Beiträge von Eikonal im Thema „Newton für Astrofotografie Selbstbau“

    Hallo,


    Eigentlich sollte man seine Kamera und sein Teleskop immer aufeinander anpassen: das Airy-Scheibchen sollte aus informationstheoretischen Gründen (Nyquist-Theorem) mindestens zweimal so groß sein, wie die Pixel der Kamera. Auch wirst Du für Planetenarbeit das Planetenscheibchen möglicht formatfüllend auf den Chip bekommen wollen: Auch deswegen gebietet sich eine Anpassung der Brennweite.


    M.a.W.: Eine solche Zwischenoptik (Barlow-Linse, Shapey-Linse, Projektiv/Okular) sollte sowieso besser mit eingeplant werden, wenn Du mehrere Aufgabenstellungen für das Instrument anstrebst.


    Ich würde, abgesehen davon, für die Deep sky-Arbeit mit einem Parabolspiegel sowieso einen Koma-Korrektor einplanen, weil sonst das photographisch nutzbare Feld nicht den Chip der Kamera ausfüllt.
    Daher wäre es angeraten, einfach einmal zu schauen für welche Öffnungsverhältnisse es gute Koma-Korrektoren gibt, mir einen aussuchen und einen passenden Spiegel herstellen. Für Planetenarbeit empfiehlt sich entweder akfokale Projektion oder der Einsatz von Barlows, oder beides.
    Aus meiner Sicht stellt sich also das Problem "eines Spiegels für alle Aufgaben" also garnicht.


    Was nun die Größe betrifft, möchte ich gerne einen Satz von Stathis sinngemäß wiederholen: Es ist besser, gleich dasjenige Instrument zu bauen, das man haben möchte, und mit dem man gerne arbeitet, als zuerst ein kleineres oder lichtschwächeres zu beginnen.


    Für ein Erstlingswerk ist f/4 zwar schon recht ambitioniert, aber mit etwas Geduld wahrscheinlich machbar. f/5 oder f/6 erfordern deutlich weniger Aufwand beim Parabolisieren.
    Auch 200 mm Durchmesser sind recht gut beherrschbar: Ich habe mit Studenten mal ein 200 mm-Newton-Sonnenteleskop gebaut, und wir haben (in zwei Gruppen) in vier Arbeitstagen zwei Spiegel und zwei beidseitig polierte Planspiegel fertigbekommen.
    Bei 300 mm kommen halt sehr schnell Probleme hinzu, eine Montierung zu finden, die tragfähig genug ist, und der Polieraufwand ist etwa doppelt so groß: Das geht mit der Fläche...


    Viel Erfolg jedenfalls beim Selbstbau,


    Kai.