Beiträge von John23 im Thema „Strahlen am Planeten“

    Hallo Rainer,


    die Überlegungen mit dem Abrunden gehen in die richtige Richtung.


    Nur dass es mit Abrunden nicht geht.


    Man muss "Apodisieren", d.h. man muss es schaffen, die Streben in Querrichtung immer "durchsichtiger" zu machen. Praktisch ist das z.B. durch Aufkleben eines Teppichs mit stehenden Fasern, die unterschiedlich lang sind und deren Länge einer gewissen Verteilungsfunktion gehorcht (dessen Formel ich auch nicht genau kenne..).


    Deshalb brachte ich den Tipp, die Streben zu besanden bzw. mit Velour zu bekleben. Das "bricht" die scharfen Kanten (optisch).


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Christian,


    stimmt, gegen die Jupiterstrahlen hilft es nichts und
    der Unterschied am Planetenrand ist vernachlässigbar gering.


    Aber es nützt bei hellen Sternen z.B. bei der Beobachtung von Sternhaufen mit hellen Mitgliedern. Da streut die 0.5-er Spinne wesentlich weniger im Gesichtsfeld herum.


    DAS ist der eigentliche Vorteil der dünneren Spinne.


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Christian,


    der Satz <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Der Johannes hat ja nun mit seinen Bildern gezeigt, dass coltrane doch in weiten Teilen recht hatte und somit .5mm-Kabonstreben fast nichts bringen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ist missverständlich.


    Ich habe coltrane in einigen Punkten Recht gegeben, aber ich sagte, dass 0.5 mm dennoch etwas bringen. Dass 0.5 mm "nichts" bringen ist Deine Meinung, nicht meine. Insofern kann der Satz missverstanden werden, es könnte sich um meine Meinung handeln, weil der Satz mit meinem Namen beginnt.


    Im übrigen ging es in diesem Thread doch um die durchaus seriöse Frage "was kann man gegen Strahlen am Planeten unternehmen".
    Das es 11, 12, 20 oder 100 Seiten sind ist völlig unerheblich. Und es gibt auch keinen Streit und dass da irgendwo Friede einkehren müsste.


    Die konkrete Frage nach den Strahlen am Planeten und ist keine philosophische Frage. Die Möglichkeiten und Grenzen der Verbesserung des Systems "Newton" wurden aufgezeigt und ich habe einige substanzielle Anregungen gegeben, was man in der Tat verbessern könnte.


    Das ist hier zwar bisher noch auf keine große Resonanz gestoßen, aber das kümmert mich nicht.


    Es wird einige Leute geben, die das geschriebene verstehen werden.


    Da kannst Du mal ganz sicher sein.


    besten Gruß
    Johannes

    Hi Roland,


    so ist es, ich musste coltrane in einigen Punkten Recht geben. Und zwar nachdem ich die FFT angewendet habe (S. 7).


    Aber nicht in allen. So behaupte ich, dass sich 0.5 mm deutlich lohnen, da der Planetenrand vor dunklerem Himmel stehen wird.


    Das habe ich nun auch theoretisch berechnet und visualisiert.


    Die geringere obstruierte Fläche ist auch viel Wert, speziell, wenn Du nicht Planeten anschaust, sondern z.B. (helle) Doppelsterne oder Sternhaufen mit hellen Mitgliedern.


    Statt Zickzack-Spinne schau Dir doch mal meine "Patent"-Spinne an. Das könnte doch was für dich sein. Es bleibt aber ein Lichthof um Jupiter.
    Der ist unvermeidbar, da der Jupiter so hell ist. (es sei denn: Planglasscheibe...)


    Die Spinne wird in 3-armiger Ausführung 12 bzw. 24 Strahlen (je nach Lage des Rings) haben, die jeweils recht kurz sein werden.
    Also fast nur ein (schwacher) Lichthof um helle Sterne.


    Edit: 12 - 24 Strahlen (je nach Lage des Rings)


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Allerseits,


    ich bin jetzt noch mal praktisch tätig geworden.


    Am künstlichen Stern hielt ich einen 6 mm Stab vor meinen 120 mm Refraktor.


    Es entstand ein sehr heller kurzer Spike zu beiden Seiten des Airy-Scheibchens, der aus unterbrochenen kurzen Strichen bestand. Ganz so, wie es die Simulation auf S. 7 Bild c) ergab.


    Der Effekt auf die Bildqualität war wirklich verheerend.


    Dann wechselte ich auf einen 2 mm Stab. Natürlich waren die Spikes dann feiner.


    Die feinen weiter außen liegenden "Enden" der Spikes konnte ich nicht erkennen, dazu war es zu hell im Hintergrund. Ich nehme aber an, dass sie etwa gleich hell blieben.


    Dann bog ich den Stab etwas durch, und zwar so:



    Dies hatte zur Folge, dass die Spikes nach außen auffächerten.


    Damit ist schon mal klar, dass es damit möglich ist, die nach außen laufenden langen "Enden" der Spikes zu vermeiden und auf eine größere Fläche zu verteilen. Und zwar stellt sich ein Auffächerungs-Winkel ein, der dem Winkel der Durchbiegung entspricht.


    Dann dachte ich mir: das ist gut am (helleren) Stern, die Spikes sind kürzer und weiter außen nicht mehr sichtbar.


    Aber: es wird am Jupiter wenig bringen. Das zeigt diese Skizze:



    a1) Originalzustand am Stern: feine Linien sichtbar


    b1) gebogen am Stern: Linie fächert auf


    a2) Originalzustand am Jupiter: entspricht den Simulationen oben


    b2) gebogene Strebe verteilt zwar das Licht fächerförmig, aber da der Jupiter einen großen Durchmesser hat,
    bleibt das Streulicht in einem recht breiten Korridor ausserhalb des Planeten sichtbar. Erst weit draußen kommt die Wirkung des Fächers zur Geltung (entsprechend dem Winkel der Biegung). D.h wenn die Biegung einen Bereich von 15 Grad hat, wird der Lichtkorridor erst bei D_Jupiter/(2*tan(15/2)) = 3,8*D_Jupiter
    anfangen aus zu dünnen, also nach ca. 4 Jupiterdurchmessern.


    Somit nützt das nicht wirklich etwas für Jupiter. Am Stern ist das allerdings schon eine Verbesserung.



    Das bringt mich zu folgender Erfindung, die wir mal der Einfachheit halber die "Scholten-Spinne" nennen wollen. Die Idee stelle ich hier mal der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung.


    Gebogene Streben haben ja den Nachteil der eher unbefriedigenden mechanischen Stabilität.


    Nun nimmt man statt einer Blechstrebe deren 2 und fügt in der Mitte - genau genommen etwas außerhalb der Mitte - ein kleines stabilisierendes Rohrstück ein, möglichst dünnwandig, natürlich.


    Die außermittige Plazierung des Rohrstücks sorgt für unterschiedliche Winkel an den Enden, was für die Verteilung des Lichtes günstig ist.


    Das Ganze sieht dann so aus:



    Eine Spinne mit diesen Streben hat folgende Vorteile:


    1. die Streben sind nicht mehr gerade, was weit auslaufende Spikes vermeidet


    2. sie lassen sich spannen, was gute mechanische Stabilität verspricht


    3. sie sind nachrüstbar


    4. sie sind billig


    Bei der Materialstärke muss man einen Kompromiss für die Blechstärke finden. Zu dünn: dann ziehen sie sich
    zu gerade. Zu dick, dann entsteht zu viel Streulicht in der Nähe des Airy-Scheibchens. 0.5 mm ist wohl keine schlechte Wahl (Federstahl, nicht Alu oder Messing).


    Ich würde 3-Arm Spinnen verwenden, jeder Arm so wie beschrieben. Das Rohrstück so groß im Durchmesser wie möglich, aber es muss noch stabil bleiben. Stahl ist hier ebenfalls Alu vorzuziehen. Ggfs. Messing, da evtl. mit geringeren Wandstärken verfügbar.


    Außerdem bzw. zusätzlich kann man die Streben besanden oder mit Velour bekleben um einen Apodisierungs-Effekt zu bekommen.



    besten Gruß
    Johannes

    Hallo,


    hier die obigen Bilder in linearer Darstellung.


    a) 0.5 mm Streben



    b) 1.5 mm Streben



    jetzt ist klarer erkennbar, dass es am Planetenrand mit 1.5mm dicken Streben deutlich heller ist.



    Gruß
    Johannes

    Hallo Roland,


    jetzt komm ich nicht mehr ganz mit. Was ist früher anders rausgekommen? Wann früher? Welcher Effekt? Welcher Fehler ?


    Dass da horizontal 3 Strahlen zu sehen sind liegt an der NEB und SEB, die sind dunkler und dunkeln den horizontalen Streifen an zwei Stellen
    etwas ein. Da ist also diesbezüglich nichts schiefgelaufen mit der Simulation.


    Aber jede Simulation hat auch Grenzen bei der Beschreibung der realen Welt.


    Was ich zeigen wollte ist:


    a) die Strahlen fern des Planeterandes werden bleiben, auch bei 0.5 mm.


    b) direkt am Planetenrand (ca. 10 - 20 " weit) wird sich eine leichte Verbesserung ergeben.


    Zu den den Jupiter kreuzenden Strahlen: Die Strahlen laufen schon über den Jupiter (bzw. gehen von jeder Stelle des Jupiter aus), aber wie bereits mehrfach erwähnt ist der Effekt auf den Kontrast minimal. Bedenke dass der Jupiter hier überbelichtet ist. Auf 8 Bit aufgelöst (256 Helligkeitsstufen) ist kein Unterschied zu sehen weil der Effekt unter 1% von der Basis-Helligkeit des Planeten bleibt.


    Es gibt also keine nennenswerte Kontrastverschlechterung durch die Spinne !


    Ich sehe gerade dass die Simulation oben mit Gamma = 2 abgebildet ist und nicht linear, da sollte ich besser eine lineare Helligkeitsdarstellung
    verwenden. Das liefere ich gleich noch nach.


    Wenn du lange feine Strahlen vermeiden willst musst Du apodisieren.
    Mach einen Versuch mit Sandpapier oder (unregelmäßig) geknickten Streben (Zick-Zack-Streben).


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Roland,


    die Simulationen habe ich nun gemacht.


    150mm Newton, 25% Obstruktion (darauf kommt es hier nicht an..) und einmal 1.5 mm Streben und einmal
    0.5 mm Streben.


    a) o.5 mm Streben



    b) 1.5 mm Streben



    Man erkennt, dass bei 1.5 mm direkt am Planetenrand eine größere Helligkeit ist.
    Ansonsten etwa gleicher Helligkeitseindruck. Leider ist der Bildraum der FFT nicht so groß wie es
    wünschenswert wäre. Obwohl ich mit 4096 x 4096 Punkten gerechnet habe (jede FFT benötigt 12 min Rechenzeit). Die Strahlen gehen in Realität noch weiter nach aussen. Das kann ich hier nicht mehr darstellen.


    Zu den anderen Sachen melde ich mich noch.


    Edit: das meiste zusätzliche Streulicht durch die dickeren Streben verbleibt auf der Planetenscheibe. Dort stört es aber kaum, da der Planet selber noch viel heller ist. Erst das Streulicht vor dunklem Himmel fällt auf.


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Roland,


    die von Dir angesprochenen Simulationen bringen nichts.


    Es wird sich zeigen, dass die Strahlen bleiben, auch in der gleichen Helligkeit. So hat's coltrane behauptet, so sagen es auch die berechneten Beugungsbilder. Lediglich ganz nahe am Rand des Planeten kann es - vermutlich nur geringfügige) Unterschiede geben. (Schätze mal so auf den ersten 10 Bogensekunden oder so..)


    Mal sehen, wenn ich Zeit und Lust habe kann ich mich ja noch mal dransetzen.


    Wenn Du Strahlen vermeiden willst, musst Du die gerade Linie vermeiden!


    Kleb doch mal 40er Sandpapier provisorisch an die Seiten der Streben und berichte hier, ob das was gebracht hat. (Aber nicht mit Schere schneiden,sondern knicken und reißen, sonst: Schere kaputt)


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Allerseits,


    durch die provokaten Einwürfe von coltrane ist die Diskussion hier recht interessant verlaufen und ich hab ehrlich gesagt
    auch eine Menge dazugelernt, wofür ich mich ganz ehrlich bei coltrane bedanken möchte.


    So dachte ich anfangs, die Helligkeit Spikes wäre proportional zur Dicke, dem ist aber nicht so ! Es gibt eine von der Dicke abhängige
    Helligkeit längs des Spikes.


    Weiterhin kann man an meinem Bild auf s. 8 sehen, dass weniger als 1 mm Streben eigentlich nicht viel bringt, denn je dünner die Streben desto weniger Licht in der Nähe des Airy-Scheibchens und bei 1 mm gibt es eigentlich schon keine merkbare Aufhellung mehr (bei 3mm schon noch !).


    Und so ähnlich hat coltrane ebenfalls argumentiert. Er hat's behauptet, aber ich hab's gezeigt.



    Insofern stellt sich doch jetzt die Frage aller Fragen:


    Wie kann man denn nun die weit außen sichtbaren Spikes minimieren ?


    Kann man sie wegbekommen oder nicht und wenn ja wie?


    Da fällt mir im Moment folgendes zu ein:


    Grundregel Nr. 1: Vermeide gerade Kanten: Kanten in gleicher Richtung addieren sich im Beugungsbild.


    Grundregel Nr. 2: vermeide überhaupt Kanten, denn die machen die hochfrequenten Störungen.


    Daraus ergeben sich schon eine ganze Menge Möglichkeiten, z.B.


    a) Streben seitlich mit Velourfolie bekleben. Das bricht die Kanten und die Spikes werden kürzer. Den Vorgang nennt man auch "apodisieren"


    b) ähnlich wie a): Sand (z.B. 0.2 - 1 mm Sandkörner) in Klebstoff rühren und an Streben ankleben (z.B. Streben in diese Pampe tauchen)


    c) 40-er Sandpapier seitlich aufkleben (aber das trägt wegen dem Basispapier auch dicker auf, genau wie die Velourfolie)


    d) Speichen verknittern (Knicke einbringen, möglichst unregelmäßig in Abstand und Winkel) und dann spannen (nicht zu fest, damit sich das verknitterte nicht wieder ganz rauszieht)


    e) gebogene Streben einsetzen: da vermute ich aber mal mechanische Probleme und/oder Justageprobleme


    f) ungerade Zahl an Speichen einsetzen. Nachteil: mehr Spikes und ab 5 Streben auch mehr Kanten, die es ja zu vermeiden gilt.
    Vorteil: pro Spike dunkler.


    gibt es sonst noch Vorschläge ?


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Kurt,


    meiner Meinung nach braucht man da keine RAW Bilder, der Effekt ist doch so offensichtlich, dass zeigen doch schon die Experimente, die Du durchgeführt hast. Die kann man, wenn nicht überbelichtet, auch einfach so ausmessen.


    Was meinst Du mit praxisnah ? Ich habe doch oben 1 mm mit 9 mm verglichen. Soll ich jetzt noch 5 mm simulieren ?
    Was soll da substanziell anderes herauskommen ?

    Ich würde auch gerne bei 8 Zoll bleiben, sonst mache ich alles mehrfach für x verschiedene Öffnungen, bitte verschont mich damit !


    Was man doch einfach machen könnte: Webcam-Aufnahmen an Wega z.B. mit Rolands 80 mm Refraktor und verschieden breiten Polyäthylenschnüren als Spinnesimulation (je weniger Öffnung, desto besser, da weniger Seeing-Einfluss).


    Am Ende kommt dann raus, dass meine Simulationen stimmen.


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Zusammen,


    ich bringe hier in Ergänzung des oben gesagten nochmal eine PSF Simulation:


    zuerst 200 mm Newton mit 1 mm Streben. Lineare Helligkeitsdarstellung ! (aber Zentrum überbelichtet)




    dann 200 mm Newton mit 9 mm Streben. Gleiche Helligkeitsdarstellung wie oben, d.h. gleich linear und gleich hell:




    Nun, coltrane ? Welches Teleskop ist zu bevorzugen ?


    Und ist es wirklich so, dass es egal ist wie breit die Streben sind?


    Deckt sich doch verblüffend mit Kurts Experimenten, findest Du nicht ?


    Was man auch sieht: die Helligkeit weit "draussen" ist praktisch gleich (aber das schrieb ich schon)


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo,


    ich sags ja, coltraine schaut nicht richtig hin.


    Sonst hätte er bemerkt, dass die Spikes in der Nähe des Airy-Scheibchens (am Stern getestet) sehr wohl mit der Speichendicke zunehmen. Das bedeutet auch, dass die Spikes direkt am Planetenrand sehr wohl mit der Speichendicke zunehmen.


    Weiter weg vom Planeten ist der Effekt allerdings geringer (teilweise vernachlässigbar), das ergaben auch meine Berechnungen, insofern hat coltraine Recht.


    Das ergibt sich übrigens auch aus der Eigenschaft der FFT weiter weg vom Zentrum (dem Airy-Scheibchen) die Hochpassanteile der Objektivöffnung (scharfe Kanten) darzustellen (bzw. deren Effekte). Da aber eine zunehmende Verbreiterung der Streben wieder niedrige "Ortsfrequenzen" erzeugt, wird das daraus resultierende Streulicht in der Nähe des Zentrums, also in der Nähe des Airy-Scheibchens auftauchen.


    Aber gerade helles Streulicht in der Nähe eines (hellen) Sterns ist doch wohl besonders unerwünscht, oder? Besser wäre doch, es verteilte sich über
    eine große Fläche (wie coltraine vermutet hat), aber das ist eben nicht der Fall !


    Edit: dass der Zusammenhang nicht proportional ist, darauf habe ich schon auf S. 7 hingewiesen.


    besten Gruß
    Johannes

    Hi Coltrane,


    Du bist ja ein seltsamer Vogel. Erst sagst Du:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ihr alle so schlau seit, dann erleuchtet mich doch mal wie stark sich die Spikes verringern wenn man die Streben von 1,5 auf 0,5mm verringert? Jetzt bin ich aber gespannt, ob Werte kommen die nicht im philosophischen Bereich liegen wie ich sage.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann bringen "wir" hier Fakten und dann sagst Du:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ihr immer mit eurer Theorie.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was willst Du denn überhaupt?


    Du bringst hier einen Haufen z.T. abenteuerlicher Behauptungen und kannst
    keine einzige beweisen.


    "Wir" hingegen haben Fakten gebracht.


    Und das Du nichts gesehen hast kann auch daran liegen, dass Du nicht richtig hin geschaut hast.


    Wahr ist, dass die zusätzliche Licht-Intensität dickerer Streben vor allem in der Nähe der Airy-Scheibchens zum tragen kommt, weit draußen gleichen sich die Intensitäten an.


    Aber wenn Du sagst, das sich das Streulicht bei dickeren Streben über eine größere Fläche verteilt, bist Du eben auf dem Holzweg. Zeigen sowohl Kurts Bilder wie auch meine Simulation.


    schönen Gruß
    Johannes

    Hallo Zusammen,


    coltraine meinte ja, wir sollen hier mal Quantitatives bringen.


    Kurt hat ja schon praktische Versuche beigesteuert, und da dachte ich mir, die Theorie kann ich ja mal übernehmen.


    Zunächst hatte ich ja vermutet, dass die Intensität der Spikes proportional zur Speichendicke ist.


    Nachdem ich meine 2D-FFT angeworfen habe, muss ich nun sagen: es ist komplizierter !


    Dazu schaut man sich mal folgende PSFs (Punktabbildung eines Sterns im Okular) an:


    Hinweis: alle Bilder sind "hoch 0,25" genommen worden, damit schwache Intensitäten noch am Monitor sichtbar sind.


    a) 200 mm Newton mit 1 mm dicken Speichen:



    b) 200 mm Newton mit 3 mm dicken Speichen:



    c) 200 mm Newton mit 9 mm dicken Speichen:



    Nun, was kann man da erkennen ?


    1. alle Spikes sehen am Monitor etwa gleich hell aus. Das hat aber nichts zu sagen, da durch die "hoch 0.25"-Operation alle Helligkeitsunterschiede vergleichmäßigt werden. In Wahrheit gibt es große Unterschiede. Das kann jeder prüfen, der die Bilder hier herauskopiert, in Fitswork einliest, zweimal quadriert und die Spikes anschließend ausmisst.


    2. dickere Spikes haben mehr Nullstellen pro Bogenminute Gesichtsfeld. Während die Nullstelle der 1 mm dicken Spinne ausserhalb des berechneten Feldes liegt, ist bei 3 mm dicken Speichen schon 1 Nullstelle
    pro Spike sichtbar und bei 9 mm dicken Speichen sind es sogar 4.


    3. Dadurch, dass die Nullstellen immer dichter zusammenrücken, steigt die Intensität MEHR als linear.
    Ich habe ausgemessen, dass die höchste Intensität der Spikes (in dem Abschnitt, der dem Airy-Scheibchen am nächsten liegt) etwa quadratisch mit der Speichendicke ansteigt.


    UND DAS IST EIN EINDEUTIGES INDIZ, DASS DÜNNE SPEICHEN
    SINNVOLL SIND !


    Ist zwar rein theoretisch hergeleitet, bin mir aber sicher, dass ich mich nicht verrechnet habe.
    Aber ich werd dann doch mal Papierstreifen scheiden und vor meinen SCT halten, schaun mer mal..


    Nun habe ich mal eine Jupitersimulation mit der 3 mm - PSF durchgeführt.


    Dazu schaut man sich mal folgende Bilderserie an:



    Oben links ist ein Jupiter zu sehen, der von einem scharfen Hubble-Bild durch Faltung (Convolution) mit der 3 mm- PSF entstand. Und zwar in linearer Helligkeitsdarstellung. Von Spikes ist nichts zu sehen, weil
    die Spikes schwächer als 1/256 sind, also nicht mehr in einem jpg übertragen werden können. Somit können wir sagen, die Spikes können schon mal nicht so schlimm sein.


    Damit man der Eigenschaft des Auges logarithmisch zu sehen etwas Rechnung trägt, ist rechts daneben das gleiche Bild mit "GAMMA = 2" dargestellt. Hier kann man schon etwas von den Spikes erkennen
    (mal am Monitor von unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten..)


    Unten ist nochmal die verwendete PSF dargestellt, links in "hoch 0.25" rechts in linearer Darstellung. In linearer Darstellung sind die Spikes unsichtbar, da zu schwach (und wir reden hier von 3 mm Speichen)


    Wer noch etwas mehr zu PSFs lesen will kann auch nochmal hier reinschauen:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=172467


    besten Gruß


    Johannes<b></b>

    Hallo,


    verstehe auch nicht genau was coltrane meint, behauptet er etwa, die Intensität sei unabhängig von der Speichendicke ?


    Das ist natürlich eine absurde Behauptung. Stellen wir uns nur mal eine Spinne mit 0.01 mm dicken Streben vor..


    Was coltrane vielleicht gemeint haben könnte: eine dünnere Spinne erzeugt zwar schwächere Strahlen mit einer Helligkeit
    proportional zur Dicke der Streben. Aber da das Auge logarithmisch sieht, fällt der Unterschied nicht so deutlich auf. Der ästhetische
    Effekt ist jedenfalls nicht auf Null zu drücken, sondern bleibt im Rahmen technisch ausführbarer Spinnen deutlich sichtbar.


    Wie gesagt, das könnte er gemeint haben...


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Roland,


    ja, 7-er Spinne muss Du selber bauen.


    Hab oben noch korrigiert: 25% Flächenhelligkeit pro Spike und es gibt 14 Spikes statt 4.


    Und ja, Flächenhelligkeit ist proportional zur Dicke der Streben (wenn sie senkrecht stehen, sonst kann es noch mehr werden).


    Ach so: die Achromaten kann ich nicht quantitativ simulieren, da müsste man schon wissen wie die 3 Farbauszüge jeweils real aussehen: wie breit der unfokussierte Lichthof und wieviel % jeweils noch im Airy-Scheibchen landet (also bei Rot und bei Blau).


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Roland,


    ich hab immer noch nicht gelesen, wie dick die Spinne eigentlich ist.


    Da hängt doch alles von ab! Bei 1 mm breiten Blättern sollte doch eigentlich der Effekt der Spinne nur sehr gering sein. Auf der Planetenoberfläche sollte das praktisch gar keinen Einfluss haben.


    Ausserhalb des Planeten sieht man den Effekt weil das Auge eben logarithmisch funktioniert, d.h. relativ geringe Helligkeiten fallen vor dunklem Hintergrund eben doch gut auf.


    Der Effekt der Spinne, den habe ich hier mal dargestellt:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=172467


    Evtl. nimmst Du Dir doch mal die Zeit das zu lesen. Jedenfalls ist die Spinne nur ein ästhetischer Effekt. Bedenke wie hell der Jupiter ist !


    Ich würde den Spinneneffekt also nicht überdramatisieren.


    Was Du auch machen kannst: nimm statt 4 Spinnenhalter mit 1 mm Dicke lieber 7 Spinnenhalter mit 0.5 mm Dicke. Hat die gleiche Stabilität und die Lichtmenge ist pro Spike nur 25% im Vergleich zur 4-Streben-Spinne. Alles verteilt sich auf eine größere Fläche.


    Curved Spider würde ich nicht machen, da müssen die Streben sehr dick sein, was vermutlich bei Deep-Sky einen wesentlich helleren Lichthof erzeugt wie 7 dünne Spinnenbeine. Hab ich aber keine Erfahrung mit, denke ich nur aufgrund theoretischer Überlegungen.


    Spinnen haben ja eigentlich 8 Beine, aber in diesem Fall sind 7 besser, Ha Ha!


    Edit: Helligkeit pro Spike ist natürlich 25% und nicht 22%. Und es gibt dann 14 Spikes statt 4.


    besten Gruß
    Johannes