Beiträge von Rohr im Thema „Test beschichteter Planspiegel“

    Hallo,


    wenn ich Deinen Versuchs-Aufbau richtig verstanden habe, dann hat Dein Planspiegel eine brennweiten-verlängernde Wirkung ähnlich einer Barlow-Linse, da Du ja intrafokal nachjustieren mußtest. Diesen Effekt dürfte man nur mit einer konvexen Fläche bekommen,
    was soviel bedeuten könnte, daß auf Deinem Planspiegel ein konvexer
    Radius drauf ist. In diesem Falle müßte aber zugleich ein Astigmatismus erkennbar sein, also ovale Sternscheibchen, so wie das Marty auch vermutet. Spiegel-Oberflächen werden oft mit Werten beworben, die sich auf die Oberfläche beziehen, nicht auf die Wellenfront. Vom Hersteller her gesehen durchaus sinnvoll, weil er es nur mit einer Fläche zu tun hat. In einem optischen System jedoch nicht mehr. Da geht es nämlich um die Abbildungs-Qualität eines Gesamtsystems, die in Wellenfront (wave) ausgedrückt wird.
    Also beziehen sich die Angaben sicherlich auf die Oberfläche und sind damit nur halb so genau, wie eine Angabe in Wellenfront.
    Mit der Rauhheit der Fläche hat das zunächst gar nichts zu tun. Ein Zeiss Planspiegel, den ich hier habe, ist zwar sehr genau, hinsichtlich der Topografie, aber rauh hinsichtlich der Oberfläche. Scheinbar ein hochgenauer "Schotterweg".


    Genau wirst Du nur gegen ein bekannt genaues Probeglas prüfen können, wie ich sie hier liegen habe. Welche Grnauigkeit bei
    45-Grad Diagonal-Spiegeln nötig ist habe ich schon
    einmal vorgerechnet: L/4 wave
    Dann liegt der Fehler noch innerhalb des Airy-Scheibchens.


    Übrigens wird bei Planspiegeln
    a) die Regelmäßigkeit beworben mit PV surface
    b) die Power bzw. Planität ebenfalls mit PV surface


    In der Regel beschränken sich die Freunde auf die Regelmäßigkeit und unterschlagen dabei die Power bzw. die Planität. Solange man einen
    Planspiegel mit senkrecht einfallenden Lichtstrahlen benutzt auch
    überhaupt kein Problem. Aber nur dann !




    Wolfgang