Beiträge von 03sec im Thema „Dunkelwolke in M31 und Einzelsterne“

    Hallo Micha, Sascha und Tom,


    schön, dass euch mein Bildchen gefällt.
    Ja, irgendwie habe ich nun doch "meinen Himmel" gefunden und ich traue mich nun auch an quasi alle Objekte heran.
    Entwicklungen sind auch immer noch möglich. Die ASI120MM bringt mir in Zukunft noch mehr Auflösung bei Ausnahmeseeing. Außerdem warte ich schon auf bezahlbare EMCCDs. Diese Kameras haben kaum mehr Ausleserauschen, da wären dann 1000 x 1s so gut wie 1 x 1000s. Vielleicht ist das ja die Zukunft in der DS-Fotografie.
    Tom, ich habe ein "normales" C11 mit xlt Vergütung, als Reducer allerdings habe ich den Optec f/5. Das Bildfeld ist mit 19mm angegeben, das reicht für DMK oder ASI locker aus. Der übliche f/6,3 Reducer ist aber nicht schlechter. Probleme habe ich noch mit dem 0,33 Reducer von Optec. Der wäre eigentlich noch besser, produziert aber komische Sterne.
    Viele Grüße,
    Ralf

    Hallo Deep-Sky-ler,


    die M31 Saison ist ja schon lange vorbei, aber die Sommerzeiten eignen sich ja gut für die Aufarbeitung von altem Mateial.
    Anbei seht ihr die Dunkelwolke D535 in der Andromedagalxie.



    Wer sich nicht sofort orientieren kann, hier ist ein markierter Ausschnitt.



    Mein Ziel bestand aber gar nicht darin diese Wolke zu fotografieren, sondern ich wollte die Region in Einzelsterne auflösen. 2011 ist mir dies bei M110 bereits gelungen. Eine so dichte Region in Einzelsterne aufzulösen war aber deutlich schwieriger. Zudem hatte ich leider niemals das Ausnahmeseeing wie 2011.
    Ich belichtete durch mein C11 mit der DMK_21 bei 1400mm Brennweite, also f/5 und ganz ohne Filter. Die Einzelbelichtungszeit betrug 1s um das Seeing (zumindest Teile davon) und Ungenauigkeiten der Nachführung einzufrieren. Hier ist ein Einzelbild zu sehen. 1 x 1 s.



    Und so sieht das dann aus, wenn man 2200 solcher Bilder stackt und in der Kurve hoch zieht.



    Das Endbild, oben, besteht aus 40.000 solcher Einzelbilder!


    Ob es sich bei dem vermeindlichen Rauschen wirklich um Sterne handelt muss natürlich geklärt werden. Hierzu habe ich zunächst eine Simulation gemacht. Ein Bild unserer Milchstraße habe ich weich gezeichnet und wieder geschärft.



    Man erkennt, dass sich gewisse Strukturen bilden, es werden nicht alle Sterne einzeln wieder gegeben, sondern in "Klumpen". Solche Klumpen zeigen auch andere Fotos, z.B. das vom Capella-Team, und diese tatsächlich an den gleichen Stellen an denen ich sie in meinem Bild habe. Das Bild oben ist übrigens absichtlich nicht beschnitten. Am Rand, da wo nicht alle der 18 Filme zur Bildgewinnung beitragen konnten, da sehe ich echtes Rauschen.
    Erst vor kurzem ist mir ein wirklich gutes Referenzbild bekannt geworden. es handelt sich um ein Foto vom Subaru Teleskop.



    Ich denke man kann hier wunderbar die Entsprechungen finden. Mein Bild geht in der Luminanz aufgrund der Empfindlichkeit der Kamera sehr ins Rote und sogar Infrarote, da ich keine Filter benutzt habe.
    Über Filter beim Subaru-Bild habe ich keine Informationen.
    Die Farbe selber stammt von einer DSLR und einem älteren Bild von mir.
    In der Bildbearbeitung habe ich keinen Rauschfilter benutzt, ich denke, das versteht sich von selbst. Die Sterne wurden leicht geschärft und zwar mit iterativer PSF Schärfung in Fitswork.
    Die hellen Sterne wurde in einer PS-Routine klein gehalten, bzw. kleiner gemacht. Dabei ergab sich z.T. eine Art Spike-Bildung.


    Ich hoffe, ich konnte euch dir Wartezeit auf wieder längere Nächte ein bisschen verkürzen.
    Viele Grüße,
    Ralf