Beiträge von MartinB im Thema „Hilfe, ich habe Teleskop XY gekauft...“

    Hallo Patrick,


    Wenn Du das Teleskop auf ein neues Objekt ausrichtest, beginne am besten immer mit dem 25mm Okular, d.h. mit der niedrigsten Vergrößerung. Damit ist das Bild am hellsten und Du hast das größte Gesichtsfeld am Himmel. Das Finden von Objekten ist so am einfachsten.
    So wie Du es beschrieben hast, ist das Scharfstellen mit den Teleskop nicht einwandfrei möglich, weil der Okularauszug nicht weit genug herauszudrehen geht. Wenn das so zutrifft, ist es ein Produktmangel und der Händler zur Abhilfe verpflichtet.


    Eine kürzere Brennweite als 10mm wird dir bei diesem Teleskop nicht sehr viel mehr zeigen, weil es keinen Parabolspiegel hat. Der wäre teurer in der Herstellung, würde das Licht aber genauer bündeln und deshalb schärfere Bilder erzeugen.
    Optimale Planetenbeobachtung wirst Du mit diesem Gerät deshalb und auch wegen der etwas wackligen Montierung eher nicht machen können.
    So gesehen passen Teleskop und Montierung sogar ganz gut zusammen.



    Was geht nun mit so einem Teleskop?


    Trotz der angesprochenen Schwächen, auch mit der vorhandenen Ausrüstung kannst Du schon schöne Beobachtungen machen. Besonders Sternhaufen und helle Galaxien (Stichwort Messier-Katalog) zeigt so ein Teleskop schon recht schön. Dazu brauchst Du aber einen möglichst dunklen Himmel. Das heißt: Irgendwo in der Stadt geht nicht sehr viel. Erst in einer dunklen Umgebung, wo Du z.B. ohne Probleme die Milchstraße sehen kannst, wird es mit diesem Gerät richtig interessant.


    Eine Tatsache finde ich für Leute mit einfachen Teleskopen sehr ermutigend: Man kann mit ihnen exakt genauso viel Erfahrung beim eigentlichen Beobachten von Himmelsobjekten sammeln wie mit großen, teuren Instrumenten. Jede Stunde Beobachtungserfahrung am kleinen Teleskop bringt dich weiter. Wenn Du dann mal die Chance hast, am größeren Gerät zu beobachten, wirst Du vom ersten Moment an dessen höhere Leistung voll nutzen können!


    Gruß,
    Martin