Beiträge von RobertR im Thema „Jupiter vom 22. November 2014“

    Hallo Peter,
    du mußt jeden Kanal jedesmal extra fokusieren. An meinem 14" hab ich Schrittmotor und Anzeige, wo der Auszug steht. Trotz Carbon Tubus wandert der Fokus in jedem Kanal - zwischen den Kanälen besteht ein bestimmter Abstand, der ungefähr gleich bleibt. Die Astronomik Filter hatten großen Abstand von rot zu Blau, wenigstens 12 Schritte, bei Baadersatz sind es ca 4..5 Schritte. Ab 3 Schritten liegt man deutlich neben Fokus.


    Im Markt gibt es 1,8 Barlow neu und gebraucht. Du kannst aber auch die 2x Barlow verkürzen, indem du die Kamera näher an die Barlow setzt, schadet der Qualität in bestimmten Rahmen wohl nur wenig.


    Derotieren des Filmes wird ab 5 m Brennweite mit ASI bei 90 sec Filmen sinnvoll. Darunter hab ich noch keinen Unterschied bemerkt - das erledigen die Stackingprogramme[:)][;)].


    In dieversen Foren werden Filme gezeigt, die bis zu 20 min in einem Zug aufgenommen und derotiert sind - ich hab da Bedencken, dass der Fokus so stabil bleibt. Da darf sich Temperatur nicht viel ändern..


    LG
    Robert
    LG
    Robert

    Hallo Peter,
    mach den ROI kleiner, dann kannst du auch mehr Bilder machen. Bei mir läuft die ASI 120mm mit 134 fps bei f17 - muss doch bei dir auch klappen! Da machst du in 90 sec 12.000 Bilder!
    Wenn du deine ASI näher an die Barlow setzt, wird auch die Brennweite weniger.


    Deine Blaukanäle sind ungewöhnlich schwach für das die IR, Rot und in Ansätzen auch Grün so gut sind - da ist was faul...


    Deine Filme zwischen 5:00 und 5:15 sind gut! Hab hier noch einen weiteren Versuch gemacht:



    Jupiter 22.11.2014 MEZ04:09
    L (IR+ 2R) RGB
    Damit geht langsam die Farbe aus! Alles nochmal rauschärmer, ein paar Details besser, aber kein Quantensprung.


    LG
    Robert

    Roland,
    zum Thema schlechter Blaukanal wurde schon viel diskutiert.


    1) Umso länger die Wellenlänge des Lichts, umso ruhiger das Seeing. Das scheint Tatsache zu sein, überall auf der Welt.


    2) Umso kurzbrennweitiger Licht, umso besser die Auflösung einer perfekten Optik. Auch das ist klar.


    3) Umso größer die Optik, umso höher die Auflösung. Auch das ist klar.



    Daraus schließe ich, dass mal in jedem Fall eine Optik ausreichend gut sein muss, um auch im Blauen perfekt abbilden zu können. Die meisten Angaben für Qualität der Optikprüfer werden im Roten oder im besten Fall im Grünen ermittelt. Große Spiegel sind meist deutlich schlechter als kleinere Spiegel, was normalerweise nicht auffällt, da maximale Auflösung auch im roten selten erreicht wird. Versuche, den Effekt nachzuweisen für 14". Hab da jetzt einen deutlich besseren Spiegel machen lassen und bin gespannt, wie sich das auf Bildqualität auswirken wird. Mit meinem bisherigen 14" waren ja bisher nur die Rotkanäle besser als die mit dem sehr guten 12" er aufgenommen Filme. Auch mit dem 12er hat es nur selten Bedingungen, bei welchen der Grünkanal höhere Auflösung aufweißt als der Rotkanal. Mit dem excellent 8" er ist das eigentlich häufiger der Fall - war auch bei Torsten Hansen damals oft zu sehen. Vermutlich ist man ab einer gewissen Öffnung einfach durch das seeing limitiert, wohl früher im Blauen..


    Für Refraktoren, die für rot oder grün perfekt korrigiert sind, kann theoretisch natürlich auch im Blauen schlechtere Abbildungsqualität vorliegen. Auswirkungen kann ich mir in Praxis nicht so richtig vorstellen, da wir ja mit halbwegs engbandigen Filtern aufnehmen. Da zählt dann wohl auch eher die optische Qualität und nicht die Bauart.


    Was natürlich nicht zu unterschätzen ist: die Justage des Systems. Umso kürzer das f Verhältnis, umso kritischer wird die Justage. Bei 8"f6,5 ist das bei mir noch ganz harmlos, bereits beim 12"f5 muss ich nach Umschlagen (Süddurchgang) in jedem Fall immer neu Justieren! In den Bildern von Peter könnte man vermuten, dass Instrument nicht perfekt justiert war, da grundsätzlich ein Helligkeitssaum nach rechts überhängt. Das kann eigentlich nicht mit der Atmosphäre zusammenhängen, da man sonst eher einen Nord/Süd Effekt hätte. Und ein f10 Meade entspricht wohl einem f3,5 Newton....


    Meine Maßnahmen aus Erfahrungen sind:
    1) Astronomik Filtersatz durch den Baader-RGB ersetzen, da der Baader mehr Licht im Blauen durchläßt => war Tipp von Torsten Hansen.
    2) im Blaukanal 55...60% Histogramm, nicht zu dunkel aufnehmen => war Tipp von Emil K..
    3) 90 sec Filme a 12.000 Bilder in Blau, da die Ausbeute an guten Bildern immer geringer ist im Vergleich zu grün und rot.
    4) gain in Blau nicht über 80% bei der ASI 120mm, besser 75% oder nur 70%
    5) Blaukanal sauber und geduldig fokusieren - ist schwierig, wenn man meist nur wenig Detail sieht
    6) am besten 2 Blaukanäle hintereinander aufnehmen, damit Reihenfolge RGBBGRGBB etc., Scharfstellen zwischendrin -- dann hat man wenigstens zwei Kanäle zur Auswahl
    7) Blaukanal deutlich anders stacken als rot und grün.....
    8 )auf der Jagd nach guten Blauergebnissen lieber ein kleineres perfektes Teleskop nehmen


    Es gibt sicher noch ein paar Tricks...


    Hier einige meiner besseren Blaukanäle mit 12":



    Jupiter 30.11.2014 MEZ 05:02 Blaukanal (einiges besser als der von Peter)



    Jupiter 30.11.2012 MEZ 03:31 Blaukanal
    (mein bisher bester aus der idealen Opposition 2012/2013)
    LG
    Robert

    Hier wollte ich noch was los werden:

    Peters Bild links [bzw. oben je nach Bildschirmeinstellung](das .jpg oben gedreht, verkleinert und minimal entrauscht) gegen meine Variante rechts [bzw. unten je nach Bildschirmeinstellung] - da ist nicht soviel um, die Detail-Information ist nahezu dieselbe...


    "Schönere" Darstellung erfordert natürlich mehr (Zeit-) Aufwand ("Verhübschung")


    LG
    Robert

    Hier meine Schritte:


    1)Den von Peter gestackten Rotkanal "Jup_050504rot_g3_b3_ap63" in registax mild geschärft und in fitswork gedreht und Histogram angepaßt:


    Jupiter MEZ 05:05,4 Rotkanal "Jup_050504rot_g3_b3_ap63"


    Aus dem Namen des Bildes entnehme ich Uhrzeit MEZ 05:05,4. Bild wurde vermutlich mit einem automatischen Stackungsnetz mit 63 Fenstern gestackt [ap63], Glättungsfilter Schärfe 3 [g3].


    2) dasselbe mit "Jup_051210_rot_g3_b3_ap63"


    Jupiter MEZ 05:12,1 Rotkanal "Jup_051210_rot_g3_b3_ap63"


    3) Bildausmessung beider Rotkanäle in winjupos als ".ims" Dateien unter Datenerfassung (Bildausmessung braucht winjupos zur Weiterverarbeitung)


    4) Addieren der Bilder mit winjupos unter Werkzeuge "De-Rotation von Bildern", Ausgabe als ".fits" Datei - hier als . jpg abgebildet



    Jupiter MEZ 05:08,6 kombinierter Rotkanal aus obigen Kanälen
    - das geht natürlich noch sauberer als hier gezeigt (ohne Ränder) -
    In winjupos kann man das Bild so hindrehen, wie man will. Ich normalisiere immer auf Süd oben, Äquator waagrecht. Schiefe Darstellungen sind mühsam zu vergleichen.

    Bild ist nun deutlich rauschärmer als die beiden Einzelbilder. Manche kleinen Details sind schlechter zu sehen, große Details sind bereits deutlicher. Das Addieren zweier Filme macht immer dann Sinn, wenn beide Filme ähnlich gut sind und Schärfung eines Einzelfilmes zu verrauschten Ergebnissen führt. Viel gutes Material mildert Rauschen.


    5) Vergrößern auf 1,5x und Nachschärfen in fitswork



    6) Kombinieren von "großem, scharfen kombinierter Rotkanal Jupiter MEZ 05:08,6" mit neuem (noch etwas größerem) RGB von Peter oben in diesem Beitrag in fitswork (man muss dann halt zwei eindeutige Stellen markieren in beiden Bildern, dann ist es weitgehend egal, welche Größe und Drehung Jupiter hat)


    7) Histogram anpassen, Farbe korrigieren, verhübschen in fitswork - fertig



    Jupiter 22.11.2014 MEZ 05:08 L(Rotkanal)-RGB


    Zu sehen ist gegenüber Peters Ausarbeitungen nichts neues, Ergebnis rauscht aber deutlich weniger. Zudem konnte ich einen Hauch kleinere Filter einsetzen, was die Details nicht unnötig vergröbert. Grundsätzlich lebt auch Peters Bild primär von einem sehr guten Rotkanal. Grün- und Blaukanal sind erheblich schlechter, zum Teil sicher auch wegen unglücklichem Stacken. Bisher ist bei allen gr0ßen Instrumenten zu beobachten, dass die Blaukanäle immer stärker abfallen, je größer das Instrument, und teilweise sogar schlechter ausfallen wie bei zeitgleich aufgenommenen Bildern mit kleinerer Öffnung (Thomas Winterer hat schon mal gelästert, dass er für Blaukanalaufnahmen seinen 20" auf <12" abblenden wird [;)]). Der große Unterschied aus unseren Jupiter-Bilder aus dem Nordalpenraum zu den Bilder aus den Subtropen kommt aus unseren schlechten Blaukanälen.


    PS: Für Winjupos gibt es gute Anleitungen im Internet und auch die Menü- und Hilfeführung von winjupos ist sehr gut!


    PS2: Wenn man mit größeren Öffnungen aufnimmt, kommt man ohne Derotieren nicht mehr durch. Bereits innerhalb 90 sec ist im 12" die Drehung von Jupiter deutlich zusehen. Ab 90 sec Aufnahmezeit bedeutet auch ein Derotieren der Einzelfilme eine Verbesserung der Bildqualität, jedenfalls bei gutem seeing und damit guter Bildqualität.


    LG
    Robert

    Roland,
    hab die zwei Rotbilder (die du wohl auch bekommen hast) beide leicht und gleich in registax geschärft. Dann mit winjupos zusammengeführt (winjupos rechnet die Drehung raus und addiert die Bilder). Anschließend hab ich das Summenbild in fitswork nachgeschärft. Im nächsten Schritt hab ich das in fitswork mit dem RGB von oben als LRGB zusammengeführt und minimal aufgehübscht.


    Das wars.... Auf Wunsch kann ich ja die Zwischenergebnisse morgen hier reinhängen...


    LG
    Robert

    Hallo Kollegen,
    in Peter´s Material steckt diese Substanz, das war mir schon bei seinen Ausarbeitungen klar.


    Mein Beitrag: Hab die zwei leicht geschärfte Rotkanäle mit winjupos zu einem Rotkanal zusammengespielt - da kann ich dann das leicht rauschige Material wesentlich kräftiger schärfen als es Peter tut, ohne dass Rauschen zum Vorschein kommt. Bearbeitet habe ich nur die Rotkanäle, RGB hab ich von Peters .jpg übernommen. Ist wirklich genau das selbe Material. Und Software ist winjupos, registax und fitswork.


    Es geht natürlich noch besser und ich bin da sicher nicht der Überheld....[:I]


    Wenn mir Peter meine angeforderten AS2 Ausarbeitungen sendet, rechne ich auch bei Blau und Grün die Kanäle in winjupos zusammen, gibt dann sicher nochmal einen Schritt nach vorne[:I].


    Wenn der Wunsch nach Unterstützung da ist und ich über Weihnachten etwas Zeit finde, kann ich ein Tutorial wie damals für avistack machen, da lerne ich auch noch was dazu. Vielleicht sagt dann auch Emil als Author von AS2 noch was dazu...


    AS2 und winjupos sind zwei mächtige Tools, die unsere Planetenfilmerei entscheident weitergebracht haben. In Kombination mit Webcams wie ASI120mm kann man nun 10.000e Bilder aufnehmen und in ein Summenbild verarbeiten - da kann man dem seeing schon mehr abringen als früher.


    LG
    Robert

    Hallo Kollegen,
    sinnvollerweise die Bilder mit winjupos zum RGB vereinigen. Da ist Größe und Orientierung der Bilder egal, wenn man die mittlere Aufnahmezeit kennt.
    Hab zwei "kräftiger" - selbstgeschärfte Bilder aus Peter´s Serie mit seinem RGB vereinigt:



    LRGB aus L= beide Rotkanäle und RGB = Original Peter


    Ich nehme als Aufnahmesoftware FireCapture 2.4 für die ASI 120mm. Da kann man die Option "winjupos-Zeit" Auswählen. Den Rest übernimmt winjupos dann mit ein paar clicks wie "automatisch Ausrichten". Da kann man Bilder innerhalb 15 min ohne sichtbare Säume zusammenrechnen, auch mehrere. Wichtig ist dass man alles gleich und nicht zu hart schärft.


    Hab mich nun auch an Peters Bilder zu schaffen gemacht, es steckt sicher noch Potenzial in Peters Material. Zwischenstand mit Wünschen geht an Peter per mail.


    LG
    Robert

    Hallo Peter,
    das ist doch schon ziemlich gut! Man kann noch einiges mehr ahnen als das Bild direkt zeigt. Die große Öffnung macht sich bezahlt!


    Auch ich würde mich anbieten, Schärfungsversuche zu machen, wenn du mir deine besten RGB Einzelbilder "roh" in .tif per mail sendest.


    LG
    Robert