Beiträge von skylux im Thema „Firstlight - ASI120mm trifft Mond“

    Hallo Ralf,


    das diagonale Auflösungsvermögen ging mir letztens auch durch den Kopf. Was ist, wenn zwei Details an der Auflösungsgrenze liegen und gerade mal nicht schön auf der x- oder y-Achse zuhause sind - soll ja oft vorkommen ;) Nehmen wir mal 550nm Wellenlänge und quadratische Pixel an, dann braucht man f/13.5*1.414... - also ziemlich genau f/19 bei der ASI120.


    Ein weiterer Aspekt ist die Farbe, also die Wellenlänge. Wenn man wirklich alles bis zum tiefen Rot aufgelöst draufbekommen will, dann bräuchte man f/13.5*700/550*1.414... - also ungefähr f/24. Bei der DMK21 wären das dann sogar f/36 - vermutlich lässt sich deshalb der Rote Planet so schön "überskalieren".


    Bei der Definition für die Auflösung gehe ich von der Formel arctan(Lambda/D) aus, die für Wellenlängen, die sehr viel kleiner als der Durchmesser der Optik sind, hergenommen werden darf.


    Falls du die Frage visuell meintest. Für mich ist etwas aufgelöst, wenn es sich wirklich vom Nachbarn getrennt zeigt und nicht wie eine Acht aussieht.


    Ich denke schon, dass man bei f/10 theoretisches Auflösungsvermögen verschenken würde. Zwar nicht durchgehend, aber zwischendurch schon. Aber wenn ich drüber nachdenke, dann könnte das auf beträchtlichem Bildanteil noch voll aufgelöst aussehen.


    Nachdenkliche Grüße
    Alko

    Hallo Christian,


    ja, ich konnte es selbst nicht ganz glauben und habe deshalb gerade nochmal die Logdateien von Firecapture durchgeschaut. Bei den f/5-Aufnahmen waren es genau 1.2ms und Gain = 0. Bei den f/15-Aufnahmen waren es 4 ms und Gain = 38. Ich arbeite mit der ASI aber auch bei f/15, was hochgerechnet auf die DMK21-Pixelgröße f/22.4 wäre. Mit meiner DMK21 habe ich an der 5x Powermate aber immer f/28.5 gehabt - das gibt sehr starken Lichtverlust. Ich komme bei der ASI auf den Faktor 1.618.... gegenüber der DMK21, was die Lichtmenge in der gleichen Zeit betrifft - is ne goldige Sache ;) Ich habe außerdem nur den Klarglasfilter vor der Kamera, was mir damit auch noch IR und UV beschert hat. Ich werde bei nächster Gelegenheit mal meine Filtersammlung durchprobieren und schauen, was dann so geht.


    Hier ist noch der Kopernikus. Ich bin gerade damit fertiggeworden. Ich habe ihn auch auf 90%, also f/13.5 runterskaliert, denke aber mittlerweile, dass f/10 an dem Abend die optimale Lösung bei der Aufnahme gewesen wäre.



    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Markus und Ralf,


    ich habe nun endlich das erste Detailmosaik fertig - es ist aber nicht wie angekündigt Kopernikus, sondern der Bereich vom Regenbogenmeer bis zum Plato. Leider ist mir ein Missgeschick beim Kameraführen passiert und ich habe eine wenn auch kleine Stelle nicht erwischt. Was die Filter betrifft, da habe ich diesmal nichts benutzt. Außer den Standardglasfilter, der wohl mehr zum Schutz vor Staub vor den Chip geschraubt ist. Ich hatte zwar die Filterschublade dran, wollte aber keine Zeit mit Experimenten verschwenden und stattdessen effektiv soviel wie möglich auf die Platte kriegen. Bei nächster Gelegenheit werde ich natürlich die Filtersammlung mal durchprobieren.


    Hier nun aber endlich das Bild. Ich habe es diesmal nach dem Schärfen in Registax gleich auf 90% skaliert und ausnahmsweise auch mal richtigherumgedreht. Die Skalierung entspricht exakt einer f/13.5-Abbildung, was die Vollauflösung für die Kamera wäre. Die Qualität ist natürlich noch lange nicht optimal, aber für den ersten Versuch bin ich schon ganz zufrieden.



    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Roland, Thomas und Martin,


    Danke für eure Rückmeldung. Das auf volle Größe skalierte Bild habe ich soeben auf Direktupload gestellt und unten den Link dazu eingefügt. Ein paar Fehler sind darin schon zu sehen, aber ich bin für's Erste ganz zufrieden. Die Bearbeitung der vollaufgelösten f/15-Bilder habe ich gerade vor mir und bin erst am Stacken. Man wird darauf sicher noch mehr erkennen, aber die Schärfe dürfte nicht ganz so knackig werden - ich habe probehalber schonmal den Kopernikus gestackt und werde den Abend über AS2 nicht ruhen lassen. Fertig sein wird das Ganze aber wohl erst morgen Abend. Ich wünsch euch heute schonmal viel Spaß mit dem originalen f/5-Mosaik.


    Hab eben den Link durch die Originalgröße ersetzt, da man sonst anscheinend nur auf eine extreme verkleinerte Version kommt.



    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Leute,


    gestern war es endlich soweit und ich konnte die vor einer Woche erworbene ASI120mm endlich am Nachthimmel einsetzen. Bei den kleinen Trockenübungen am Schreibtisch fällt der größere Chip ja noch nicht so auf, aber am Mond war ich baff, wieviel größer das Bildfeld gegenüber der DMK21 ist. Es macht richtig viel Spaß damit den Mond abzuscannen. Empfindlicher scheint die ASI auch zu sein (jedenfalls gegenüber der alten DMK21) und so konnte ich nicht nur bei f/5 komfortable Belichtungszeiten fahren.


    Aber nun zum Kern des Ganzen. Gestern Abend zeigte sich der Himmel entgegen der Tagesansicht plötzlich sehr klar. Die Uhrzeit war auch optimal und so stand der Mond recht günstig ca. 45 Minuten vor seiner Kulmination. Langsam hebt sich der Gute auch wieder ein wenig aus der sommerlichen Senke heraus und präsentiert sich schon etwas zeigefreudiger. Alles das zusammengenommen ließ mich schleunigst den 8" Newton auf den Hof tragen und die Montierung schnellstens nivellieren - so schnell es eben ging. In Anbetracht des sehr unbeständigen Wetters ließ ich dem Newton auch nicht wirklich Zeit zum Auskühlen - und das war gut so wie sich später zeigte.


    Ich begann also sogleich nach Kollimation des Spiegels und Aufbau des Netbook mit der ersten Aufnahmeserie. Mir ging es dabei erstmal um das möglichst gänzliche Ablichten des Mondes zum Zwecke eines Mosaiks. Das klappte auch recht zügig, wenngleich ich mich erstmal umstellen musste im Gebrauch der Livebildansicht. Hier geht jetzt nichts mehr mit 100%-Ansicht, denn das Netbook hat eben nur 1024*600 Pixel und davon geht noch Breite an das Menü verloren. Am besten funzt es mit der 50%-Einstellung - dann sind sogar 1280*960 vollständig einsehbar. Letzteres ist auch notwendig, da man sonst schnell den Überblick verliert, wie weit man eigentlich weiterschwenken kann für das nächste Bild. Nach kurzer Übung ging das aber alles ganz flüssig und die Filmchen landeten Eines nach dem Anderen auf der Platte.


    Nach Vollendung der ersten Etappe wanderte dann die 3fach Barlow von Orion in den OAZ und nun war ich gespannt was die Vollauflösung so bringen würde. Um es kurz zu machen, das Ergebnis ist noch nicht gestackt, aber das Livebild sah schon gut aus. Mit etwas Seeing (teils war es natürlich die Auskühlung) hatte ich zwar zu kämpfen, aber das war mir egal in dem Moment. Mir ging es erstmal um eine Einschätzung des Machbaren und ich war sehr zufrieden mit der Abbildung. Auch bin ich erfreut, dass die Barlow etwas oberhalb der Kante kaum über dem Faktor 3 abbildet. Dies konnte ich in den vergangenen Tagen schon durch Vergleichstests an einer nachbarlichen Mauer errechnen und kam auf den faktor 3.05, was mich sehr erfreute, da die Asi bereits bei f/13.5 Vollauflösung erreicht und ich somit kaum Licht verschenke, wenn ich mit f/15 noch nicht allzuweit davon entfernt bin. Die f/15 an der ASI sind genauso zu werten wie f/22.4 an der DMK21. Dort hatte ich aber bei meiner 5fach-Powermate immer f/28.5 anliegen, da diese doch nicht so "Mate" war, was die Verlängerungsänderung bei größerem Abstand betraf.


    Nun zurück zum Mond, der eigentlich der Star des Threads sein sollte. Ich habe ca. 7 bis 8 Filme aufgenommen und dabei jeweils 1000 Bilder als Limit eingestellt. Belichtet habe ich bei minimalem Gain (also 0) und mit ca. Einer Millisekunde Belichtungszeit. Genutzt habe ich den vollen Chip, was dann die Bildwiederholrate auf ca. 25 Bilder/Sekunde herunterdrückte - ein Netbook ist leider kein Hochleistungsrechner. Gestackt habe ich daraufhin mit AS2 bei vier Verwendungsraten (33, 25, 20 und 10%). Das Mosaik ist dann aus den 20%-Stacks entwickelt worden. Geschärft und nachbearbeitet habe ich diesmal komplett in Fitswork. Der Zuschnitt und etwas Unscharfmaske erfolgte allerdings in Gimp. Ich hoffe ihr habt Spaß am Bild. Ich habe es auf 34% herunterskaliert, da es sonst hier nicht reinstellbar wäre. In der Originalauflösung ist noch deutlich mehr zu erkennen. Das Original ist aber auch verdammt groß (2265*2770) und die kleineren Pixel der ASI erzeugen schon bei f/4.92 eine gute Auflösung. Morgen Abend liefere ich dann die ersten Detailaufnahmen bei f/15 ab - unter anderem Kopernikus mit etwas Umfeld.



    Sternklare Grüße
    Alko