Ansicht oberhalb der Bilder (grün).


    Grüße Coyote

    Guten Morgen Roland,


    ich habe keinen Gelbfilter benutzt und die Farbbalance in der Aufnahmesoftware (SharpCap) auf Defaultwerten gelassen (50% für jeweils R,G,B). Der Mond stand auch recht tief in der Atmosphärensuppe, ich denke daraus ergibt sich die Farbe. Mir gefällt sie, es ist halt der 'güldene Mond, welcher leider nicht ist bewohnt...'. [;)]


    Schönes Wochenende allerseits,


    Gerd


    PS: Deine Bilder sind auch sehr schön! Wie verhält sich der Vixen in Bezug auf die Auskühlzeit? Meinen kleinen 80er muß ich, je nach Delta-T, eine gute Stunde vorher zum Auskühlen herauslegen. Aus diesem Grunde habe ich auch meinen 80er Achromaten zusätzlich behalten.

    Hallo,


    am 14. Sept. 2016 habe ich meinen kleinen Lomo/Wirth Refraktor (80/480mm, f/6) in der Eifel bei einem Kollegen aufgebaut. Nachgeführt wurde mit einer EQ-5 Montierung bei Mondgeschwindigkeit, die Luftunruhe war mittelprächtig. Mit einer Farbvideokamera habe ich einige Videos aufgenommen. Hier ein Beispiel, Schickard stand sehr schön am Terminator bei günstiger Libration:


    http://www.coyote-point-observ…RUM/Schickard_LW-80FL.jpg


    AP 2x Barlowlinse mit Verlängerungshülse, eff. Brennweite ca. 1100mm
    Farbvideokamera QHY IMG-132E
    Software: PIPP, AVIstack, AstroArt, GIMP


    Grüßle, Coyote

    Hallo Stefan,


    das war wohl falsch rübergekommen, glaube ich. Niemand will Dir auf die Zehen treten, ich habe lediglich den nun genauer spezifizierten Betriebsparameter "kleines Fernrohr" zur Kenntnis genommen und angekündigt, daß ich weiterhin etwas zu diesem hochinteressanten Thread beisteuern möchte.


    Also bleib dabei, zeig uns weitere Bilder. Da fällt mir ein, ich habe noch einen Lomo MiniMak (10x30) im Asservatenschrank liegen. Ob man mit dem afokal etwas gerissen bekommt? Wäre einen neuen Thread wert, "Mondphotographie mit abartigen Teleskopen"! [8D]


    Liebe Grüße, Coyote

    Hallo,


    dann habe ich auch ein falsches Bild hier eingestellt, sorry. Ich ging von der heutzutage vorherrschenden allgemeinen Stimmung aus, daß unter 8 Zoll eh nix läuft und dachte, ein 6" sei nach dieser Logik klein.


    Dann werde ich beim nächsten Mond mal den 76mm Tasco bemühen.


    Grüße, Coyote

    Hallo Micha,


    hier ein Bild von mir, vorgestern Abend am Celestron 150/1200mm FH aufgenommen, ohne Filter. Farbbilder gestackt, aber beim Weiterbearbeiten nur das Grünkanal-Bild verwendet.


    TS SuperView Photo-Okular 40mm, Canon Digiknipse SX-130is (auf 12x Zoom) mit Adapter aufgeschraubt, Videosequenz gestackt. Es muß nicht immer DSLR oder AstroCCD sein:



    Grüße, Coyote