Beiträge von Kurt im Thema „Parabolisierung ein paar Fragen“

    Hallo Raphael,
    bei L./4 wave kommt es sehr darauf an, wo und wie oft die Wellenfront
    um diesen Bertag gestört ist. Z. B. eine eizelne schmale Zone im inneren Bereich macht so gut wie gar nix. Man muss den gestörten Flächenanteil gewichten. Das führt zu RMS bzw. Strehl. Bei einer stetigen Fehlkorrektur mit L./4 dh. Spiegel ist statt ideal parabolisch nur elliptisch (L./4 unterkorrigiert) bzw. hyperbolisch (L./4 überkorrigiert) ist das Ding "beugungsbegrenzt". Der Stehl- Wert liegt dann bei 0,82. In erster Näherung verliert man dann 20% der theoretisch möglichen Kontrastübertragung gemäß MTF im Auflösungsbereich, der für Planetenbeobachtung interessant ist. Kommen dann noch relativ kleine Fehler z. B. vom Fangspiegel dazu, stürzt der Stehl- Wert überproportional stark ab und damit ebenfalls im überproportionen Maße die Kontrastübertragung.


    Prinzipiell macht es keinen Unteschied, ob ein Spiegel über- oder unterkorrigiert ist, so lange keine Temperaturdifferenzen zur Umgebung bestehen. Bei stetig fallender Umgebungstemperatur wird wegen der meist stärker abkühlenden Randzone ein überkorrigierter Spiegel für die Dauer der Temperaturdifferez noch stärker überkorrigiert. Ein unterkorrigierter Spiegel tendiert unter den selben Bedingungen in Richtung Parabel. Das gilt natürlich nur für Spiegelmaterialien mit messbarem Wärmeausdehnungskoeffizienten. Siehe auch meinen Bericht "life Temperaturmessungen...." weiter unten.
    Gruß Kurt