Beiträge von AnkeMo im Thema „Saturn und Mars? mit C8 seeehr unscharf“

    Hallo Siegi,


    das "indirekte Sehen" ist wirklich wichtig und braucht Übung. Wenn du sagst, das beim Bewegen des Teleskops das Objekt deutlicher wird, dann ist das genau dieser Effekt. Man kann aber auch statt das Teleskop zu bewegen, mit dem Auge ein wenig das Objekt umkreisen. Irgendwann gewöhnt man sich und macht das ganz automatisch. Hintergrund für diesen Effekt ist, dass unsere Augen bzw. Netzhaut in der Mitte zwar besonders scharf abbilden, aber nicht besonders lichtempfindlich sind. Man muss also etwas mogeln und dafür sorgen, dass das Bild auf der Netzhaut nicht in der Mitte ist, wenn man lichtschwache objekte sehen will. Das passiert genau dann, wenn man eigentlich am Objekt "vorbei" schaut.


    Gruß,
    Anke

    Hallo Peter,


    der Seheindruck den du beschreibst hat man mit einem kleineren Gerät (6") bereits unter Großstadtbedingungen. Bei dir muss eigentlich mehr gehen. Folgende Gründe kann das haben:


    - mangelnde Erfahrung, vor allem das indirekte Sehen muss geübt werden, damit kontrastarme Details sichtbar werden
    - unvollständige Dunkeladaption, ca. 30-45 Min fernab von jeder Lichtquelle müssen sein
    - evtl. stört der Mond
    - falsche Vergrößerung bzw. Austrittspupille, wodurch der Kontrast sinkt. Mehrere Vergrößerungen ausprobieren



    Um zu lernen, was man mit welcher Optik ungefähr erwarten kann, schaut man sich am besten Astrozeichnungen an, zB:
    http://taunus-astronomie.blogspot.de/p/zeichnungen.html
    Ansonsten hilft nur Übung und vor allem Geduld. Bis ich zum ersten Mal mit 6" die Staubbänder in Andromeda geknackt habe, waren unter gutem Himmel 30 Min Beobachten nötig. Je länger man beobachtet, desto mehr sieht man (übrigens eine der Hauptgründe warum ich und andere am Teleskop gerne zeichnen - man lernt das Sehen und nimmt sich wirklich Zeit.


    Gruß,
    Anke