Beiträge von Predel im Thema „Jupitersaison 2014/2015 mit 6" und kleiner“

    Hi Andreas,


    trotz der widrigen Umstände finde ich Deine Bilder gelungen. Vor allem das mittlere, linke Bild - könntest du davon wieder ein ungeschärftes Summenbild hochladen ? Mit der höchsten Anzahl an gestackten Bilder, die dir sinnvoll erschien ?



    Beim Durchlesen Deines Berichts ist mit etwas klar geworden. Da ich es für wichtig halte und es voher nicht wusste, schreibe ich es hier mal rein.



    Ziel des Stackens ist es ja, möglichst viel Lichtinformationen vom Aufnahmeobjekt zu bekommen. Je mehr Licht, desto klarer setzt es sich vom Hintergrundrauschen ab. Da es aber nicht möglich ist, Planeten lange zu belichten, macht man viele kurze Aufnahmen und setzt sie dann zusammen.


    Um das Beispiel von Andreas aufzugreifen: Er hat 70 Sekunden bei 200 Bildern/Sekunde aufgenommen. Angenommen, die Belichtunszeit war 5 ms (= 1/200), dann hätte Andreas 14000 Bilder (70 * 200) mit einer Gesamtbelichtungszeit von 70 Sekunden (14000 * 0,005) aufgenommen.


    Hätte Andreas nur bei z.B. 2 ms belichtet, würde es anders aussehen. Wieder wären es 14000 Bilder (die Kamera erlaubt nur 200 fps), aber diesmal wäre die Gesamtbelichtungszeit nur 28 Sekunden - deutlich weniger und dem entsprechend deutlich verrauschter!


    Bei 10 ms Einzelbelichtung wären es nur 7000 Bilder, aber wieder mit einer Gesamtbelichtung von 70 Sekunden. Hier kann sich das Seeing aber stärker bemerkbar machen.



    Das heißt im Umkehrschluss: Wenn man die Belichtungszeit an die Bildübertragungsrate anpasst, hat man automatisch die kürzeste Einzelbelichtungszeit bei größt möglicher Gesamtbelichtungszeit (= geringstes Rauschen). Beispielsweise erlaubt mein Laptop nur 50 fps. D.h., hier sind 20 ms Einzelbelichtungszeit der optimale Wert, hier ist das Rauschen (nach dem Stacken) am geringsten. Kürzere Zeiten erhöhen das Rauschen, würden aber den Seeingeinfluss reduzieren. Längere Zeiten erhöhen den Seeingeinfluss, das Rauschen wird dadurch aber nicht geringer!



    Kurz gesagt: Längere Einzelbelichtungszeiten als die Bildübertragungsrate verschlechtern das Bild (wegen Seeing). Kürzere Einzelbelichtungszeiten als die Bildübertragungsrate verschlechtern das Bild (wegen Rauschen), außer das Seeing zwingt einen zu kürzeren Belichtungszeiten.



    Viele Grüße


    Benjamin

    Hi Andreas,


    bei der Bildbearbeitung sind Micha und vor allem Roland meine "Vorbilder"[;)]. Deren Bilder gefallen mir persönlich am besten. Ich bin beim Bearbeiten ähnlich vorgegangen: Bild in Registax geladen und geschärft. Dann danach noch ein bisschen mit Kontrast, Helligkeit und Gammawert gespielt. Wenn man sich ein bisschen in das Programm eingearbeitet hat, dauert das nicht viel mehr als eine Minute.



    Zur alccd5l-iic kann ich folgendes sagen: Sie hat im Videomodus 8 bit und im Bildmodus 12 bit. Ich bin mehr als zufrieden mit der Kamera. Ich habe sie jetzt knapp 2 Monate und meine Erwartungen von ihr wurden übertroffen ;)

    Hi Christian,


    ich sehe es auch so, dass man die maximal mögliche Belichtungszeit wählen sollte, die die Umstände erlauben.


    Der Grund dafür ist aber glaube ich nicht der, dass man dann den Gain herunter drehen kann.


    Durch das Erhöhen der Belichtungszeit kommt mehr Licht in die Kamera, das Singal wird also erhöht. Gleichzeitig wird natürlich auch das Rauschen durch die längere Belichtungszeit erhöht, aber nicht so stark, wie das Signal. Im Endeffekt erhält man also ein klareres Bild.
    Dieses Bild ist jetzt heller als vorher, deswegen muss man den Gain herunter drehen, damit das Bild nicht überbelichtet wird. Am Signal/Rausch-Verhältnis ändert das aber nichts.


    Edit: Es ist also umgekehrt: Man erhöht nicht die Belichtungszeit, um mit dem Gain herunter zu gehen. Sondern man verringert den Gain, damit man mit der Belichtungszeit nach oben gehen kann [;)]


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hi Roland,


    so wie ich die Theorie verstanden habe, verhält es sich mit dem Rauschen so: Erhöht man den Gain-Wert, werden Signal und Rauschen um den selben Faktor erhöht. D.h., am Verhältnis Signal/Rauschen ändert sich nichts.


    Allerdings wird eben das Bild heller, wenn man den Gain erhöht. Reduziert man jetzt die Belichtungszeit, um die Helligkeit wieder zu verringern, dann steigt das Rauschen im Verhältnis zum Signal an (bzw die Signalstärke nimmt durch die geringer Belichtungszeit stärker ab als das Rauschen).


    Das würde also bedeuten:


    I.) Wenn man sich auf eine bestimmte Belichuntszeit festgelegt hat (z.B. wegen Seeing), dann kann man unbeschadet am Gain-Regler drehen.


    II.) Bei einer kürzeren Belichtungszeit muss man mehr Bilder stacken als bei einer längeren, um das Rauschen gleichermaßen zu verringern.



    Soweit die Theorie. Aber oft unterscheiden sich Theorie & Praxis ja etwas voneinander. Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass die Kameras einen gewissen Gain-Bereich haben, in dem sie am besten arbeiten....


    Gruß Benjamin

    Hi Roland,


    hehe, ja, geteilte Arbeit ist halbe Arbeit [:)]...stimmt, die genaue Jupiterorientierung habe ich bisher immer aus Acht gelassen [:0]. Hab die Bilder immer nur "waagrecht" ausgerichtet.


    Zur Helligkeit: Soweit ich weiß, ändert sich am Signal/Rauschverhältnis nichts, wenn man den Gain verändert und die Belichtungszeit konstant hält (?). D.h., wenn man einmal seine Belichtungszeit eingestellt hat, kann man über den Gain-Regler sehr gut die Bildhelligkeit steuern und optimieren.


    Gruß Benjamin

    Hi Andreas,


    ich hab mich auch mal an deinem Summenbild (60 % gestackt) versucht:



    Dafür, dass das Rohbild so dunkel ist, stecken erstaunlich viele Informationen darin. Das hat mich gewundert. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei einer helleren Aufnahmen noch mehr Details/feine Kontraste sichtbar geworden wären ;)


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hi Andreas,


    danke für deine Erklärungen zum ZS. Heißt für mich also: Wenn der ZS qualitätiv hochwertig ist & der OAZ es aushält, kann man ruhig einen verwenden. Stimmt schon, was du sagst: Das Gesuche mit der Kamera kann sich, wenns blöd läuft, zu einer ziemlichen Geduldsprobe herausstellen.


    Glückwunsch zu deinen Bildern & deiner hohen Framerate [:D]. Die Bedingungen waren ja nicht gerade einfach ;) Wahrscheinlich kann man durch ein bisschen mehr Aufwand in der Bildbearbeitung noch was rausholen, wie du selber schon angemerkt hast. Hast du eine Möglichkeit, das Video hochzuladen?



    Ich hab mich mal einer meiner Aufnahmen von neulich versucht. Diesmal durfte AS nur 75 % schärfen, danach wurde das Bild noch in Registax bearbeitet. Eventuell hätte man noch einen Tick Schärfe weglassen sollen.



    Viele Grüße


    Benjamin

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas IV</i>
    <br />Als Kamera kam die ASI120MC zum Einsatz, als Barlow mußte die 2xTeleVue herhalten und den Zenitspiegel darf ich nicht vergessen. :)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Andreas,


    gibt es einen Vorteil, wenn man den Zenitspiegel verwendet, anstatt ihn wegzulassen ? (das ist keine ironische, sondern eine erst gemeinte Frage [:D] )



    (==&gt;) Silvia: super Bilder sind das !


    (==&gt;) Roland: ebenfalls ein gutes Bild !


    Viele Grüße


    Benjamin
    Viele Grüße


    Benjamin

    Hi Uwe,


    die Aufnahmen sind zwischen 0.30 & 4 Uhr enstanden. Dann wurde die Luft zu unruhig und ich zu müde [;)]


    Hi Micha,


    ja, bei Gelegenheit picke ich mal die besten Bilder raus zum Bearbeiten. Vielleicht probiere ich dann mal Fitswork aus, bisher habe ich nur Registax benutzt.


    Dafür, dass Autostakkert das Schärfen ganz alleine bewältigt, finde ich die Ergebnisse meist ganz gut.


    Hi Roland,


    ich schau meistens hier, wohin die Wolken ziehen


    http://www.sat24.com/de/de?ir=true


    Für die kurzzeitige "Vorhersage" (wenige Stunden) finde ich das ganz gut. Für heute sieht es aber nicht so gut für Bayern aus =/....obwohl...vielleicht in der zweiten Nachthälfte ;)


    Die Monde sehen wieder besser aus, aber die Strahlen waren immer noch da. Sie verschwinden fast komplett, wenn der Fokus erreicht ist und entstehen, wenn man aus dem Fokus kommt. Irgendwas stimmt da noch nicht: Im Fokus ist Jupiter bei mir fast rund, und wenn man defokussiert, wird er nach und nach zu einer ovalen Scheibe. Muss mal schauen, woran das liegt.....


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hallo an alle,


    gestern war es bei uns ziemlich klar. Hoffentlich wird es heute besser bei dir, Roland!


    Da auf Jupiter sozusagen nichts los war, hab ich 2 Monde mit in die Aufnahmen genommen. Es sind 31 Bilder letztendlich heraus gekommen. Deswegen habe ich das Schärfen diesmal Autostakkert überlassen und habe die Bilder nicht einzeln ausgerichtet - zu viel Arbeit ;). Leider sind in der GIF Datei die Farben und Details ein bisschen verblasst.


    90/900 + 2x Barlow (diesmal Abstand zum Sensor geringer)






    Viele Grüße


    Benjamin

    Hi Marcel,


    ja, abgesehen vom Motiv ist das Bild auch von der Schärfe und den Details gut gelungen - ich bin auf dein heutiges Bild gespannt!


    Den schwarzen Ring hatte ich bei meinem zuletzt geposteten Bild auch. Bin mir gerade nicht sicher, aber es kann sein, dass er erst aufgetaucht ist, als ich das Bild als .jpg gespeichert hatte.


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hi Roland,


    ja, das kann gut sein, dass man für das Drizzeln mehr Bilder stacken muss. Ich glaube, Registax hat auch eine Drizzle-Funktion, die probiere ich bei Gelegenheit mal aus (ich benutzt auch Autostakkert so wie Du).


    Die Linse habe ich zuerst mit dem Blasebalg vom Staub befreit, dann mit destilliertem Wasser und Mikrofasertuch 1 befeuchtet. Danach dann mit Mikrofasertuch 2 wieder trocken & sauber gemacht. Hat gut geklappt, ich weiß aber nicht, ob das die beste Methode ist.


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hallo an alle,


    (==&gt;) John: das sind interessante Simulationswerte!


    (==&gt;) Roland: die Strahlen waren wieder da. Ich habe ein Bild genommen, wo sie nicht so ausgeprägt waren. Durch die Bildbearbeitung gingen sie dann fast vollständig weg. Ich habe nach dem Fotografieren die Linse angeschaut: dort waren überall kleine und größere, transparente Flecken (vielleicht Rückstände von der Vereisung neulich (?)) Jetzt ist die Linse wieder sauber und die Strahlen in Zukunft hoffentlich verschwunden.


    Bei den Aufnahmen gestern habe ich versucht, die Helligkeitsschwankungen innerhalb einer Videoaufnahme durch den Nebel über den Gain-Regler auszugleichen. Vielleicht hat das ein bisschen was gebracht?


    (==&gt;) Michael & Roland: bei mir hat das Gedrizzle auch noch nichts gebracht (die Bilder sind dann leicht verpixelt & nicht weiter schärfbar) . Ich dachte aber, ich hätte irgendwo gelesen, dass Drizzle bei Aufnahmen hilft, die mit zu geringer Brennweite gemacht wurden.


    (==&gt;) Marcel: sehr, sehr schönes Bild!


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hallo und eine Frohes neues Jahr an alle!


    Es ist schön, dass nach der Durststecke im Herbst wieder viele Jupiterbilder zustande kommen!


    Gestern war bei uns relativ starker Hochnebel. Normalerweise filme ich unter diesen Bedingungen nicht,da die Bilder nicht so scharf und kontrastreich werden. Da ich aber noch nie einen Schattenwurf auf Jupiter festgehalten habe, habe ich doch einen Schnappschuß mit der alccd gemacht.


    Wie erwartet ist die Bildqualität nicht so gut:


    Bild gegen 1 Uhr mit 2 Schatten, 90/900 + 2x Barlow:




    (==&gt;) Michael: Hast du keine Barlow benutzt ? Ich hoffe, ich sage jetzt nichts falsches, aber ich glaube, dann ist die Funktion "Drizzle" hilfreich. Vielleicht kannst du damit noch ein bisschen mehr aus deinem Bild rausholen.


    (==&gt;) Silvia: Ich glaube auch nicht, dass eine Dejustage die Ursache ist. Ab und zu habe ich den Rand auch, v.a. wenn ich Bilder mit schlechter Qualität "überschärfe"


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hallo Roland,


    das Teleskop ist mittlerweile 2,5 Jahre alt. Vielleicht ist ja wirklich nur etwas auf die Optik gekommen. Oder die Linse war vereist, oder es waren tatsächlich irgendwelche mechanischen Spannungen (Zenitspiegel habe ich nicht benutzt).


    Visuell habe ich nur den Mond angeschaut. Den Jupiter habe ich dann ausschließlich mit der alccd betrachtet. Naja mal schauen, wie es in Zukunft mit den Strahlen aussieht.


    Heute schneit es schon den ganzen Tag. Die Beobachtungen sind für mich dieses Jahr wohl vorbei ;)


    Ich wünsch Dir und allen anderen dann schonmal einen Guten Rutsch ins neue Jahr !


    Bis dann, Gruß Benjamin

    Hi Micha,


    danke, dir auch Glückwunsch zu deinen schönen Io-Transit Aufnahmen!


    Du hast recht, was das Schärfen angeht. Hier auf dem Laptop ist es schon recht grenzwertig. Gerade hab ich dann die Bilder noch auf einem anderen Bildschirm angeguckt, und dort kamen sie dann schon überschärft rüber.



    Hi Roland,


    ich wohne in Stuttgart aber zur Zeit bin ich in der Nähe von Rottweil. Dort war es wohl genauso kalt wie bei dir in Bayern ;)


    Ich weiß nicht, woher die Strahlen an den Monden kommen. In Lightroom oder Gimp würden man sie wahrscheinlich beseitigen können. Ich hoffe trotzdem, dass das nichts Dauerhaftes ist.


    Viele Grüße


    Benjamin

    Hallo,


    in den letzten Tagen hat sich ja einiges getan und es sind viele tolle Bilder hier entstanden - Glückwunsch an die betroffenen!


    Gestern war es bei uns auch klar und Jupiter hat sich von 23:30 bis 1:00 als Motiv zur Verfügung gestellt. Aufgenommen mit dem 90/900 Achromat + 2x Barlow. Und bei -15 °C :D



    ca. 23:30


    ca. 1:00



    Die Bildverarbeitung ist noch verbesserungswürdig (kann zu Zeit meinen üblichen PC nicht benutzen)


    Viele Grüße


    Benjamin