Beiträge von stekelle im Thema „Explore Scientific 100° Ar Okular 20mm (2")“

    Hallo,
    Ich benutze dieses Okular nun seit ca. 1 Jahr und möchte kurz meine Eindrücke zusammenfassen. Schleißlich ist es immer noch ne Stange Geld, auch wenn schon deutlich günstiger als am Anfang.


    Ich benutze es als Übersichtsokular an 8" f6. Es zeigt mir zwar genausoviel wie mein 31mm62°, dennoch hatte ich am Anfang Bedenken, ob ich damit die Objekte sicher und schnell finde. Das hat sich schnell gelegt, gerade für kleinere Objekte ist das Plus an Vergrößerung sogar nützlich. PN's und kleine Galaxien lassen sich deutlich besser erkennen als mit 30+mm. Ganz ohne maximale AP will ich zwar noch nicht auf Dauer aufs Feld fahren, d.h. ich habe die 31mm immer noch dabei, aber zu 90% benutze ich das 20mm ES. Das 31er Nagler sehe ich irgendwann mal als Abschluss meiner Okularreihe nach Oben, hat aber nach dem 20mm100° keine Priorität mehr.


    Der erste Wechsel von 62° auf 100° ist der Wahnsinn, ein völlig neues Gefühl der Beobachtung. Das mag von 82° nicht ganz so spektakulär sein, aber sicher noch deutlich merklich. Man gewöhnt sich allerdings daran und merkt den Unterschied erst wieder wenn man zwischendurch mit weniger Gesichtsfeld beobachtet hat. Ich kann keine Vergleiche zu anderern Spitzenokulare ziehen, finde aber die Transmission und den Kontrast wirklich hervorragend. Die Sterne funkeln einen aus einem sehr dunklen Hintergrund an. Zusammen mit einem OIII liefert mir dieses Okular die besten Ansichten von großflächigen Nebeln die ich bisher gesehen habe. Die angesprochene Koma ist tatsächlich auch an f6 am Rand zu erkennen, stört mich aber nicht sonderlich. Den Augenabstand finde ich sehr angenehm, auch für lange Beobachtungen am selben Okular. Dass es kein Planetenokular ist sollte ja klar sein. Gerade mit der Helligkeit von Jupiter tut es sich etwas schwer was die Farbwiedergabe angeht, wie ich finde. Dennoch ist es ein schöner Anblick wenn man Jupiter+Monde in einem großen Sternefeld eingebettet sehen will. Bei Saturn ist der Anblick fast noch schöner wenn die Monde immer wieder rausblitzen.


    Das Gewicht kann natürlich für einige Teleskope kritisch sein, aber da nehmen sich das N31 und das ES20 nichts. Für horizonnahe Beobachtungen am Dobson daher kritisch, aber man kann sich ja was überlegen um das Teleskop zu stabilisieren.


    Alles in Allem ein wirklich tolles Okular, welches man zum Aufsuchen sehr gut benutzen kann. Gleichzeitig zeigt es an vielen Objekten schöne Details.



    Grüße Stefan