Beiträge von tklosa im Thema „BitBangCCD Eigenbauprojekt vorgestellt“

    Inzwischen hat der Controller einen handverdrahteten Aufsatz mit einem FTDI3232-Modul bekommen. Das kann HiSpeed USB und die Daten werden Byte-Weise parallel übergeben. Die Firmware ist auch schon so umgebaut, dass sie über die neue Schnittstelle redet.

    Seit Dezember arbeite ich für eine neue Firma wo es auch viel spannendes zu lernen gibt. Das begrenzt meine freien Gehirnwindungen im Moment sehr stark. Trotzdem habe ich es immer wieder geschafft mich weiter in das Thema ASCOM-Treiber einzuarbeiten. Das herunterladbare Beispiel war recht schnell am Laufen und erste Module der Software sind auch schon nach C# portiert. Der Treiber nimmt zumindest schon mal Verbindung mit der Kamera auf und versteht die alle Sekunden von der Kamera kommenden Statusinformationen mit Uhrzeit und Kühlerstatus.
    Bis zum ersten Bild wird es wohl noch einige Zeit dauern. Als nächstes ist erst mal das Auslösen einer Belichtung dran. Die Tatsache, dass ich nicht kontinuierlich daran arbeiten kann zwingt mich dazu die Softwarestruktur besser zu dokumentieren. Das ist aber eigentlich gut.
    Eine größere Baustelle tut sich bei der Unterstützung von Subframes auf. Für AstroArt hatte ich eine feste Größe von 100x100 pixeln implementiert. Das hat viel Zeit gespart um erst mal was zu haben womit man fokussieren kann. Für ASCOM will ich das gleich richtig machen und beliebige Subrames zulassen, so wie der Treiber das vorsieht.

    Um zügiger mit der Kamera arbeiten zu können will ich die Mikrokontrollerinterne Schnittstelle (12Mbit USB) durch einen HS-USB am Erweiterungssteckverbinder ablösen. Dazu muß der Treiber auf der PC-Seite überarbeitet werden. Da ich mit dem AstroArt-Treiber auch immer mehr an die Grenze der Funktionalität gestoßen bin habe ich entschieden gleich mit ASCOM weiter zu machen. Ist in Summe also ein größerer Umbau mit folgendem Inhalt:
    - FT2232 Modul (8bit - Async '245) an Erweiterungsstecker anschließen (done)
    - Kommunikationsfunktionen der Kamerafirmware umbauen (im Gange)
    - ASCOM Kamera-Template zum Laufen bringen (done)
    - Treibersoftware von C++ nach C# portieren (im Gange)
    - Alles wieder stabil zum Laufen bekommen (oh weh)
    - ASCOM-Treiber um Dialoge zur Kamerasteuerung erweitern (hoffentlich nächstes Jahr)


    Wenn das geschafft ist sollte das Projekt dann hinsichtlich der Software langsam "state of the art" sein. Falls jemand Interesse an der Software hat, ich verwalte alles in einem Cloud-Repository für das ich Einladungen verschicken kann.


    Ich sag' schon mal frohes Fest! Viele Grüße, Thomas.

    Das Trockenlegen der Sensoreinheit hatte gut funktioniert und zum HTT ist mir der Sensor nicht mehr zugefroren. Nun bin ich bisher mehr Bastler als Fotograf und Bildbearbeiter aber erste Bilder sind in den Wolkenlücken zum HTT schon entstanden. Momentan kann ich mit der Kamera keine Filter verwenden.


    M15 stand günstig und so habe ich es mal da versucht.

    Das Bild entstand mit 120s Belichtung, ohne Kühlung aber mit Subtraktion eines dark frames. Hier sieht man die Schwäche des alten Sensors der noch kein Antiblooming hat.


    Um die Stabilität des Treibers und der Software zu testen habe ich AstroArt mal eine Serie aus 10min-Bildern des Galaxienhaufens um NGC1275 machen lassen.



    So entstanden in der Wolkenlücke am Donnerstag Abend 8 Bilder zu je 10 Minuten bei Kühlung auf -5°C. Kamerafirmware und PC-Treiber zeigten stabiles Verhalten.
    Optimierung in Richtung besserer Schärfe würde ich noch hinten anstellen und das momentan sehr schwere Kameramodell eher zu Entwicklungszwecken verwenden. Die momentane Mechanik und Kühlung ordnet sich noch den Erfordernissen unter die die Verwendung der Kodak Bauteile mit sich bringt.


    Folgende Funktionen will ich mit diesem Modell noch hinzufügen:
    - Firmware für die interne SD-Karte, damit sich die Kamera die Darks für die Temperatur/Belichtungszeit - Kombinationen merken kann


    - HighSpeed USB-Interface um die Ladezeiten zu verkürzen


    - Regelung für den Lüfter


    - Treiber für andere Software als AstroArt. Die Software ist für relativ intelligenzfreie Kameras gedacht und ich vermisse zunehmend Funktionen wie z.B.
    - Übergabe von Bildattributen für die Speicherung in FITS
    - Temperatursteuerung geht nur per skript
    - ...


    Wenn das geschafft ist müsste ich dann eigentlich alles zusammen haben um über eine nächste Generation mit einem guten Sensor und leichter Bauweise nachzudenken. [:D]

    Pünktlich zum HTT ist die neue hintere Gehäusehälfte fertig geworden. In der alten hatte nur ein kleines Trockenpäckchen Platz und ich hatte ständig Eis auf dem Sensor. Zur Trocknung hat das Teil bei 55°C im Bachofen übernachtet.


    Nach der Montage Trockenperlen einfüllen.


    Lüfter drauf und fertig ist der Fotoziegel.

    Die horizontalen Linien waren überwiegend Restladungen die beim Löschen des Sensors offenbar in der Matrix geblieben sind. Vor der Belichtung muss ich den kompletten Sensor "leerschieben". Bei einem Modell ohne Antiblooming ist er einzige Verlässliche Ort wo man die Elektronen sicher los wird die Ausgabezelle mit aktiviertem Reset Transistor. Ich habe nirgends etwas finden können ob man den Hauptteil der Ladung unbeschadet einfach durch Zeilenschieben in die Ausgabezeile transportieren darf und diese läuft dann eben über. Das würde etwas Zeit sparen.
    Besonders wenn der Sensor nach längerem Stillstand mal wieder belichtet werden soll reicht ein Löschzyklus nicht um alles sauber zu bekommen. Die Software flitzt jetzt 2x drüber und vor dem zeilenweisen Verschieben in die Ausgabezeile räume ich diese auch noch mal leer. Nun ist das Rauschen im Hintergrund gleichmäßig.


    Den Kühler und den PID-Regler mit der oben beschriebenen PWM-Leistungsstufe habe ich inzwischen auch getestet. Funktioniert gut. Den D-Anteil werde ich voraussichtlich Null lassen, ein PI-Regler reicht also. Wie es aussieht werde ich 35°C unter der Kühlkörpertemperatur problemlos erreichen. Muss jetzt erst mal den Lüfter anbauen, sonst ist der Spaß nur von kurzer Dauer. Dazu gehört dann noch ein Sensor für die Außenlufttemperatur. Damit sollte sich in der Software das thermische Weglaufen erkennen lassen, welches ich bei der SBIG STV immer wieder mal hatte.

    Zwischen den Wolken gab es kurze Momente in denen man Testbilder mit Wega machen konnte. Die erste Auswertung eines echten Sternfotos brachte folgendes zutage.



    Innerhalb der Auflösung des AD-Wandlers (0...4095) liegt der Dynamikbereich des Sensors etwa zwischen 210 und 3380. Das ist dem AstroArt Histogram recht brauchbar zu entnehmen. Im Prinzip ist die Hardware also in der Lage den Sensorbereich mit mehr als 11 bit aufzulösen.
    Gleichzeitig zeigt das Bild die Schwäche des alten Sensors ohne Anti Blooming. Gesättigte Pixel laufen gnadenlos über.
    Vor dem schwarzen Hintergrund zeigen sich nun auch horizontale Fehler die offenbar beim Auslesen durch Unterbrechungen entstehen. Alle 50 Zeilen haben die anderen Funktionen mal kurz Zeit etwas abzuarbeiten. Jetzt kommen also langsam die spannenden Bugs.

    Ja, die G11 ist inzwischen ganz gut beisammen, hat aber viel Arbeit gemacht. Da ich Escap-Motoren mit Planetengetriebe habe war der Anbau etwas umständlicher:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=173569
    Das alte Fett hatte die Festigkeit eines soliden Haribo Goldbären entwickelt. Das war aus den Nadellagern schwer heraus zu bekommen, ich wollte sie aber auch drin lassen.


    Ansonsten hängt die Kamera seit gestern schon mal am Teleskop.



    Der Controller ist noch ein loser Drahthaufen.



    Mehr als ein paar helle Sterne die durch die Wolken scheinen waren gestern aber noch nicht zu holen. Ohne Kühlung wird das ohnehin nicht so dolle werden. Mit dem ordentlich gesättigten Punkt des Sterns haben sich auch ein paar merkwürdige Linien im Bild gezeigt. Dem muss ich noch mal nachgehen. An der Stelle zeigt sich AstroArt nun sehr hilfreich um solche Fehler brauchbar zu analysieren.

    In den letzten Wochen ist an der Software viel passiert:
    - Die Instabilitaet bei der Bilduebertragung an den PC ist beseitigt.
    - Firmware und AstroArt-Treiber unterstuetzen Dark Frames
    - I2C Bus Treiber und Temperatursensoren sind in die Firmware eingebaut
    - Diverser Informationsaustausch zwischen Kamera und AstroArt wurde in Ordnung gebracht
    - Der Treiber stellt beim Verbinden die Julian Date Uhr in der Kamera
    - PWM-Signal fuer den Kuehler und PID Regler dazu. Hier muss als naechstes der Leistungsregler und der Luefter angebaut werden.
    - Ueber eine serielle Schnittstelle mit grossem DMA-Buffer ist die Kamera nun sehr gesp#8206;raechig was gerade ablaeuft.
    #8206;
    Alles in allem ist es nun an der Zeit das Geraet langsam mal ans Teleskop zu montieren. Dann gibt#8206; es auch wieder ein paar Bilder. Momentan sieht es so aus als ob das HTT eine gute Gelegenheit werden koennte den Dynamikbereich zu testen.

    Nachdem der ganze Kabelsalat zwischen Controller und Sensoreinheit nun endlich geht habe ich in den letzten Tagen den Analogteil für das Videosignal abgeglichen. Einiges an interessanten Details zu diesem Thema ist hier zu finden:
    http://www.asiaa.sinica.edu.tw/~sfhsu/upload/McLean_2008.pdf


    Um frei messen zu können habe ich einen Sensor mit GoPro-Folie und angestochenem Aluklebeband als Lochkamera verwendet. Bei gemütlicher Abendbeleuchtung schafft man es dann auch den Lichtfleck unter den Sättigungspegel zu bringen.




    Das eigendliche Problem beginnt am Sensorausgang wo dem etwa 1V Signal noch etwa 10V Gleichspannung aufgeprägt sind. Damit ist man satt außerhalb dessen was gängige schnelle Signalverstärker verarbeiten.
    Kodak hatte hier eine AC-Kopplung gebaut um die Gleichspannung los zu werden. Allerdings haben die Jungs auch sehr viel schneller gelesen als ich das kann und auch nur mit etwa 7..8bit aufgelöst.
    Also hatte ich mich bei den ersten Versuchen letztes Jahr schon entschlossen für jedes Pixel den Schwarz und den Belichtungswert zu wandeln.
    Gleichzeitig liegt vor dem Schwarzwert immer noch ein recht hoher Impuls der beim Rücksetzen der Ausgabezelle entsteht.
    Kodak hatte die Verstärkerstufe mit einem Verstärker gebaut der in der Lage ist Signale außerhalb eines einstellbaren Pegels abzuschneiden.
    Auf dem folgenden Bild ist der Reset Impuls bereits weitestgehend abgeschnitten.



    Der Bildinhalt steckt also in der Höhe der fallenden Flanke nach dem Dunkelwert. Nun geht es also darum das Signal möglichst breit in die +/- 1.5V Treiberbereich zu bringen und dabei so viel Luft zu haben, dass es einen je nach Bildinhalt wandernden Offset noch verkraftet.
    Über eine komplette Bildzeile zusammengeschoben ergibt sich folgende Hüllkurve.



    Die obere Kante bilden die Reset-Pulse die vom Verstärker begrenzt wurden. Darunter erkennt man die Linie des Dunkelwertes und wie dieser sich je nach Bildinhalt leicht verschiebt. Die Unterkante der Kurve wird durch die Pixelwerte bestimmt.
    An der Kodak-Sensorplatine waren etwa 10 Bauelemente im Wert zu ändern um an diesen Punkt zu kommen. U.a. wurde den Koppelkondensator von 100n auf 2.2uF erhöht und zwei Potis nachgerüstet um Verstärkung und Offset einstellen zu können da das Bildsignal einen Gleichanteil hat.


    Interessante Beobachtung dabei, der Sensor den ich gerade verwendet habe liefert innerhalb der herstellerseitig abgedeckten Pixel am Zeilenanfang für zwei Pixel ein lichtabhängiges Signal.
    (2 kleine Nadeln sichtbar)
    Bei hinreichend stabilem Offset kann man den Dunkelwert eigentlich am Zeilenanfang aus diesen Pixeln bestimmen.


    Jetzt wo dieser Bereich bekannt ist kann ich den ADC-Eingang passend tunen.

    Hallo Tom,


    danke für die Anteilnahme. Was auch immer Microchip nun mit den ATMEL Funk-Chips machen wird die wir entwickelt haben wird ohne uns Dresdner statt finden. Ich bin also nach 11 Jahren mal wieder auf dem Markt. Eigendlich ist das auch eine Chance mal wieder was anderes zu machen. Vielleicht geht wieder etwas mehr Optik und weniger Antennen. Bin gespannt wie akut der Fachkräftemangel ist.


    Viele grüße, Thomas.

    Mitten in der Inbetriebnahme der ersten richtigen Camera hat mich im Mai die Schliessung unseres ATMEL-Standortes üeberrascht. Das hat momentan einige Prioritäten verschoben und die Kamera musste liegen bleiben. Ich hoffe, dass es im Juli dann endlich weiter geht und ich zum HTT damit Fotos machen kann.

    Zur Ansteuerung der Peltierkette musste auch noch eine Leistungsstufe her. Nach etwas Suche in alten PC-Netzteilen ist dann folgende Lösung entstanden.

    Als Schaltung sieht das etwa so aus (LT-Spice Simulation):

    Da das Peltierelement (simuliert als R1) gegen seine Umwelt isoliert daher kommt kann man sehr schön mit einem N-FET (M1) gegen Masse arbeiten. Als Ladespule dient L1 und D1 sorgt dafür das der Strom in den Schaltpausen noch etwas weiter fließt. C2 soll den Strom durch den Kühler etwas glätten. L2 und L3 sind parasitäre Induktivitäten von Anschlussdrähten. Diese sind relativ wichtig um den recovery Strom zu begrenzen wenn der Transistor öffnet und die Diode von Fluss- in Sperrrichtung übergeht.


    Bei 100kHz und 80% Tastverhältnis stellt sich ein Strom von etwa 6A ein.

    Die aufgebaute Schaltung oben verhält sich auch sehr gut wie das Modell. Grün der Strom durch das Peltier und rot der Strom durch den Transistor mit den recovery-Spitzen der Diode.
    Im praktischen Aufbau sitzt noch ein MAX626 als Treiber vor dem FET um das Ganze von einem PWM-Timer des Controllers aus der 3.3V Logik ansteuerbar zu machen.
    Damit habe ich die Möglichkeit beim Auslesen des Sensors den Schaltregler für den Kühler zu stoppen.


    Das ganze arbeitet mit den gewählten Bauelementen sehr effizient. Bis etwa 5A kann man von Hand kaum eine Erwärmung des Alu-Blechs feststellen. Erst bei fast vollem Strom wird es handwarm.

    Da der erste ungekühlte Aufbau im Kodak-Gehäuse immer noch zur Softwareentwicklung taugt wollte ich dieser erste Kamera nicht auseinanderreißen. Daher ist ein weiterer Controller mit Stromversorgung entstanden der dann am anderen Ende der oben genannten Schnittstelle sitzt.

    Inzwischen ist nun auch der Sensor im Kühlergehäuse eingebaut. Dazu die beiden Peltiers der 1. Kühlerstufe mit Wärmeleitpaste ins Gehäuse gesetzt

    und die Kupferplatte mit 2. Stufe und Sensor drauf montiert.

    Die ebene Ausrichtung der Platte gegen das Gehäuse konnte ich erstmal nur mit einem Messschieber einstellen. Die Justage wird erst möglich sein wenn die Kamera funktioniert und man ein Bild auf den Sensor werfen kann.

    Hier mal ein Bild des Sensors mit der 2. Kühlerstufe und dem Temperatursensor auf der Kupferplatte.



    Den Sensor habe ich einstweilen mit einer GoPro-Linsenschutzfolie abgedeckt. Mal sehen ob sich das als Staubschutz bewährt solange das Gehäuse offen ist.

    In den leztzen Wochen habe ich die Temperatursensoren aufgebaut und die entsprechende Software für den I2C-Bus zum Laufen gebracht. Dazu habe ich nun endlich mal eine Controller-Elektronik auf ein Brett geschraubt um leichten Zugang zu haben.



    An dem Bandkabel sitzen behelfsmäßig die vier Sensoren von Maxim. Diese sind bereits kalibriert und man bekommt ohne viel Rechnerei eine korrekte Temperatur. Nach dem Ansprühen mit Kältespray kann man den Auftauvorgang beobachten. In dem Moment wo sich das Eis auflöst meldet der jeweilige Sensor sehr exakt eine Temperatur um 0°C. Das reicht mir im Moment zur Verifizierung.


    Neben den Temperatursensoren soll dann noch ein IC zur Lüftersteuerung mit an den I2C Bus. Das werde ich aber vermutlich erst aufbauen wenn die Camera in diesem mechanischen Aufbau wieder läuft und klar ist, dass die Störeinstreuungen weg sind und der Chip sich in der Bildebene korrekt justieren lässt.

    Nach dem Eloxieren konnte ich die Kühlkörper und den Shutter zusammensetzen.

    Für den Einbau der Sensoreinheit fehlen noch die Platinchen für die I2C Temperatursensoren. Davon soll je einer die Temperatur am Sensor, der Kupferplatte, dem Gehäuse und der Außenluft messen. Damit sollte man neben der Steuerung dieses Aufbaus auch genügend Erfahrungen sammeln können um in späteren Designs die Kühler effizienter auslegen zu können.

    Inzwischen habe ich ein brauchbares FreeCAD-Modell der CCD-Unit. Die Konstruktionsunterlagen aus FreeCAD kann ich unter einer Creative Commons Lizenz bereitstellen falls jemand Interesse hat.




    Die vordere Deckplatte und damit das primäre Anschlussgewinde stammt von der MegaPlus Camera, wird allerdings bearbeitet. Die Entwärmung des Kühlers erfolgt durch das gefräste Alugehäuse. Die Kühlkörper werden aus ausgedienten PC-Prozessorkühlern gefräst.



    Am hinteren Deckel wird ein flacher 120mm Lüfter befestigt. Das Cameragehäuse ist oben zugänglich. Dort befindet sich die bereits erwähnte Schnittstelle zur Prozessorbaugruppe.
    Leider kann ich mit FreeCAD das Volumen und damit das Gewicht nicht richtig abschätzen. Die momentane Schätzung liegt bei knapp 1kg.
    Mir fehlen einfach noch Erfahrungen wie schwer es sein wird den Sensor plan in der Bildebene zu justieren. Daher gibt es am Kühler eigendlich zu viele Schrauben die gewisse thermische Kurzschlüsse erzeugen und ich habe den Kühler eher überdimensioniert.

    Für die gute alte Handskizzenmethode wurde die Konstruktion dann doch zu kompliziert. Da habe ich mal angefangen mit FreeCAD. Die Einarbeitung ging dank YouTube recht gut und das Grundkonzept für einen Sensorkopf mit dem KAF1401 steht schon mal.



    Diverse Bauteile werden den Spenden der zerlegten MegaPlus Kameras entnommen. Das Sensorboard kommt von der MegaPlus 1.4 da ich dieses in der Funktion recht gut verstanden habe. Von dem Bündelkauf von 3Stk. 1.4i habe ich genügend Schutter, also kommt davon einer rein.


    Die TEC Elemente waren per Brief aus China sehr günstig zu haben. Alle drei Peltiers sind für max. 8.5A ausgelegt, die großen haben mehr Spannung. Damit kann ich alle 3 in Reihe schalten und lande in der Summe bei 13,8V die nicht überschritten werden dürfen. So ist auch nur einen Strang zu regeln.


    Fehlt als nächstes noch der hintere Deckel mit der bereits beschriebenen Schnittstelle und die Kühler an der Seite. Da werde ich wohl ein paar alte PC Kühler zersägen und passend fräsen. Der vordere Deckel kommt wieder von der 1.4i, wird aber etwas kleiner gefräst und innen ausgehöhlt was 3mm Bauhöhe bringt und Gewicht spart.

    Bei der weiteren Arbeit am Projekt haben sich im gegenwärtigen Aufbau folgende Schwächen gezeigt, für die ich nach einer Lösung gesucht habe:
    <ul><li> Messungen an der geöffneten Kamera sind extrem schwierig da der Sensor selbst bei geringem Umgebungslicht sehr schnell sättigt und man den typischen Betrieb nicht beobachten kann.
    </li>
    <li> Die Spannungswandler müssen besser von der Sensorplatine und dem Analogteil isoliert werden
    </li>
    <li> Der relativ langsame FS USB nervt, das wird vermutlich der primäre Grund sein an der Controller Platine was zu ändern, besonders wenn der Sensor dann mal größer wird.
    </li>
    <li> Die Kodak Megaplus ist nicht gekühlt und die Integration aller Elektronik in einem Gehäuse erschwert die Konstruktion eines Kühlers
    </li></ul>


    Daher habe ich mich entschlossen zwischen Sensor und Steuerprozessor eine "genormte" Schnittstelle einzuführen. Damit sollten sich noch folgende Vorteile ergeben:
    <ul><li> Hermetische, optische und elektromagnetische Kapselung des Sensors während der Rest der Elektronik zugänglich bleibt </li>
    <li> Kühlung so wie für den Sensor nötig mit Entwärmung durch eine nahe Gehäusewand </li>
    <li> Stark verringertes Luftvolumen im Sensorgehäuse </li>
    <li> Verschiedene Sensorköpfe und unabhängige Weiterentwicklung von Sensorkopf und Prozessorelektronik Idealerweise würde ein anderer Sensor "nur" geänderte oder erweiterte Software erfordern Momentan ist der Programmspeicher nur zu etwa 15% benutzt </li>
    <li> Geschaltete Spannungswandler werden auf der Prozessorseite untergebracht um wie gewohnt aus 9..18V leben zu können </li>
    <li> Im Sensorbereich nur Längsregler um ggf. weitere Spannungen zu erzeugen </li>
    <li> Man kann auf der Prozessorplatine ein paar LED's haben ohne das diese später Licht in der Kamera erzeugen</li>
    <li> Verlustleistung die bei der Spannungswandlung und in den Stromquellen für den Kühler entsteht kann man über einen kleinen Kühlkörper an der Prozessoreinheit bei höheren Temperaturen los werden </li></ul>



    Als Steckverbinder hatte ich einen Mixed SUB-D im Sinn bei dem man auch einen Koax-Verbinder für das Analogsignal integriert hat. Bin noch beim Durchzählen der nötigen Signale. Folgendes ist soweit eigendlich klar:
    <ul><li> Sensor H, V, R zum herausschieben der Pixel (5V TTL)</li>
    <li> Sensor Analogsignal als niederohmig angepasstes 50Ohm koax </li>
    <li> Shutter (4 Leitungen für 2 Magnete aus H-Brücke) </li>
    <li> Spannungen +/-15V, 5V (weiteres muß in der Sensoreinheit erzeugt werden) </li>
    <li> I2C Bus für irgendwelche langsame Steuerungen </li>
    <li> Weitere Digitalleitungen als Reserve für später (5V TTL) </li>
    <li> 2..3 Analogeingänge des Prozessors für Temperaturmessungen o.ä. </li></ul>



    Damit sollte man eigendlich fast alle CCD-Sensoren betreiben können solange diese nicht parallel über mehrere Analogkanäle ausgelesen werden.

    Wer Interesse hat kann sich hier noch etwas zum lesen herunter laden.


    Mit den Links poste ich mal einen Snapshot der momentanen alpha Software mit der das Bild entstanden ist.


    Snapshot des AstroArt-drivers:
    https://app.box.com/s/au3m5zjllef0qqnb0mned9yzcwqs3n85


    Snapshot der Firmware:
    https://app.box.com/s/o3et29155iar1dthckt65vutxpqg9xdn


    Und noch den Arbeitsstand des Manuals. Um selbst den Überblick zu behalten habe ich das Protokoll und anderes aufgeschrieben:
    https://app.box.com/s/yhdm13e86d8gjcshrkmbr6omh6xlsg3f


    Viele Spaß, Thomas.

    Geschafft. Nach einigen Monaten Pause hatte ich im Juli und August wieder Zeit für die Software und es hat schon mal für ein erstes Bild in AstroArt gereicht.
    Vor dem Sensor sitzt zu Entwicklungszwecken erstmal ein altes 50mm Foto-Objektiv. Den letzten Urlaubsabend lag eine dünne Bewölkung am Himmel. Also habe ich zum Test mal über die Ostsee geschaut und zum Test die Windräder des neuen Baltic2 Windparks anvisiert. Der soll etwa 30km vor der Küste stehen.



    Die helleren Flecken sind Schiffe. Ich habe 5s belichtet. Die Lichter der Windräder sind synchronisiert und in der Zeit etwa 2s eingeschaltet. Man sieht auch deutlich, daß der Camera noch die Kühlung und die Subtraktion des Schwarzbildes fehlt. Der Hintergrung ist auch noch deutlich verrauscht. Das könnte von der Stromversorgung kommen. Der Behelfsaufbau hat da seine Grenzen.


    Die letzte Woche hatte ich noch die Funktionen zum Auslesen eines Teilbildes zum Fokussieren implementiert. Das funktioniert auch schon recht brauchbar.


    Jetzt werde ich erstmal Zeit in die Stabilität investieren müssen. Momentan bleibt die Verbindung nach einiger Zeit hängen und es ist noch nicht richtig klar ob das am Treiber für AA oder an der Firmware in der Camera liegt.

    Momentan muß ich leider wegen einiger Bauarbeiten im Haus das Hobby hinten an stellen. Letzter Stand im März vor den Bauarbeiten war, daß ich von AstroArt aus eine Belichtung auslösen konnte und die Kamera das Bild in ihren internen Speicher liest. Was nun noch fehlt ist die Übertragung an den AstoArt Treiber und die Übergabe des Bildes in den Buffer von AstroArt.
    Ich hoffe, daß ich ab Mai dann damit weitermachen kann.


    Viele Grüße, Thomas.