Beiträge von erik.wischnewski im Thema „StarAdventurer vs. iOptron Skytracker im Vergleich“

    Hallo Thomas,


    gestern hatte ich nun die Möglichkeit, noch einaml mit dem StarAdventurer und der L-Klemme zu testen. Allerdings dieses Mal ohne den Kugelkopf, der ja weitere Möglichkeiten des Rutschens bietet. Ich muss meine frühere Aussage korrigierend ergänzen. Dieses Mal rutschte nichts, die Aufnahmen wurden sehr scharf. Und zwar alle Bilder einer Stunde je 1 min und 10 Bilder je 2 min. Ich muss also offenbar sorgfältiger ALLE Klemmungen überprüfen, ob sie fest sind. Da war vermutliche eine nicht gut genug angezogen.


    Gleichzeitig habe ich aber auch mal geschaut, wie hoch die Drift ist. Ich nehme mein Fotostativ mit dem StarAdv in die hand, geh raus, stell es hin und nehem mir nur maximal 120 s Zeit, einzunorden. Gut, ich habe nicht auf die Uhr geschaut. Können auch nur 100 s gewesen sein. Aber wirklich blitzschnell. Heraus gekommen ist ein Drift in den beiden Achsen (X, Y wie sie DeepSkyStacker angibt) von 1.5"/min und 1.0"/min, kombiniert also 1.8"/min. Je nach seeing kann man da also 1-2 min belichten und genau das sind meine Erfahrungen. Ab 3 min genügt diese Schnellausrichtung nicht mehr. Allerdings ist in meinem Garten der Himmel dann auch schon recht hell. Bei 2 min und ISO 400 hatte ich bei M81/82 (über 70° hoch) schon 3.6 % Hintergrundhelligkeit.



    Zum Bild: Die ersten 55 Bilder sind je 1 min, ab Bild 56 bis 65 je 2 min.

    Hallo Thomas,


    wie versprochen habe ich einen Blick in meine Exceltabelle geworfen und leider zwei Fehler entdeckt (Schande über mein Haupt). Die Tabelle enthält auch Kombination für das gewicht, dass das Stativ tragen muss und Reisegepäckgewichte. Ich hatte versehentlich das Gewicht inkl. Montierung erwischt. Der zweite Fehler bezieht sich dann auch genau darauf, denn auch dieses ist nicht 6 kg, sondern nur 5.5 kg (ein Teil war zweimal drin). Somit ist also das Gewicht, das die Montierung (sprich Motorblock) tragen muss:


    Canon 60Da + Tele 200mm mit Schelle und Fokussierhilfe + Kugelkopf + L-Klemme mit Gegengewicht = 3.8 kg.


    Ich bitte um Nachsicht und bedanke mich auch für den kritischen Hinweis, denn so werde auch ich der Sache mit dem Rutschen noch einmal nachgehen. Am Gewicht kann das also nicht liegen und wie man bei Dir sieht, hast Du einen genausolangen Hebelarm wie ich. Der Kugelkopf sollte es aber auch nicht sein, da er sonst nie gerutscht ist. Außerdem war die Rutschrichtung genau passend zur Deklinationsachse. Vielleicht habe ich tatsächlich bei den Versuchen den Rutschkupplungsring nicht fest genug gedreht. Da hatte ich nämlich die Erfahrung gemacht, dass ich bei einer zu festgedrehten Kupplung zum Wiederlösen so viel Kraft aufwenden muss, dass das Stativ wackelte und die Ausrichtung nicht mehr passte. Seitdem bin ich beim Festziehen etwas zurückhaltender, vielleicht zu zurückhaltend. Ich werde das noch einmal testen.


    Auch den Kugelkopf möchte ich am liebsten weglassen. Den hatte ich aber bisher verwendet, um die Kamera zum Objekt ausrichten zu können (waagerecht/senkrecht). Nun habe ich aber gesehen, dass ich auch ebensogut das Objektiv in seiner Schelle (bei Dir im Bild beige) drehen kann. Alles zusammen gilt hier also der übbliche Grundsatz: Übung macht den Meister. Das ist mir allerdings nicht neu, deshalb übe ich im Garten jetzt auch bei mäßigem Wetter. Im Ernstfall unterwegs muss alles blind reibungslos laufen, sonst ärgert man sich nur.

    Hallo Thomas,


    bezgl. Beleuchtung zu spät. Hatte den Händler kurz darauf angesprochen und musste dann leider bezahlen (mit etwas Rabatt dankenswerterweise). Ich hatte noch einen Kugelkopf unter der Kamera, der u.a. die Ursache für das Rutschen gewesen sein könnte. Es kein so ganz teuer. Andererseits rutschte dieser aber sonst bisher nicht. Bezgl. meines Gewichtes werde ich morgen mal die Positionen mailen. Ich habe sämtliche Einzelteile mit Gewichten in einer Exceltabelle zum beliebigen Kombinieren. Leider habe ich jetzt keine Zeit und schalte den PC nach dieser Antwort ab. Bis morgen.

    Hallo,
    ich besitze seit einigen Wochen auch die Star Adventurer mit Zubehör. Auch wenn ich nicht so ausführlich berichten werde, wie es hier teilweise und mit wundervollen Bildern erfolgt ist, so möchte ich doch zwei drei Erfahrungen beisteuern.


    Wenn ich die L-Klemme mit Gegengewicht, DSLR 60Da und 200 mm Tele f/2.8 sowie Kugelkopf und Remote-Bedienung allesamt auf die Montierung setze, komme ich auf etwas mehr als 6 kg. Sie soll aber nur bis 5 kg tragen. Genauso ist es. Die Kamera ist an der Seite zu schwer und zieht während der Belichtung ganz langsam abwärts. Ich habe viele verzweifelte Versuche gemacht, aber die Schwerkraft der Erde hat bei 6 kg gesiegt.


    *** Korrektur am 9.3.16: Gewicht nur 3.8 kg (nicht 6 kg). ***
    *** Korrektur am 10.3.16: ein neuer Versuch mit der L-Klemme ging positiv aus, d.h. KEIN Rutschen.


    Nun verwende ich die Kamera mit Tele und Remote-Aufsatz auf einem Kugelkopf mit der kleinen Prismenschiene. Dabei ist die Kamera auch vom Schwerpunkt her gut über der Montierung. Gewicht nun sind ca. 4 kg. Die werden bestens getragen und nachgeführt. Bei mir dauert eine 3D-Ausrichtung (Horizontale mittels Libelle und Stativbeinchen, Richtung und Höhe an der Monti) nur etwa 2 Minuten. Danach konnte ich im Süden garantiert jedesmal 1 Min. belichten, um Punkte zu erhalten, fast immer waren 2 Min. für mich noch punktförmig genug, nur bei 3 Min. möchte ich auch nicht mehr zustimmen.


    Insgesamt bin ich mit der Verarbeitung und dem Zubehör sehr zufrieden. Finde es allerdings schade, dass die preiswert konstruierte (aber teuer verkaufte) Polsucherbeleuchtung nicht Bestandteil des Gesamtsets ist. Von mir gebe es aber eine klare Kaufempfehlung.