Beiträge von stefan-h im Thema „Equipment für Einstieg in Astrofotografie“

    Hallo "sbradl",


    Planetenaufnahmen mit einer DSRL sind wenig sinnvoll. Die hohe Auflösung nutzt nichts da die Detailauflösung von Jupiter oder Saturn ausschließlich durch die Öffnung der benutzten Optik, also des Teleskops begrenzt wird. Selbst mit 16" (also 400mm) Öffnung genügt ein Kamerachip mit 640x480 Pixel Abmessung. Von den 10MPixeln der Canon würden also nur ca. 2% tatsächlich genutzt, der Rest außen herum ist nutzloses schwarzes Nichts- welches aber mit gespeichert und mit verarbeitet werden muss.


    https://www.intercon-spacetec.…cd/ccd-this/ccd-chip-dim/


    Das von dir erwähnte Programm nutzt die Liveview-Funktion um hieraus ein Video zu erstellen. Die zur Verarbeitung von Planetenvideos üblichen Programme erwarten ein Video im AVI-Format und der Bildinhalt sollte nicht bereits durch die Kamera vorverarbeitet sein da dies zu Verlust an Details führt.


    Mit DSRLs kannst du recht gut Deepskyfotos erstellen- wenn die Nachführung richtig funktioniert und du die richtige Bildverarbeitung beherrscht. Auch das musst du erst lernen. Man macht typisch eine ganze Reihe langbelichteter Bilder des gleichen Objekts und stackt diese um das Ergebnis zu verbessern. Dazu macht man auch Darks, gegebenenfalls noch Flats und Biasaufnahmen.


    Ein gutes Astrofoto mit vielleicht 1-3 Stunden Belichtungszeit benötigt zur Verarbeitung vermutlich nochmals 1-3 Stunden. Natürlich kann man auch mit kürzeren Zeiten schöne Bilder erreichen, aber du findest hier im Forum auch Aufnahmen mit 20 Stunden Belichtungszeit. [:)]


    Gruß
    Stefan

    Hallo "sbradl",


    willkommen auf Astrotreff.


    Komplett neu auf dem Gebiet, aber auch gleich Astrofotografie betreiben wollen. [:)]


    Gut, mit einem Refraktor anfangen ist ja schon mal nicht so verkehrt. Die Optik sollte nicht zu groß und vor allem nicht mit zuviel Brennweite gewählt werden, dann wird es etwas einfacher.


    Allerdings musst du schon unterscheiden. Eine CCD oder CMOS in der Art der ALccd5 ist ganz gut für Planeten und Mond. Da macht man damit kurze AVIs und verarbeitet diese anschließend per SW zu einem Einzelbild.


    Für Deepsky dagegen sind diese Kameras nicht ganz so gut geeignet. Da sind längere Belichtungszeiten nötig und das Chiprauschen wird dann doch schon störend. Man muss auch eine passende Aufnahme-SW haben um längere Belichtungszeiten machen zu können.


    Bei der Montierung (als Stativ bezeichnet man nur das Dreibein darunter) gibt es reichlich Auswahl. Zukunftssicher hängt davon ab was du zu Beginn kaufst. Ist die Montierung tragfähig und stabil genug dann kannst du später natürlich auch ein größeres Teleskop aufsetzen, allerdings gibst du dann mit dem Einstieg auch mehr Geld aus. Gleich zu Beginn eine stärkere Montierung zu wählen ist aber grundsätzlich mal nicht verkehrt.


    Welches Budget hast du denn angedacht? Astrofotografie ist nicht billig und ein kleiner ED-Refraktor samt Montierung und sonst noch nötigem Kleinkram kostet durchaus schon mal schnell 1000€- und dann hast du noch nix besonders großes bzw. die Montierung ist gerade für den kleinen Refraktor ausreichend.


    Gruß
    Stefan