Untermontierung hat es aber schon immer gegeben. Das ist kein Trend der heutigen Zeit.
Ich erinnere mich an ein Einsteigerbuch "Den Sternen auf der Spur" von Werner Buedeler, 1960er Jahre. Da war ein Foto von der Muenchener Volkssternwarte drin, um 1910. Mit einem langen Refraktor auf winzigstem Achsenkreuz, sodass man schon Zweifel an der strukturellen Tragfaehigkeit bekam, vom Schwingen ganz zu schweigen.
Heute hat der Amateur sogar eine deutlich bessere Auswahl an Montierungen als noch vor 30 Jahren. Damals gab es die EQ2 (hiess noch nicht so und kam noch aus Japan, gern als "Kaufhausmontierung" bezeichnet), dann noch die Polaris 2000 (spaeter New Polaris) und danach wurde die Luft duenn. Eine Witte & Nehls Regulus fuer 2000 Maerker war und blieb fuer viele der Wunschtraum. Also ich denke nicht, dass frueher alles besser war. Wackelkandidaten und Gurken hat es auch frueher schon gegeben, aus allen Herren Laender.
Was autoguidingfreie Montierungen betrifft - letztendlich macht die Refraktion doch alles wieder kaputt, insbesondere bei tiefstehenden Objekten wie z.B. M8 im Schuetzen. Da kann auch die beste Montierung nichts ausrichten, solange man keinen optischen Regelkreis zur wahren Sichtachse mehr hat.