Hallo Allerseits,
hier stelle ich nun mein letztes Foto vom Jupiter mit dem 120er-Refraktor ein.
Es ist vom 12.03. um 20h51. Es war ein Abend mit mittlerem, evtl. leicht überdurchschnittlichem Seeing, ein
sehr hoher Prozentsatz der Bilder war stark verwischt. Dennoch ein brauchbares Bild, dem
freilich - wie so oft - der überzeugende Kontrast fehlt.
Ich ziehe ein kleines Resumee:
Meine Bilder mit dem 120er bringen i.d.R. diese Qualität, mehr dürfte mir mit meiner Ausrüstung nur sehr selten möglich sein.
Meine besten Bilder rückblickend betrachtet dürften die auf S. 32 und 33 sein. Interessanterweise noch mit dem Standard-Blaufilter.
Das Bild oben ist ja mit dem Interferenz-Filter entstanden, was sich im Durchschnitt in einem klar besseren Blaukanal
auswirkt. Auch ist der GRF damit eindeutiger Orange.
Meinen ästhetischen Ansprüchen, den Jupiter wie eine "polierte Marmorkugel" aussehen zu lassen, bin ich weitgehend gerecht geworden.
Es konnte gezeigt werden, dass auch ein kurzer Achromat ansehnliche Bilder liefern kann. Mit der SW-Videokamera hatte ich natürlich
keine Top-Kamera zur Verfügung. Auch habe ich mit der von mir gewählten Deinterlacing-Technik effektiv ein 2-fach binning durchgeführt,
wodurch ich gezwungen war bei f30 zu arbeiten. Also habe ich eine 2-fach und eine 3-fach Barlow ineinandergesteckt, was auch nicht
unbedingt gut für einen hohen Kontrast ist.
Bei der Bildverarbeitung habe ich deutlich dazugelernt, wenngleich es nach wie vor schwierig ist, die 3 Farbkanäle schön zusammen zu bekommen.
Weil die Dispersion in den Farben Rot und Blau bei dem kurzen Refraktor schon so groß ist, mussten unterschiedliche Schärfungsmethoden zum Einsatz kommen. Dadurch entstanden manchmal Farbverschiebungen am dunkleren Planetenrand. Bewährt hat sich folgendes Vorgehen: maßvolle Schärfung der Einzelkanäle, Derotation in Winjupos und Zusammenbau zum RGB-Bild, finale Schärfung und Bearbeitung mit Fitswork.
Die Diskussion hier war anregend und die überzeugenden Resultate der anderen Teilnehmer waren ermutigend. Dank an Alle und
besonders Andreas (IV), der mir eine Monti geliehen hat, damit ich hier teilnehmen konnte.
So, und jetzt muss ich mich um meinen neuen ACF-8 kümmern, den konnte ich gebraucht erwerben. Ich hab ihn schon in meine Gabel eingebaut und die ersten visuellen Tests sind vielversprechend. Die ACFs scheinen sehr gute Optiken zu sein. Der Kontrast ist ja um Welten besser als bei
meinem "alten Kameraden" Dynamax-8.
Klare Grüße und weiterhin viel Erfolg auf dem Weg zum perfekten Bild wünscht
John