Hallo Kalle,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Tassillo,
Welligkeiten und allg. normale Gestaltabweichungen (also alles mit Ortsfrequenzen im Millimeterbereich bis zum Spiegeldurchmesser selbst) erzeugen Streulicht (Abbildungsfehler) nur in unmittelbarer Umgebung des Airy-Scheibchen.**...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
vielen Dank für deine Recherchen und Abhandlung. Dem kann man auch ohne spezielle Kenntnisse in Fourier- Optik gut folgen. Versuchen wir doch darauf aufbauend Nägel mit Köpfen zu machen. Dazu noch mal deine
<i>Tabelle:
Öffnung mm Streukegel
10 14 Bogensekunden
1 2,3 Bogenminuten
0,1 0,4°
0,01 4°
0,001 -> praktisch Diffus</i>
Die Öffnung in mm kann man näherungsweise als mittlere laterale Ausdehnung der irregulären Strukturen annehmen. Die interferometrische Quantifizierung bis in den Bereich > 0,1 mm ist Dank „openFringe“ - FFT selbst mit Amateurmitteln kein unüberwindliches Problem.
Bei einer im ASAI - Thread dargestellten Messungen komme ich auf Wellenfontfehler RMS(w) = 0,0028. Daraus kann man in RMS(o) Oberflächenfehler umrechnen:
RMS(o) = RMS (w) * 550/2
RMS(o) = 1/2 x 0,0028 x 550nm = 0,77 nm.
Vernünftig gerundet heißt das: mein Prüfling hatte RMS 1 nm Rauheit der „feineren“ Art.
Daraus ergibt sich (wie bereits in diesem Thread mehrfach vorgekaut):
Total Intefgrated Scatter TIS = (4*p*1/550)² = 0,0005
Dh. wir haben 0,5 Promille der Gesamtintensität als Streulicht vorliegen, die sich näherungsweise auf ein Feld von ca. 1,5° Öffnung verteilen.
Ich hab mir mal überlegt was denn wäre wenn ein durch und durchtrainierter Superknabe aus der Schule eines geschätzten Polierkünstlers einen hochsuperpoli-Spiegel (Kurz HSP) erschaffen würde, so eine Art Mona Lisa der Spiegelschleifkunst. Ein ebenfalls HSP- Fangspiegel wäre natürlich obligatorisch, sofern man auch beobachten möchte. Dann müsste man allerdings noch die Boshaftigkeiten der Atmosphäre austrixen. Das alles würde naturgemäß höllischen Aufwand bereiten. Aber man kann ja mittels anerkannter Simulationsprogramme vorfühlen was denn wohl wäre wenn. Dazu also das folgende Bild
Man sieht dort die PSF (Point Spred Funktion)auch Punktverteilungsfunktion genannt. Das ist nichts anderes als die Intensitätsverteilung über den Durchmesser einer (hier idealen) fokalen Sternabbildung.
Nach mindestens dreimaliger Erklärung in diesem Thread hat sich hoffentlich die Erkenntnis gefestigt dass im Airy-Disk nur 84%, der beachtliche Rest der Intensität von 16% in Form von Beugungsringen im Feld gestreut wird. Mit Obstruktion sind es im Disk deutlich weniger als 84 %, dafür eben mehr in den Ringen. Aber egal ob mit oder ohne Obstruktion, es nach außen hin keine Grenze. Die Ringe werden nur mit höherem Durchmesser immer schwächer. Die Obstruktion sorgt noch für zusätzliche Komplikation beider Helligkeitsverteilung der inneren Beugungsringe. Da der Durchmesser der Beugungsringe auch proportional zur Wellenlänge ist, die Sterne aber polychromatisches Licht liefern verschwimmen die weiter außen liegenden Ringe zu einem Lichtschleier. Oder hat jemand schon mal mehr als 3 Beugungsringe bei einer Sternabbildung gesehen? Das ist in der eingeblendeten Simulation mit 25% Obstruktion näherungsweise berücksichtigt.
Nun haben wir noch die EE- (Encircled Energy = eingeschlossene Energie)- Kurve. Diese beschreibt die innerhalb eines bestimmten Abstandes befindlichen Anteil der Gesamtintensität der Sternabbildung. Bis zum 1 Minimum (= Radius des Airydisks sind hier nur gut 70 % eben wegen 25% Obstruktion. Bei ca. 5x Radius (weiter geht die Grafik nicht) hat man immerhin schon 94% der Gesamtenergie erfasst die restlichen 6% liegen aber weiter außen.
Jetzt kommt das unerwünschte Streulicht wg. Rauheit mit 0.5 Promille der Gesamtintensität ins Spiel. Diese verteilen sich aber auch noch auf ein relativ großes Gesichtsfeld. Das soll dann noch merklich kontrastmindern?
Ich weiß, am Himmel geschehen noch Wunder von denen ich keine Ahnung habe[:o)]. Das mit der Sonne und Korona sehen wollen ist mir bekannt. Das geht meines Wissens mit Spiegeloptik nicht so recht. Ebenfalls bekannt ist die Existenz von grottenschlecht polierten Optiken. Hab es in meiner Jugendzeit tatsächlich mal mit Papierpolitur probiert[:I].
Gruß Kurt