Hallo Marcus,
das Vermessen von Spiegeln ist nicht so ganz einfach. Nicht umsonst gibt es eine ganze Reihe von Prüfverfahren, die nicht zuletzt einfach historisch gewachsen sind.
Interferometrie ist heute auch für den Amateur kein Hexenwerk mehr. Auch preislich liegt es im Rahmen des erträglichen. Das sah noch vor wenigen Jahren ganz anders aus. Als ich vor mehr als 30 Jahren meinen ersten Spiegel geschliffen hab war selbst Schnittweitenmessung und FXP noch in weiter weiter Ferne. So ändern sich eben mit der Zeit die Möglichkeiten. Heute können selbst Amateure Spiegel herstellen die vormals nur Observatorien vorbehalten waren. Mir jedenfalls gefällt diese Entwicklung. [:)]
Per Schnittweitenmessung und FXP, mit dem Sterntest als letzte Instanz, kann man mit Sicherheit auch einen Spiegel polieren. Wenn der Sterntest dann schöne runde Beugungsscheibchen zeigt ist alles in Ordnung. Aber was ist wenn nicht? Woran liegt es dann? Hauptspiegel, Fangspiegel, Justage, Seeing?
Ein Interferometer macht es einem da schlicht leichter Entscheidungen zu fällen. Gleichwohl ist auch dieses Prüfverfahren an Bedingungen geknüpft. Man braucht eine vernünftige Kamera, den entsprechenden Tester, einen wohltemperierten und erschütterungfreien Messraum, muss sich mit der Software auseinandersetzen, um nur die wichtigsten Anforderungen zu nennen. Es gilt da abzuschätzen welchen Aufwand man für welches Ergebnis betreiben will. Eine Zwang zu irgend etwas gibt es nicht. Entscheide nach Deinen Wünschen.
Gruß und weiterhin viel Erfolg wünscht Dir
Kay