Hallo radeberger,
ich habe nichts gegen kleine Geräte... ganz im Gegenteil sogar. Wenn Du mal in der Gallery suchst wirst Du sogar einen Mars und einen Jupiter finden, den ich mit 60mm knipste.
Mein erklärtes Lieblingsteleskop ist ein 80mm Fraunhofer mit klassischem Öffnungsverhältnis f/15, mit dem ich auch schon Cirrus und Co beobachtete und der mich auch an den Planeten immer wieder mit tollen Bildern überrascht. Ich schaue gerne durch mein 40mm und mein 60mm Fernglas und entdecke immer wieder neue Sachen, die man damit toll beobachten kann.
Aber Du willst mir doch nicht allen Ernstes erzählen wollen, dass ein FH Refraktor mit 70mm und f/5 bei 180x überhaupt noch annähernd scharfe Bilder liefert? Alleine der Farbfehler solcher schnellen Geräte macht das nahezu unmöglich. Kontrastreich sind die Bilder bei hohen Vergrößerungen wohl auch eher nur zwischen den den Sternen und dem Blausaum [;)]
Wenn man auf die 180 Euro noch ein paar Euro draufpackt bekommt man im Gebrauchtmarkt ohne weiteres einen 6" oder vielleicht sogar 8" Dobson, der dann bestimmt einen größeren Teil der ins ETX einprogrammierten Objekte zeigt [:)]
Des weiteren ist es meiner Meinung nach relativ unsinnig, sich solch ein Gerät zuzulegen, wenn man bereits einen 114/900 Newton besitzt und das ETX nicht unbedingt als kompaktes Reiseteleskop nutzen möchte, wovon ich in diesem Fall eher nicht ausgehe.
Ich denke eben, gerade weil Du ein begrenztes Budget ansprichst, man sollte sich nicht unbedingt ein Teleskop zulegen, bei dem eine gewisse Frustgefahr besteht und man es dann ungenutzt in der Ecke einstauben läßt. Denn auch hier sind die teuersten Teleskope die, die man doppelt kaufen muss...
Man bringt Leute auch gerade von so einem Hobby ab, wenn man wie Meade die schönsten und buntesten Hubble-Bildchen auf die Kartons druckt, 1500 Objekte in den Goto-Computer einprogrammiert, die das entsprechende Gerät weit nicht alle anzeigen kann und dann die Einsteiger mit diesen werbeeffektiven Behauptungen auf die Realität losläßt.
Ciao,
Stefan
