Beiträge von Kurt im Thema „Überlegungen zum Schliff eines 30 - 40cm Spiegels“

    Hallo Christian,


    <b>Granitplatte:</b>
    1cm scheint mir vieel zu dünn. Für meinen 10" hab ich eine 25x3 cm Platte verwendet. Das hat auch gut funktioniert. Vorsichtige Leute scheuen Granit weil die Gefahr von Mikro- Abplatzungen in der Feinschliffphase besteht. Das kann zu hässlich- graussligen Kratzern führen. Bei 16" wäre mir deshalb Granit zu riskant.


    <b>10" Glastool:</b>
    Im Prinzip ja. Aber damit würdest du ewig und 3 Tage lang schleifen bis alle Chargen durch sind. Als Polierool in der Parabolisierunsphase wäre ein derartige Sub Diameter Tool aber sehr nützlich.


    Für meinen 16" f/4,9 hab ich ein 400 mm Glastool verwendet. Dieses wurde aus einen 19 mm und einer 12 mm Platte mit Epoxi (UHU Plus) verklebt. Die Klebeflächen wurden vorher mit K320 angepasst. Später hat ein Freund von mit diesem Tool seinen 16" f/4,5 geschliffen und noch später hab ich damit meinen 16" auf f/4 umgeschliffen. Das Tool existiert immer noch.


    <b>Hantelscheibe:</b>
    Das kommt auf den Durchmesser an. Ich hab mit einer Alu- Scheibe 120D, ca. 30d den 16" auf f/4 grob vorgeschliffen und auch das genannte Glastool entsprechend angepasst.

    <b>?:</b>
    Wie gedenkst du den Rohling "auszubaggern"? Ich hab dazu eine Flex mit Diamanttrenn- bzw. Topfscheibe verwendet. Dazu und zum Werdegang des 16“ gibt es einige Bilchen in

    http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=844
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=913
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=1434


    Die dort gezeigten motorbetriebenen Drehtische sind zwar nicht unbedingt erforderlich aber doch sehr hilfreich.


    Noch eine kleine Anekdote zu Thema Interferometer. Obiger 16“ f/4,9 entstand noch in meiner vor- interferometrischen Zeit. Ca. 2 Jahre später als mein Freund seinen 16“ f/4,5 fertiggestellt hatte konnte ich mittlerweile auch interferometrieren. So haben wir denn seinen Spiegel vor dem Versand zur Verspiegelung interferometriert und für sehr gut befunden. Am nächsten Tag, da war also ca. 2 Jahre nach FL hab ich dann auch meinen 16“ f/4,9 vors Interferometer gestellt und bin fast umgefallen. Man konnte so oft messen und drehen wie man wollte. Das Ergebnis blieb bei ca. PtV 0,5 Wl. Wellenfrontfehler in Form von Asti als Hauptfehler. Gemerkt hatte das bis dahin aber niemand…


    Noch etwas zum Interferometer bei 16" f/4: Das PDI scheint mir hier grenzwertig zu sein, weil man damit in der Parabolisierungsphase nicht genügend viele Streifen einstellen kann. Ich hab dafür das sowie das Twyman- Green benutzt.


    Gruß Kurt