Beiträge von fraschwol im Thema „Was mache ich falsch?“

    Hallo Hulk,


    Mal ein kleines 1x1 für vernünftiges Beobachten.


    Vergrößerung = Objektiv/Spiegelbrennweite : Okularbrennweite


    Optimale Vergrößerung = Durchmesser Objektiv/Spiegel in mm (werden teilweise auch andere Werte verwendet)


    Maximale noch sinnvolle Vergrößerung: ca. zweifaches des o.g. Wertes


    Austrittspupille = Objektivdurchmesser : Vergrößerung mehr als 6-7 mm bringt nichts, im Alter wird die maximale Öffnung der Pupille kleiner auch sind Austrittspupillen unter 1 mm kaum noch sinnvoll.


    damit grenzt du deine sinnvollen Vergrößerungen schon mal auf ein vernünftiges Maß ein. Rechnen kann man das auch auf dieser Internet-Site: http://www.star-shine.ch/astro/vergr%F6sserung.html


    Jedes Objekt hat seine beste Vergrößerung, das muß man auch individuell herausfinden, da es auch vom seeing abhängig ist.


    Was soll jetzt schon die Frage nach einer Kuppel oder Sternwarte? Für ein Dobson scheint mir das eh nicht erforderlich. Der ist ja geradezu dazu konzipiert ihn überall hin mitnehmen zu können und den besten Beobachtungsplatz damit aufzusuchen. Ich denke mir auf deinem Dorf ist es zwar dunkler als in Frankfurt, für einen 10-Zöller aber immer noch nicht wirklich optimal. Sternwarte - wenn du soviel Geld übrig hast, dann wirklich später, dann aber auch mit entsprechender Ausstattung. Aber jetzt mal Schritt für Schritt und nicht verzetteln. Meine Güte diese jungen Hirsche :)


    Grüße Franz

    Hallo


    ich hab mir die Beschreibung des Teleskopes noch weiter angeschaut, der Computer soll ja nach Angabe ohne weiteres Zutun (also Aligment) die Objekte finden indem man das Gerät entsprechend der Pfeilrichtungen bewegt. Ob das funktioniert würde ich mal an ein paar helleren Sternen die du kennst probieren. Klappt das und die Sterne sind im Instrument auch bei mittlerer Vergrößerung sichtbar, dann funktioniert die Geschichte und du kannst dann auch schwierigere Objekte suchen. Sofern die Sterne nur im Sucher und dort randnah zu sehen sind, ist das etwas ungenau. Hellere Objekte die im Sucher dann sichtbar sind, kann man dann zentrieren, schwache Objekte die sich im Sucher nicht zeigen, sind dann schon problematischer. Vielleicht liegts einfach daran, dass der Boden unter dem Dobson nicht eben ist und etwas Schieflage hat.

    Hallo,


    -> Ecky wo hab ich verlangt das jemand xJahre Fernglaserfahrung haben muß und eine Teleskopbescheinigung braucht?? Ich habe nur auf das grundsätzliche Problem hingewiesen, das einfach ein Teleskop gekauft wird ohne sich vorher schon ein wenig damit befasst zu haben. Abwatschen wollte ich Hulk damit keineswegs. Doch ein Fernrohr dieser Größe verlangt halt schon ein wenig "Umgang". Wenn man sich vorstellt, dass das Gesichtsfeld meist nicht mal so groß wie der Vollmond ist, dann erfordert das Suchen schon mal Mindestanforderungen. Um Objekte mit dem Dobson zu finden muß ich ja wenigstens wissen, wie ich an die rankomme. Solange sie sich im Sucher zeigen, gehts ja noch. Aber viele Objekte eines 10Zoll Dobsons verraten sich schon nicht mehr beim Blick durch den Sucher. Hulk hat ja immerhin die Version mit dem Astrocomputer genommen. Doch dazu bedarf es auch einiger Kenntnisse. Fürs Aligment werden Referenzsterne verlangt, die sollte man aber schon kennen, sonst geht das auch schief. Den Kauf des Teleskopes möchte ich nicht kritisieren, allein die Vorgehensweise erscheint mir eben in den meisten Fällen nicht zielführend. Hulk macht sich wenigstens die Mühe und versucht über die Anfrage hier hinter die Dinge zu kommen, aber wie viele Geräte solcher Größe werden verkauft und verstauben dann irgendwo oder landen bei eBay in der Verkaufsliste.
    -> Hulk Sorry, wenn dir meine Antwort zu harsch vorgekommen ist, ich wollte nur die Problematik grundsätzlich ansprechen. Ich hab mir dein Instrument mal auf der Seite von TS angeschaut. Als erstes fiel mir der Sucher auf. Der ist dort mit einem Zenitspiegel versehen. Ist das bei dir auch so? Das ist schon mal völliger Quatsch, in einem Sucher mit Zenitspiegel habe ich noch nie ein Objekt gefunden, da sucht man sich dumm und dämlich. Eingeschränkt gehts ja noch, wenn zusätzlich ein Telrad zur groben Voreinstellung montiert ist. Ansonsten peilt man das Objekt über den Sucher freiäugig an. Wie ich oben geschrieben habe, ist dein wahres Gesichtsfeld am Himmel meist kleiner als der Vollmond, Sucher und Teleskop müssen also genau aufeinander eingestellt sein. Also erst mal dort schauen ob richtig zentriert ist. Dann erst mal schwächere Vergrößerungen einsetzen, mit denen das Schauen üben. Dass du aus der Stadt raus musst, schrieben ja schon andere. In der Stadt gehen nur Mond und helle Planeten. Wenn du an deinem Haus eine gute Übersicht über den gesamten Nachthimmel hast, dann auch mal ohne Teleskop schauen, die Sternbilder einprägen, sich helle Sterne merken. Feldstecher hast du vielleicht auch. Gibt auch einige gute Bücher, kann dir den Starhopper (Occulum-Verlag) empfehlen, dort gibts gute Anleitungen zum Aufsuchen interessanter Objekte für dein Gerät. Wenn die alle durchhast bist schon ein Profi. Der Computer wird dir zusätzlich helfen, aber mach einen Schritt nach dem anderen. Hast dir schon ein Jahrbuch angeschafft? Das wäre auch noch ein gutes Rüstzeug. Ja und im Internet gibts ja auch jede Menge guter Infos. Calsky oder Heavens above sind nützliche Helfer. Eine Astronomiezeitschrift wie Interstellarum wäre auch zu empfehlen. So jetzt hoffe ich, dass ich deinen Unmut etwas besänftigen konnte und freu mich über deine Fortschritte zu lesen.


    Gruß Franz

    Dem lieben Herrn Dobson sei Dank, dass sich inzwischen jeder Unbedarfte schon einen 10 bis 12Zöller anschafft und dann hier ins Forum platzt weil er nicht das sehen kann, was er eigentlich erwartet. Ein Fernrohr ist doch keine Wundertüte, wo man nur reinblicken muß und dort erscheint dann was man sich wünscht. Komisch, dass gerade bei unserem Hobby soviel absolute Laien unterwegs sind. Oder kommt es auch vor, dass man sich in einem Zoogeschäft eine Angel kauft, an den nächsten See hockt und einen kapitalen Hecht angelt? Wenn sich einer oder eine ein Mountain-Bike kauft und gleich in den Bergen auf die Steilstrecken geht, ist ein Sturz die logische Konsequenz. Das passiert beim Fernrohr zum Glück eher weniger, es sein denn man stellt sich im Unwissen auch noch dämlich an. Für mich unverständlich ist einfach diese Vorgehensweise, erst Instrument kaufen und das nicht zu knapp und dann gucken wie man klarkommt. Es ist wohl wie beim Eisberg, die meisten dieser Käufer bleiben im dunkeln (im wahrsten Sinne des Wortes) stellen das Instrument in eine Ecke oder verkaufen es mit viel Verlust. Lieber Hulk, vor dem Preis wurde schon immer der Fleiß verlangt und wenn du dich erst mal durch Literatur und Erfahrungsaustausch mit anderen Sternfreunden durchgearbeitet hast, wird dir dein Instrument die Freude bringen, die es dir jetzt noch nicht geben kann.
    Gruß Franz