Beiträge von blauemaus im Thema „Hilfe, ich habe Teleskop XY gekauft...“

    Hallo Patrik und alle andere Hobbyfreunde,


    Als Kind bekam ich einen Optikbaukasten geschenkt. Damit konnte man ein Mikroskop, ein Opernglas und ein astronomisches Fernrohr bauen. Speziell den Sinn des astronomischen Fernrohrs konnte ich nie begreifen, denn es hatte eine Objektivöffnung von vielleicht 10 mm und man sah damit weniger, als mit dem bloßen Auge. Trotzdem wurde ich neugierig und als später das Buch "Astronomie selbst erlebt" von Klaus Lindner kam, wurde das Interesse schon größer. Auch die Bücher von Bruno H. Bürgel und natürlich von Paul Ahnert hatten einen großen Einfluss. Ich baute das Brillenglasfernrohr, wie im Buch beschrieben, nach und konnte damit schon auf dem Mond die ersten Krater sehen. Damit war die Leidenschaft für dieses Hobby entfacht. Der Durchbruch im Astrohobby kam aber 1975, als ich vom mühsam zusammengekratztem Geld den Optikbausatz von Zeiss für 120,- Mark kaufen konnte. Noch heute besitze ich die Optik und nutze sie immer noch, gerne bei Urlaubsreisen.
    Diesen Text hatte ich hier schon mal gepostet, aber das Entscheidende ist, das das Astronomiehobby nicht nur an der Technik hängt. Wer auch mit einem Wackelteleskop die ersten Beobachtungen macht und neugierig wird, findet seinen Weg von allein. Wir haben es hier auch mit der Natur zu tun, die nicht berechenbar ist, sei es das Wetter, die Stellung von interessanten Objekten, die eigene Motivation usw. Keiner wird erwarten können, dass ein Teleskop auf Knopfdruck das tun wird, was man erwartet. So wird es natürlich von der Werbung suggeriert. Anders als ein PC oder ein Smartphone, welches, einmal eingerichtet, mehr oder weniger den Besuch einer anderen Welt erlaubt, erfordert die astronmische Beobachtung mehr Einsatz. Man muss das geheizte Zimmer und die Couch verlassen, sich mit der Technik herumschlagen, eventuell vorbeikommenden Leuten erklären, was man dort tut usw. Es macht aber immer wieder Spaß, auch weil das Ende einer Astronacht meistens offen ist.
    Zum Thema Technik sei noch gesagt, dass ich eine EQ1 Montierung immer mit in den Urlaub nehme - allerdings mit einem 50mm Refraktor und dann aber damit auch durchaus erfolgreich fotografiere. Auch mit dieser Technik läßt sich arbeiten und die Ergebnisse zählen dann wegen der dabei aufgebrachten Geduld vielfach.


    Viele Grüße,


    Micha