Beiträge von Silvia581 im Thema „Teleskop-Okular-Gewindeadapter-Kameraadapter-Kamer“

    Hallo Holger,


    Zitat
    Das Fotografie Thema ist noch nicht ganz reif.


    warte noch ein paar Tage und guck dann mal bei Ebay, wenn Weihnachtsgeschenke "vertickt" werden. [;)]


    Gaaanz knapp und bündig:


    Webcams für Sonnenflecken, Mondkrater und Planeten (da brauchst immer noch nen Laptop dazu): ca. 200 Euro für die ALCCD5l-IIc. Diese Kamera bietet derzeit das allerbeste Preis-Leistungsverhältnis. [:D]


    Canon DSLR, weil es dafür wesentlich mehr Zubehör für die Fotografie gibt als bei den Nikons.


    Es muß definitiv keine neue Kamera sein. Es muß auch kein Astro-Umbau sein. Der bringt nur viel, wenn Du hauptsächlich vorhast, rot leuchtende Wasserstoffnebel zu fotografieren. Für alles andere tuts eine nicht umgebaute Kamera. [:)]


    Zum Einstieg in die digitale Fotografie (nachts die Sterne, tagsüber irdische Motive) ist auch das "Kitobjektiv" 18/55 brauchbar. Schwenkdisplay ist "nice to have", aber kein Muß. Die Liveview-Option (ab der EOS 450D) dagegen schon. Damit kannst nämlich prima fokussieren. Denn der Autofokus tut nachts am Sternenhimmel nicht...


    Dann brauchst noch ein vernünftiges Fotostativ mit einem sehr guten Neiger. Und nen Fernauslöser für die Kamera. Oder Du stöpselst das Verbindungskabel zwischen Kamera und Laptop und steuerst die Kamera (ISO-Zahl, Blende, Belichtungszeit, Serienaufnahmen) über das EOS-Utility, was bei den Canon Kameras auf ner CD beiliegt.


    Hier mal 2 Bilder, die mit ner EOS 450D und 30 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 800 und Blende 4.5 mit dem Kitobjektiv bei 18 mm Brennweite aufgenommen wurden:



    So ein Bild könntest Du mit den von mir vorgeschlagenen Kameras problemlos zum identifizieren Deines besonderen Sterns hernehmen.


    Wenn Du ne halbe Stunde lang (mit festgeklemmtem Drahtauslöser) ununterbrochen Bilder aufnimmst, kannst Du diese Einzelbilder mit kostenloser Software zu nem kleinen Film oder auch zu einer Strichspuraufnahme zusammenrechnen lassen:



    Da ich nach Süden fotografiert habe, verlaufen die Sterne in sehr flachen Bögen zum Horizont. Nach Osten fotografiert steigen sie dagegen in einem steieln Winkel nach oben. Die Einzelbilder habe ich leider nichtmehr, nur noch die berechnette Strichspuraufnahme:



    So hast ein sehr überschaubares Budget für den Anfang, sofort Erfolgserlebnisse und kannst Dich mal ne Weile damit beschäftigen, ob es Dir überhaupt Spaß macht.


    Wenn Du Planeten fotografieren möchtest, benötigst Du zwingend ne motorisierte parallaktische Montierung für Dein Telesköpchen und eine Webcam, Stromversorgung für die Nachführung und den Laptopp.


    Früher (zu chemischen Zeiten) war man froh, wenn man bei ca. 10 Sekunden Belichtungszeit die beiden Hauptbänder von Jupiter auf dem Bild erkennen konnte. Heute werden dank günstigen Webcams mehrere tausend Einzelbilder mit Belichtungszeiten um 10-30 Millisekunden direkt in einem Video durchs Teleskop aufgenommen und diese verrauschten Bilder durch eine Software gejagd. Die Software sucht sich die schärfsten Bilder raus, überlagert diese und dann beginnt die Kunst. Das händische Schärfen des Summenbildes (da muß man sich einüben, am Anfang übertreibt man es meist mit dem Schärfen), das Einstellen der feinsten Nuancen bei der Farbgewichtung...


    Simulation einer chemischen Aufnahme:



    digitale Aufnahme aus einem Video mit 4500 Einzelbilder nach der Bildbearbeitung:



    Es ist nicht jedermanns Sache, stundenlang vor dem Rechner zu sitzen und an den Bildern zu feilen. Die Ausrüßtung ist auch nicht gerade billig (Barlow-Linse oder Projektionsokular, Webcam und parallaktische Montierung).


    Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.
    Silvia