Beiträge von Silvia581 im Thema „Kummer mit Planeten“

    Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Sternenhaufen - sind die Plejaden auch ein Sternenhaufen? Und habe ich mal was von Kugelsternenhaufen gehört?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, die Plejaden sind ein offener Sternhaufen. Und ein recht junger dazu. Die Sterne haben sich erst vor 125 - 65 Millionen Jahren (also zur Zeit der Dinosaurier) aus einer Staub- und Wasserstoffwolke gebildet. Daher kann man auf Fotografien noch einen Teil des Staub- und Gasgemischs als bläulich leuchtenden Nebel zwischen den Sternen sehen. Da wird das Licht der hellen Sterne vom Staub reflektiert. [:)]


    Kugelsternhaufen sind schon älter und haben deutlich mehr Sterne als offene Haufen. Und kein Gas mehr zwischen den Sternen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Korrektor - hört sich interessant an! Wie geht das technisch dass der so Unruhen ausgleicht?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mit einem Prisma wird das ankommende Licht gebrochen. Wellenlängenabhängig. Entgegengesetzt zur Brechung in unserer Atmosphäre. Und schon sind die schlimmsten Farbsäume an tiefstehenden Objekten weg. Aber die "Unruhe" durch Seeing (=Luftturbiulenzen) bleibt.[:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Scharf sehen Augenrand: hm, ich meine, ich hätte das sogar mal gelesen, dass man manche Dinge schärfer oder überhaupt sieht, wenn man nicht direkt da hinein schaut, fällt mir schwer das gerade zu beschreiben. Also, bei den Plejaden fiel mir das schon als Kind auf, wenn ich direkt rein sah, sah ich weniger Sterne als wenn ich mit "neben der Pupille" rein sah - versteht jemand was ich mein? [;)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, Du meinst das "indirekte Sehen". Du beobachtest tagsüber normalerweise mit der "Sehgrube", also dem Punkt auf der Netzhaut, wo die meisten Sehzellen (Stäbchen = Farbsehen) sitzen. Nachts kriegen die zu wenig Licht, um richtig zu funktionieren. Aber die Zäpfchen (= s/w Sehen), die überall auf der Netzhaut sitzen, die kriegen noch genügend Licht ab bei voller Dunkeladaption. ALso schielt man "knapp neben dem Objekt vorbei" (= guckt mit den Zäpfchen) und erkennt noch was. [:)]


    Grüße
    Silvia

    Hi Armin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mein 10" Dobson im Blechtubus lagert bei mir im Keller, wo es eigentlich recht kühl ist (gefühlt), aber ich glaube ich muss mal den Temperaturunterschied messen. Denn 4 Stunden Auskühlzeit, das hätte ich nie gedacht![:0]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    in die "Auskühlfalle" tappen viele Anfänger. [:I] Geh einfach mal mit nem "0-8-15 Thermometer" in den Keller. Bei mir (gut isoliertes Stadthaus) hat der ganzjährig so ca. 14 - 16 °C. Die Differenz zu den nächtlichen Außentemperaturen im Winter bedingen da immernoch ca. 3 Stunden Auskühlziet ohne aktive Belüftung (PC-Lüfter saugend hinter dem Spiegel)...


    Darum wird ja von etlichen von uns Astros der Dobson mit so nem saugend angebrachten Lüfter getunt. Damit man früher spechteln kann...



    CS
    Silvia

    Hi Armin, hi Manuel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... die gleiche Enttäuschung zum Ausdruck bringen wie Du. Denn auch ich habe mich beim Kauf meines 10" Orion-Dobson von der Seite des Binoviewers leiten lassen, auf der man die verschiedenen Jupiter-Bilder sieht.
    Denn auch wenn ich im Abstand von einem Meter vor dem Monitor stehe, sehe ich auf dem entsprechenden Jupiter-Bild immer noch viel mehr Details als das was ich mit meinem Dobson sehe. Gleiche Erfahrung wie Du: Ich sehe nur das Bild des Kaufhaus-Refraktors. Vergrößere ich, dann wird es nur unscharf, keine zusätzlichen Details.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die Bilder bei Binoviewer gehen davon aus, daß:
    - das Teleskop gut ausgekühlt ist
    - das Teleskop ordentlich justiert ist
    - das Seeing Detailbeobachtung zuläßt
    - der Planet hoch genug steht
    - die Okulare zum Teleskop passen (und sauber sind)


    wenn nur euner der fünf Punkte nicht zutrifft, dann ist der Anblick im Okular eben Schrott.


    Im Winter ist das Seeing auf dem Acker deutlich besser als in der Stadt. Weil da nur der kalte Boden da ist. In der Stadt (reines Wohngebiet) hast zig Häuser rundum, bei denen aus den Kaminen bis etwa Mitternacht heiße Luft rausblubbert. Das ist lokales Stadtseeing, unter dem ich auch leide. In einem Industriegebiet oder da, wo viele Gebäude mit Klimaanlage (Bürohäuser, Geschäfte mit Kühltruhen/Kühlhaus) stehen, ist es noch viel schlimmer. Denn diese Klimaanlagen laufen kontinuierlich durch. Da ist dann eben keine Planetenbeobachtung sinnvoll machbar. [:(]


    Dann gibt es einen wahnsinns Unterschied bei der Spiegeltemperatur. Aus der warmen Wohnung raus in die Nacht sind das mal locker 20 oder 25 °C Temperaturunterschied. Ein Newton in Blechtubusausführung braucht da bei 10 oder 12" bis zu 4 Stunden, ehe der Spiegel komplett an die Nachttemperatur angeglichen ist. [:(]


    Ein Gitterrohrdobson mit gut belüfteter Rockerbox kühlt etwas schneller aus. Da sind es dann nur 3 Stunden. Der Einsatz von einem Lüfter kann die Wartezeit, bis man beobachten kann, gerade bei einem geschlossenen Tubus deutlich reduzieren... Oder man lagert den Spiegel in einer feuchtigkeitsgeschützetn Stelle im Freien (Balkon, Gartenhäuschen, Garage, Tiefgarage, Kofferraum vom Auto). Dann dauert die Abkühlphase nicht so lange.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Denn ich wohne so gut wie auf dem Land, kaum Lichtverschmutzung und ich schaue nicht aus dem Wohnzimmer raus. Teleskop ist ausgekühlt und trotzdem kann ich gerade mal die zwei Streifen (Ringe) des Jupiters erkennen.
    Wohingegen ich den Mond super sehe. An manchen Tagen ist er aber so hell, dass ich ihn ohne Graufilter nicht anschauen kann, man wird sonst zu stark geblendet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wir haben beim Beobachten mit gut justiertem und ausgekühlten Teleskop 2 Bedingungen, an denen wir nichts ändern können:


    - Seeing (Luftverwirbelungen)
    - Transparenz


    Gerade an Abenden, wo die Transparenz der Atmosphäre hoch ist, "Flimmern" und "Blinken" die Sterne mit blosem Auge oft sehr stark. Dann werden die feinen Details leider durch dieses maue Seeing kaputtgewirbelt. Wenn es dagegen leicht diesig ist und man nur halb so viele Sterne wie an einem supertransparenten Abend mit dem blosen Auge sehen kann, offenbahren sich an den Planeten meist sehr viele Details. Denn so diesiges Wetter kommt oft mit sehr ruhiger Luft (= prima Seeing) daher.


    Das liegt am "Jetstream", also dem großflächigen Luftstrom in großer Höhe, der in hohen Breiten rund um den Globus fegt. Fließt der gleichmäßig, hast wenig Turbulenzen. Mänandert er und bringt z.B. der Ostküste der USA heftige Kälte, kannst davon ausgehen, daß wir schrottiges Seeing haben...


    Im letzten Viertel Jahr hatte ich an meinem Standort fast keinen Abend mit so einem "Planetenseeing". Seit Ende November warte ich auch eine entsprechende Wetterlage. [:(]


    Da muß man als Amateurastronom durch, den erfolgreichen Beobachter zeichnet viel Geduld aus. [:D]


    Gegen Blendung am Mond helfen Graufilter oder variable Polfilter. Gegen Blendung bei Planeten höhere Vergrößerung.


    Was ihr hier im Forum an Planetenbildern seht, dürft ihr nicht beim Live-Anblick erwarten. Denn diese Bilder sind viel größer, i.d.R. bei sehr gutem Seeing aufgenommen und auch noch stark bearbeitet.


    Erst nach vielen Beobachtungsnächten ist Euer "Beobachtungsauge" soweit trainiert, daß ihr diese feinen Details tatsächlich auch mal live sehen könnt, sofern das Seeing mitspielt.

    Grüße
    Silvia

    Hi Manuel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dann habe ich leider keine Chance auf gute Dunkeladaption [:(]


    a) Zum einen bin ich in der Stadt, wir haben eine Straßenlampe in der Nähe (wenigstens gelb), ein Gebäude in der Nähe in dem im Treppenhaus immer wieder das Licht angeht, und dann kommen die Nachbarn heim und dann stehst du mitten im grellen Scheinwerferlicht!


    b) muss ich in den Newton halt immer nachjustieren, einmal zu Beginn einer Session und dann nach 2 h nocheinmal, da blendet dann der Laser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, das ist halt so, wenn man aus der Stadt raus beobachtet. Wenn man diese Situation hat, dann muß man eben Abstriche in Kauf nehmen oder ein Teleskop verwenden, daß bei diesen Bedingungen noch am besten Klarkommt. Streulichtsocke über den Gitterrohrdobson, Streulichtblende vorne vor die Öffnung, schwarzes Tuch über den Kopf.


    Dann klappt es besser mit der Dunkeladaption, weil direkte Blendung ausgeschlossen ist...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Tja, schade, aber keine Chance. Zum Einpacken und Rausfahren ist mir der Newton + Dobson zu schwer, das Auto zu klein und mir das Ganze zu umständlich!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    für diesen "inneren Schweinehund" kann aber das Teleskop nix. ;)