Beiträge von RobertR im Thema „Jupiter 13.12.2013 12" Newton ASI 120mm NI“

    Hallo Sven,
    die Roßfeldmautstraße ist im Winter offen, da sie zum dortigen Skigebiet führt. Mautstelle ist nachts nicht besetzt, Schranken ist nachts offen, damit Anwohner und Gäste der Lokalitäten runterfahren können. Oben hat es reichlich Parkplätze und auch Wirtschaften, die ab ca. 22:00 dicht machen. Campen wird nicht gerne gesehen, auch wenn dort immer wieder Wohnmobile stehen und ich auch schon mal oben übernachtet habe. Betrieb startet so ab 5:00 mit Streckendienst und Salzstreuung. Die machen dann einen nicht allzu großen Bogen ums Teleskop oder wollen auch mal durchschauen [;)].
    Im Winter stört bis 22:00 das Trainingszentrum der Bobfahrer in Berchtesgaden. Deren extreme Festbeleuchtung leuchtet über das ganze Tal und sorgt für Helligkeit wie Vollmond. Wenn der Betrieb dort beendet ist, ist Sicht nach Süden sehr gut und dunkel. Im NW liegt Berchtesgaden, im NO Salzburg mit Flughafen. Im Herbst liegt beides gerne unter einer Nebeldecke - dann ist es sehr dunkel. Am nahen Hohen Göll (2500m Berg) können Wolken hängen, die dann auch Roßfeld abdecken. Es kann also passieren, dass trotz sonst klaren Himmel das Roßfeld unter lokaler Wolke liegt, vor allem im Sommer.
    Im Winter bei Inversion ist das selten und Roßeld meist immer höher als die typische Inversion um 800...1300 m. Bei Föhnwetterlage ist Rossfeld nicht lohnend wie überhaut der Nordalpenrand bei Südwindlagen unbrauchbar ist. Der Wind darf niemals über die Berge blasen!
    Ideale Bedingungen herrschen am Rossfeld bei Hochdruck über Deutschland und leichtem (bis gar keinem) Nordwind. Besonders brauchbar bei Beobachtungsrichtung SO bis maximal SSW. Ab Himmelsrichtung SW nimmt seeing lokal bedingt ab. Die besten Plätze sind direkt an der deutschösterreichischen Grenze beim Gipfelkreuz/Skigebiet möglichst weit weg von Göll. Meist ist man nicht alleine - Nachtschwärmer, Nachttourengeher und andere Astronomen treiben ihr Unwesen [:p]


    Im Sommer gibt es besseren Platz in der Nähe (Trattberg Mautstraße, im Winter geschlossen und unter Schneedecke). Viele Kollegen fahren auf Postalm (Mautstraße nicht ganz so hoch, besser von Salzburg anfahrbar, astronomisch sehr beliebt, insbesondere bei deep sky Fans, angeblich auch Top seeing - jedenfalls für deren Brennweite).


    LG
    Robert

    Hallo Grischa,
    schön, dass du als winjupos Autor hier mitliest! Danke für den Tipp. Hab schon irgendwie vermutet, dass die Funktion in winjupos hinterlegt ist. Ist mir über Jahre nicht aufgefallen, wo.


    Hier mal ein erster Versuch:



    Die Übergänge zwischen den Bildern bekomme ich sicher noch besser hin. Um die weisen Polkappen wegzubekommen, muss ich vermutlich die Orginalbilder etwas größer einlesen, also den Einlesekreis kleiner machen. ZumEinlesen hab ich Gamma immer ziemlich hoch gesetzt, um genau zentrieren zu können.


    LG
    Robert

    Hallo Christian,
    meine Lösung zur Vermeidung von AS Kanten war ähnlich. Hab verschiedene Netze über Jupiter gelegt und die Stacks addiert. Da sieht man immer weniger bis gar nichts mehr von Kanten. Je nach Stackung sehen die Details etwas anders aus. Das Summenergebnis rauscht weniger, ist aber etwas verschmiert. Da braucht es etliche Versuche, bis das Ergebnis befriedigt. Ist letztendlich ein Kompromiss. Details sind immer noch am deutlichsten, wenn man scharfes Detail in die Mitte eines einzigen Fensters stellt. AS verwischt die Grenzbereiche der Quadrate vermutlich.


    Zum Thema Animation hab ich dir in einer mail geantwortet. Bei mir drehen sich inzwischen 21/4h (über 180°) als Morf aus 6 sehr guten gleichmäßigen Rotkanälen. Präsentation hier wohl schwierig, da 118 Bilder = 7,4 MB. Per Mail versendbar ist es. Zudem bin ich mit dem Morfen nicht wirklich zufrieden. Bei Damian Peach dreht sich Jupiter knackscharf bis zum Rand, beim Morfen ensteht ein ablaufender verwischter Bereich, auf der auflaufenden Seite auf den letzten Grad grauer Matsch. Seine fantastischen Jupiter hat Damian Peach sicher auf eine elliptische Kugel gerechnet und dann animiert. Scheint keine Standardfunktion von winjupos zu sein, das ähnlich funktioniert. Hab die Funktion jedenfalls nicht gefunden.


    Immerhin konnte ich mit winjupos diese Karten erzeugen:




    Nordpolseite



    Südpolseite


    Wahrscheinlich hätte ich 2 h weiter filmen sollen, das seeing war auch in der Dämmerung und trotz niedrigerem Jupiterstand gut.


    LG
    Robert

    Hallo Christian,
    hab an den orginalen fits und den jpg Bildern dein Experiment nachvollzogen. Das Verkleinern und dann wieder Vergrößern wirkt scheinbar wie ein Schärfen. Bringt insbesondere in der jpg Variante einige Artefacte, insgesamt härtere Schärfe . Dadurch fallen mir nun einige Vierecke auf, die wohl aus den lokalen stacks von autostakkert stammen - da gibt es noch was zu tun (besser Stacken [xx(]).


    Die Brennweite war 5500mm beim letzten Bild.


    Zur Brennweite allgemein: im Blaukanal bringen die 5500mm gar nichts. Da wäre kürzere Brennweite und dafür deutlich kürzere Belichtungszeit, weniger ROI und damit mehr fps und Bilder hilfreicher. Leider ist mir noch nichts eingefallen, wie ich die Brennweite kurzfristig bei Filterwechsel kleiner bekomme.


    Im Rotkanal hab ich 5 gute Filme vorliegen, 2 (von 3) davon mit 5000mm und 3 (von 10) mit 5500mm Brennweite. Grundsätzlich ist es sicher einfacher, mit weniger Brennweite scharf aufzunehmen. Die bzgl. Auflösung besten zwei Filme sind trotzdem mit der längeren Brennweite entstanden. Um 0,4" zu detektieren, hätte kürze Brennweite theoretisch wohl gereicht. Praktisch sind die kleinen Schmauchringchen mit der längeren Brennweite runder abgebildet und deutlicher. Meine besten Filme derzeit sind mit der ASI und dem 12" Newton bei f22 entstanden, bei sehr gutem seeing. Kürzere Brennweite war schlechter. Bei entsprechend gutem seeing würde ich immer auf mindestens f20 gehen. Wenns weniger gut ist, runter mit der Brennweite.


    Angehängt die Farbkanäle des letzten Bildes MEZ 03:56


    Rot

    Grün

    Blau


    Rot und Grün sind brauchbar. Das nicht ganz perfekte seeing erkennt man am harten Schärfungsrand rechts. Bei gutem seeing tritt der Rand nicht auf bzw. brauche ich nicht so intensiv schärfen.


    Jetzt bastle ich noch eine Rotanimation...[;)]


    LG
    Robert

    Hallo Peter,
    hab jetzt erst ernsthaft angefangen, das Material (38 Filme a 8000 Bilder) liebevoll zu bearbeiten. Leider brauche ich für nahezu jeden Film eine andere Auswahlfenster- und Stackgröße, um das Optimum herauszukitzeln. Drizzle bringt auch noch was. Das heißt viel probieren und Qualität vergleichen - Standardlösung für optimales Bild gibt es leider keine. Möglichst kleine Details und Minimierung von Artefacten und Verzerrungen ist mein Hauptziel. Die präsentierte Bildgröße entspricht 1,5 Drizzle ohne weitere Bildvergrößerung. Wenn ich auf Originalgröße zurück verkleinere, geht Information verloren. Das fällt insbesondere auf, wenn man Bilder wieder auf 1,5 hochvergrößert. Kannst gerne deine Versuch hier dazustellen!


    Sicher sehe ich meine Bilder mit anderen Augen. Ausarbeitung der hier gezeigten Bilder benötigt mehrere Stunden mit meinen Möglichkeiten (Freeware, Laptop). Optimierung erfolgt an aktuellen Iiyama Schirm, kann an anderem Schirm natürlich anders aussehen. Bzgl. Rauschen und Farbe kann man dann letztendlich immer anderer Meinung sein, hier git es nur Mainstream z.B. alpo und keine klare Vorgabe.


    So, hier mal der erste Schlag:


    spätestes RGB aus der ganzen Serie:


    Jupiter 13.12.2013 MEZ 03:56 RGB
    12" Newton Daten sonst wie oben
    Rot: 7000 von 10000 Bildern (1 Film)
    Grün: 5000 von 8000 Bildern (1 Film)
    Blau: 7000 von 8000 Bildern (1 Film)


    seeing hat nicht nachgelassen. Ergebnis finde ich in den Details schon ganz befriedigend und ist nahe dran am 14".



    Auflösung liegt deutlich unter 1" auch bei kontrastarmen Details (geschätzt 0,5"). Konzentration bei der Bearbeitung auf Planetenmitte.


    Für mich ersichtlich, dass die 5500mm Brennweite im Rot- und Grünkanal hilfreich waren. Trotz schlechterem seeing ist mehr Kleindetail herauszukitzeln. Das Zusammenaddieren mehrerer Filme bringt noch besseres Rauschverhalten und erlaubt weiterer Nachschärfung - die Randabbildung der Planetenscheibe wird dabei immer unschöner - Randartefacte bilden sich aus. Hab schon probiert - zur Kontrolle von Detailabbildungen.


    Wenn man mit dem Material weiter viel Zeit verbringen würde, könnte man daraus eine zweistündige Animation bauen - wobei hier die im Detail schwankende Bildqualität sich nachteilig auswirkt. In fitswork habe ich den Jupiter jedenfalls schon mal drehen lassen....


    Folgende Tips möchte ich noch loswerden:
    - viele Bilder aufnehmen hilft bei mittelprächtigem seeing
    (aus dem einen 10.000 Bilder Film läßt sich mehr machen als aus den 8000 Bilder Filmen)
    - Derotieren der Einzelfilme bringt bei Aufnahmedauer bis zu 90 sec auch mit 12" noch nichts. Die Stackprogramme können die Drehung noch überdecken. Drehung entspricht 1° bzw. 0,4" Detailgröße auf Scheibe bei 45" Durchmesser bzw. 3 Pixel bei meinem Aufnahmemaßstab.
    - Histogramm 50% reicht auch bei ASI für Jupiter
    - anzustrebende Brennweite mit ASI ist mindestens f18 bei gutem seeing(aus meiner nun vorhandenen Erfahrung über zwei Jahre)
    - Belichtungszeit bei mir 1/150...1/200sec (bei sehr klarem Berghimmel)


    LG
    Robert
    [:)]

    Hallo Kollegen,
    Emil Kraaikamp hat inzwischen ein super Bild 15min später wie mein erstes auf seiner hompage http://www.astrokraai.nl/viewimages.php?category=3 und in alpo eingestellt. Ist mit 16"f5 entstanden.
    Ich konnte nicht anders und hab mein Bildmaterial nochmal durchgearbeitet. Dabei ist ein guter Grünkanal mit Details nahe am Rotkanal und ein immerhin verbesserter Blaukanal herausgekommen.
    Als RGB sieht das so aus:


    Jupiter 13.12.2013 MEZ 01:45


    Rotkanal dazu:


    Grünkanal dazu:


    Blaukanal dazu:


    Auch mit dem 12" ist der Blaukanal auffällig schwächer. Hab mir nun einen RGB von Baader besorgt, den auch Torsten Hansen und Emil Kraaikamp verwenden. Vielleicht wird das damit besser?


    LG
    Robert

    Hallo Kollegen,
    hab vermutlich die beste von mehreren klaren Nächten erwischt. Oben am Berg war es noch nicht so warm wie in den letzten Tagen. Kein Wind. Monduntergang noch halbwegs vor Dämmerung. Und einen Tag Urlaub, sonst wäre sowas nicht zu machen.



    Newton im Einsatz an Jupiter kurz vor Umschlagen - Bild von anwesendem Sternfreund gemacht und zur Verfügung gestellt. Am Ausrichtung des Tubus erkennt man den hohen Stand von Jupiter. Im Vordergrund feucht salziger Parkplatz, im Hintergrund 50cm Schnee...


    Jan,
    das 14" Rotbild war sicher mein bestes Bild der noch frühen Saison und wohl insgesamt eine meiner besten Jupiter-Aufnahmen - auch ich werde daran erst weiterwerken, wenn Urlaub über Weihnachten und Wetter wieder schlechter - Bildarbeit läuft nicht davon! Die jetzigen Bilder wollte ich vorziehen, solange aktuell. Sind noch nacharbeitsfähig, auch wenn grundsätzlich einfacher in Bearbeitung, da kein so großer Unterschied zwischen den Kanälen.


    LG
    Robert

    Erste Sichtung aller Filme: in allen Farben gute Filme, leider nicht im zeitnahem Abstand.


    Jupiter 13.12.2013 MEZ 01:47 RGB
    12" Newton Daten sonst wie oben, Bearbeitung Drizzle


    Verwendung von optimierten R und G Kanälen für LRGB Farbbild:


    Jupiter 13.12.2013 MEZ 03:37 L(RG)RGB
    12" Newton Daten sonst wie oben



    und zum Vergleich nochmal das Bild 10 Tage früher mit dem 14"



    Hier ein herzeigbarer Blaukanal 13.12.2013 MEZ 02:09:



    Bei der Sitzung mit dem 14" war kein einziger dabei.


    LG
    Robert

    Hallo Martin,
    bei uns im Salzachtal zieht am Abend derzeit auch immer die Nebelsuppe auf. Es hat dann feuchte -4°C unten. Die Nebelgrenze ist derzeit wirklich niedrig. Oberhalb 800m ist alles frei, auf 1600m auch um 4:00 knappe Plusgrade. Auf dem Rossfeld hatten wir am 13.12. perfekt klaren Himmel mit Grenzgrößen > 6m, nachdem der Mond untergegangen war. Es waren mehrere Sternfreunde oben. Lovejoy war sowohl im 7x50 Feldstecher als auch im 12" Newton eine Pracht mit langem Schweif und grüner Farbe im Newton - so wie man sich einen Kometen vorstellt[:p].


    Das Seeing war optisch nicht schlecht mit längeren richtig ruhigen Fasen - ungewöhnlich für diese Jahreszeit. War zuerst etwas enttäuscht von Ausbeute im Vergleich zu dem tollen Rotkanal vom 03.12.2013 mit dem 14". Nach etwas Kitzeln war dem Material schon mal wenigstens der ein und andere gute Rotkanal zu entlocken.


    Drizzle bearbeiteter Rotkanal zum RGB von oben mit dem 12" bei 5000mm Brennweite


    Aufwendiger bearbeiteter Rotkanal zum RGB von oben mit dem 12" bei 5600mm Brennweite:

    Jupiter 13.12.2013 MEZ 03:37 (noch nicht derotiert, 68 s lang)
    Zum Vergleich der 14 " vom 03.12.2013 (10Tage vorher) mit knapp 6000mm Brennweite


    Zufälligerweise habe ich das selbe Gebiet in 10 Tagen Abstand aufgenommen.


    Der Io-Durchgang war dann visuell nochmal richtig knackscharfe Sache, war zu müde, Filterrad und Kamera nochmal anzubauen. Dachte, ich hätte schon zig richtig gute Filme im Kasten. Die Ausarbeitung wird es zeigen.


    LG
    Robert

    Hallo Planetenfreunde,
    war am 13.12.2013 früh auf dem Roßfeld (1600m) bei Berchtesgaden - primär, um Lovejoy anzusehen bevor Mond wieder stört.


    Zur Einstimmung wurden Jupitervideos aufgenommen, die auf den ersten Blick ganz gut geraten scheinen - an die Aufnahme mit dem 14" kommen sie wahrscheinlich nicht heran, Grün- und Blaukanal sind dafür besser. Jetzt hab ich jedenfalls genügend Filme zum Ausarbeiten über Weihnachten.


    Erstes RGB nach Aufbau noch mit laufendem Lüfter war bereits o.k.:

    Jupiter 13.12.2013 MEZ 01:45 RGB
    12" Newton f5 mit Barlow auf 5000mm Brennweite verlängert
    Astronomik II Filter
    ASI 120mm
    jeweils 4000 aus 8000 Bildern Autostackert, Registax wavelet, fitswork winjupos


    Seeing wurde nicht schlechter, darum wurde Brennweite verlängert:



    Jupiter 13.12.2013 MEZ 03:36 RGB
    12" Newton f5 mit Barlow auf 5500mm Brennweite verlängert


    Edit I:
    Bearbeitung Drizzle



    Jupiter 13.12.2013 MEZ 01:47 RGB


    Edit II: Drizzle R/G/B weiter optimiert



    Jupiter 13.12.2013 MEZ 01:45 RGB

    Edit I Verwendung von optimierten R und G Kanälen für LRGB Farbbild:



    Jupiter 13.12.2013 MEZ 03:37 L(RG)RGB



    Edit III:
    spätestes Bild aus der ganzen Serie:



    Jupiter 13.12.2013 MEZ 03:56 RGB
    10.000 Bilder Rotkanal


    Ab 4:00 wurde dann auf Lovejoy gehalten. Ist wunderbar anzusehen im 12"f5 Newton mit 21mm Ethos. Ein bildhübscher Komet mit beeindruckend langem Schweif. Bei Dämmerung hab ich visuell den Mondschatten-/Monddurchgang von Io angeschaut. Immerwieder auch visuell beeindruckend, wie sich der Schatten scharf auf der Planetenscheibe abbildet.

    LG
    Robert