<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Freak2014</i>
<br />Danke für den Versuch der Erläuterung aber irgendwie seid ihr für mich
entweder zu lange in der Materie oder seid Mathematiker bzw Physiker. Mir
fällt es auf jedenfall so schwer zu folgen.
Aber denke bei ein paar Treffs mit "gleichgesinnten" wird
sich das irgendwann mal einspielen.
<u>Das wichtigste weiß ich ja nun:</u>
- 15 bis 25 sec. Belichten (Berechnung später mal)
- Blende 4-5.6 und ISO ausprobieren
- am besten bei wenig Mondlicht
- Skywatcher EQ-3 wenn nur Kamera oder EQ-5 wenn auch größere Teleskope
Gruß Chris
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ähm.
Ich bin weder Physiker noch Mathematiker, sondern Elektrofachkraft. Auf Theorie habe ich keine Lust, Formeln gehen nur, wenn man sie a) unbedingt braucht und/oder sie b) ein in erster und zweiter Näherung exaktes Ergebnis bringen.
Hier ist beides gegeben.
Was will ich wissen?
Genau: Wie lange kann ich mit stehender Kamera belichten, um die Sterne noch als Punkte und nicht als Striche abzubilden. Das nennen wir mal t.
Was habe ich?
Als erstes die Bewegung der Sterne am Himmel. Einmal herum: 360° in 23h56min (das ist nicht der exakte Wert, aber man kann, um die Fehlergrenzen darzustellen, mal mit 23h55min oder 23h57min rechnen und stellt fest, daß das Ergebnis sich irgendwo in der 4. Stelle bemerkbar macht. Ob ich nun 10,00 Sekunden oder 10,01 Sekunden belichte...wurscht, oder? [;)] Diese Bewegung ist ein Winkel und errechnet sich zu 360°/86160s = 15,04.."/s (um einen handlichen Wert zu bekommen, habe ich den ihn gleich in Bogensekunden angeben) Wir nennen ihn mal alpha.
Als zweites die Brennweite des Objektivs. Klar, daß bei größerer Brennweite die Bewegung auch größer abgebildet wird. Ganz genau brauchen wir den Abbildungsmaßstab in mm/Bogensekunde. Diesen nennen wir a: a=f*tan(alpha)
Eingesetzt lautet die Rechnung: a=f*0,000004848, wenn der Winkel alpha genau 1" beträgt. Da wir aber mit alpha = s = 15,04" rechnen wollen (siehe oben), können wir den Wert gleich damit multiplizieren, oder in die Ausgangsformel gleich 15,04" einsetzen: a= f * 0,0000729 (dabei immer auf die Größenordnung achten, also bei mm bleiben, wenn f in mm eingesetzt wird, oder passend umrechnen in µm)
Wir haben nun also die Länge der Strichspur eines Sterns in Äquatornähe, z.b. im Orion, in mm/s. Angenommen wir haben ein Tele mit 180mm Brennweite, dann wird a=180mm*0,0000729 =0,013 mm/s (Die Zeit von 1 Sekunde spiegelt eben die Bewegung wider, den der Stern in 1 Sek. am Himmel macht)
Nun kommt der Teil, der Unsicherheiten hervorruft: Nämlich: Wie lang darf der Strich werden, um nicht als solcher erkannt zu werden? Das ist nicht nur rein rechnerisch bestimmbar, sondern hängt auch von dem Anspruch ab. Wenn das Bild nachher sowieso auf 50% verkleinert wird, um noch sauber am Bildschirm gezeigt zu werden, sind da andere Größen gefragt als wenn man ein Poster machen will, was die maximale Schärfe zeigen soll. Gehen wir mal von letzterem aus. Hier kommt nun die Pixelgröße ins Spiel. Hier ist die Kamera Sony Alpha 77 genannt mit 24,3 Megapixeln und APS-C Sensor, 6000x4000 Pixel (N1xN2) bei 23,6x15,8mm (L1xL2) Sensorgröße. Macht 3,933µm große Pixel (23,6/6000=0,003933mm, also 3,933µm), genannt b
Möchte man nun eine Verschmierung zulassen, die nicht größer als ein halbes Pixel ist, so kann man noch 1,966µm ansetzen. Wenn bei 180mm Brennweite die Bewegung des Sterns (siehe weiter oben) auf dem Chip 0,013mm in der Sekunde beträgt, sieht man, wie die kurzen Belichtungszeiten zustande kommen. In einer Sekunde 0,013mm, erlaubt seien aber nur 0,001966mm, so ergibt sich t= (b/2) / a oder mit Zahlen: 1,966µm/13(µm/s)=0,151s oder etwa 1/6 Sekunde. Hier ist dann auch der Ansatzpunkt, wie man die Belichtungszeiten anders wählen kann: Halbe Brennweite - doppelte Zeit. Halbe Auflösung auf dem Chip bzw. Bild (entspricht einer nachträglichen Verkleinerung auf 50%) - doppelte Zeit. Nun kann man das alles in eine Formel packen und diesen komischen Tangens da durch einen Umrechnungsfaktor ersetzen, nachzuvollziehen ist das dann aber nicht mehr. So kommt die Verwirrung zustande Dennoch sei hier mal die Formel im Ganzen genannt: t= L/(N*2*f*tan(360/86160))
Bei dem Wert für die Bewegung am Himmel kann man noch eine Korrektur anbringen, wenn der Stern nicht auf dem Himmels-Äquator liegt. Ein Stern, der eine Dklination von z.B. 60° hat, bewegt sich nur mit 7,52"/s. Der Faktor, mit dem diese 15,04" multipliziert werden müssen, lautet cos (delta). Dann wird t=L/(N*2*f*tan(360/86160*cos(delta)))
P.S. Jürg: Das Bild ist sehr gut als Beispiel zu benutzen - danke fürs Einstellen [:)]