Hallo Harald,
eine schöne Erklärung zur Rotation samt Animationen, Formeln und Diagrammen findest Du hier:
http://calgary.rasc.ca/field_rotation.htm
10.000 Euro braucht man für einen Derotator nicht auszugeben. Bei Optec bekommt man den "Pyxis Rotator" für 995 USD. Meines Erachtens ist das aber immer noch recht teuer. Mechanisch sind die Geräte ja nichts besonderes. Zwar ist die Steuerung nicht trivial, weil die Drehgeschwindigkeit von verschiedenen Faktoren abhängt und sich sogar mit der Position des Objekts am Himmel im Laufe der Nacht ändert. Andererseits dürfte das für eine entsprechende Software kein Problem sein. Das Gerät wird über den PC gesteuert, den man auch für die CCD Aufnahmen braucht.
Stathis, die ungenauen Goto Systeme, von denen Du sprichst, schließen den Servocat vermutlich nicht ein. Der hat eine Autoguiding Funktion, über die man trotz der langen Brennweite der großen Dobsons recht präzise nachführen kann.
Ich glaube, daß sich die Derotatoren bei Langzeitbelichtung am großen Dobson aus zwei Gründen nicht wirklich durchgesetzt haben. Erstens kann man wegen der großen Öffnung mit kurzen einzelbelichtungszeiten arbeiten, und zweitens bieten die Bildverarbeitungsprogramme inzwischen meist auch eine Funktion zur Derotation der Einzelaufnahmen.
Beispiele:
Hier siehst man ein Bild von Dan Price am 25" Dobson mit Servocat und Pyxis Derotator. Es handelt sich um eine Einzelbelichtung von 20 Minuten Dauer:
http://www.stellarcat.com/Graphics/M1_small.JPG
Auf der Obsession Homepage gibt es eine Abteilung "Imaging". Die Beispielbilder, die man dort sieht - die erste Reihe stammt von mir - sind alle mit Servocat, aber ohne Derotator, sondern mit Software Derotation gemacht worden.
http://www.obsessiontelescopes.com/imaging/index.php
Viele Grüße
Johannes