Beiträge von Astrohardy im Thema „Vor 15 Jahren - Totale SoFi über Deutschland“

    Ob des 15. Jahrestages hab ich mal ein paar Dias gescannt.


    Jost schrieb schließlich
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich war mit Astrohardy zusammen in Frankreich und in der Tat hatte man ganz schön Geraffel dabei und wollte das alles bedienen. Getroffen hatten wir uns damals dank der ersten GPS Empfängern und SMS per Handy.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Tja, und das war die einzige Finsternis, zu der man mit dem Auto fahren konnte. Jost hatte doch tatsächlich das gesamte Volumen seines Auto (außer Fahrersitz komplett mit Astrogeraffel gefüllt und hat ca. 14 Kameras ausgelöst.



    (hier ist noch nicht alles wieder eingepackt)


    Und genau: Die Handy-GPS-Aktion führte uns zusammen an den Rand eines abgeernteten Feldes. Eigentlich hatten wir uns schon einen anderen Platz ausgeguckt, aber Josts Handyanruf war ziemlich überzeugend. Denn da die Wolkenlage schlimm war, war geteiltes Leid auch halbes Leid. Im Grunde haben wir wahrscheinlich Josts Platzwahl die erfolgreiche Beobachung zu verdanken.


    Rechts sieht man Petras Telementor (Ost) auf meiner Regulus-Montierung (Berlin West), sie hat damit auf 6X6 Film mit einer Praktisix fotografiert. Ich hatte eine Russentonne (Ost) auf einer Vixenmontierung (noch weiter Ost).


    Das Wetter war zunächst schlimm und ohne Zeichen einer Hoffnung, und Jost und ich waren uns ca. 15 Minuten vorher einig, dass es nix wird. Hier der Anblick kurz vor der Totalität, man beachte die Wolkensituation. Das Schwarze auf diesem Fisheyefoto ist noch nicht der Mondschatten, sondern eine Wolkenbank.



    Das erkennbare Wolkenloch zog eingentlich in die falsche Richtung, machte dann aber erratische Bewegungen und entschloss sich, unmittelbar vor dem 2. Kontakt dann doch die Sonne unerwarteterweise freizugeben.


    Naja, und schlagartig entwickelten sich die Dinge in unserem Sinne:







    Tja, es war eine merkwürdige Finsternis. Da man die Sache bereits innerlich abgehakt hatte, habe ich sie merkwürdig adrenalinfrei in Erinnerung. Man hatte gar keine Zeit, irgendwelche Hektik zu entwickeln. Und nach den bekannten gefühlten 55 Sekunden (in Wahrheit etwas über 2 Minuten) war alles vorbei.


    Übrigens zog es unmittelbar danach zu und begann sogar etwas zu regnen. Wir haben an dem Tag die Sonne nicht mehr gesehen.


    Ansonsten war Frankreich am Tag X sehr viel besser auf die Sofi eingestellt als Deutschland. Der Verkehr auf der Autobahn wurde um die Finsternis gesperrt, und an allen Kreuzungen von der Autobahn zur Zentrallinie (und danach wieder zurück) wurde der Verkehr von Polizisten geregelt, also gab es in Frankreich auch keinen Jahrhundertstau. Schlägereien um die letzten teuren Sofibrillen gab es bei unsere Nachbarn auch keine, denn in diesem Touristenoffice in Saint Menenhould kriegte ich am Tag vor der Finsternis gegen meinen in broken Francais erklärten Willen 2 Sofibrillen in die Hand gedrückt (gratis), obwohl ich darauf hinwies, dass ich schon 3 habe und keine brauchte:


    Offenbar gab es die Brillen auch in jeder Apotheke:


    Überall wurde am Tag X eine dicke Zeitungen mit allen Kontaktzeiten für das gesamte Land verteilt, und in der Stadt selber gab es bis tief in die Nacht des 10.8. eine feiste Finsternisparty mit Musik, Wein und Tanz. Die dann aber durch einsetzenden Regen behindert wurde.



    Sogar der örtliche Konditor vertrieb zu allem Überfluss noch Kuchen mit Finsternismotiv, die ich leider nicht fotografiert hab.



    Aber man muss sagen: Auch in Frankreich war das ganze, wie auch in Deutschland, ein Wolkenlotto, vielleicht mit etwas weniger Nieten als in Süddeutschland. Aber Jost, Du wirst doch wohl den Saros-Nachfolger in USA beobachten wollen, oder ? Mach mal nen Platzvorschlag [:)]


    Hartwig

    Tja, wir haben damals die Sofi in Frankreich im Raum Reims nach einem Wolkenkrimi 1a gesehen. Bis ca. 5 Minuten vorher sah es chancenlos aus, dann änderte sich die Zugrichtung der Wolken und ein großes Wolkenloch mit 1a Durchsicht fand sich genau im richtigen Augenblick ein. Wenige Minuten nach der Totalität zog es auch wieder zu, und am Ende regnete es. War insgesamt meine beste Chemie-Sofi.


    Wobei ich die Digicam-Sofis 2006 (Türkei) und 2008 (Sibirien) erheblich höher werte. Seit die Kameras durch den Rechner gesteuert alleine vor sich hinlaufen, kann man viel angenehmer das visuelle Ereignis auf sich wirken lassen. Da merkt man erst, wie viel einem durch das konzentrierte Gefummel an den Apparillos verloren ging!



    Hartwig