Beiträge von Juerg_B im Thema „anzahl der bilder unter DSS?“

    Hallo Kai,


    bei der Astrofotografie ohne Nachführung ist der grösste Feind die Zeit. Sowohl die Einzelbelichtung wie auch die Gesamtzeit ist limitiert. Bei f=50mm dürfte das in etwa um die 100 x 10 Sek. sein.


    Die Sterne wandern stetig durch das Bildfeld. Je länger die Brennweite und die Gesamtbelichtungszeit desto kleiner das Feld mit der gemeinsamen Schnittmenge der Sternüberlagerung. Mit kleiner Brennweite wie 50mm kommt noch ein weitaus schlimmerer Effekt dazu. Die <b>Bildfeldwölbung</b>.


    Stell dir den Himmel als eine Kuppel vor.


    Es ist nicht möglich die "Wölbung" verzerrungsfrei auf eine Ebene abzubilden. Ähnlich wie bei einer Weltkarte, da erscheint der riesen Kontinent Antarktis klein und verzerrt. Eine zweite Weltkarte mit Antarktis als Mittelpunkt, könnte man nicht ohne weiteres mit der ersten Karte deckungsgleich bekommen.

    Deepskystacker kann nur im kleinem Masse Verzerrungen ausgleichen.
    Das bedeutet du wirst unweigerlich einen Grossteil der Bildränder beschneiden müssen. Bildbearbeitungsprogramme welche das können z.B. Theli oder Iris sind leider ziemlich komplex. Dabei werden die Bilder anhand eines Sternenkatalogs ausgerichtet.


    Noch ein paar Empfehlungen der Kameraeinstellungen:
    Ca. 100 x 10sec. Lights. Natürlich in RAW und Fokus manuell.
    Nur leicht abblenden oder gar mit Offenblende arbeiten. Zugunsten der Lichtsammelvermögen gegenüber der Sternabbildung.
    ISO eher hoch ca. 1600
    20-30 Darks
    Flats und somit Bias brauchst du wohl keine anzufertigen da wie ich schon erwähnt habe das Bild sowieso stark beschnitten wird. Die Vignettierung fällt da wohl nicht mehr auf.


    Gruss
    Jürg