Liebe Spiegelquäler und jene dies vielleicht noch werden wollen
Eines vorweg, der Spiegel ist auspoliert!![:D]
Gerne möchte ich Euch mitteilen wie es mir in den letzten 2 Monaten dabei ergangen ist.
Wie Ihr oben erfahren habt verabschiedete sich die Randzone sehr früh von der Sphäre. Das ist wohl der ersten Pechhaut und meiner unkoordinierter Strichführung zu verdanken. Zwischenzeitlich konnte die äusserste Zone bis an 0.4mm an die Sphäre angenähert werden. Nun zu meinen Erkenntnissen:
<u>Pechhaut 2.0</u>
Die Automattenmethode hat bei mir anfangs sehr gut funktioniert. Zudem habe ich Unterwasser mit einem Messer regelmässig kleine Ritzen in die Oberfläche geschnitten. Die Pechhaut hat von nun an sehr gut und gleichmässig gegriffen. Nach ein paar Stunden liefen dann die Kanäle auch wieder zu. Nach einigen erfolglosen Versuchen die Automatte nochmals in die Pechhaut zu pressen sägte ich die Rillen mit einer Säge auf. Das hat sehr gut geklappt und die sauerei hielt sich in Grenzen. Wer also Mühe mit den Kanälen hat => Rillen aufsägen.
<u>Strichführung</u>
Es hat gedauert bis ich "meinen" neutralen Strich gefunden habe. Rund 9 Stunden [}:)]! Ich ging davon aus je kaotischer die Strichführung ist, desto besser. Bei mir funktionierte das nur bedingt.
Mein neutraler Strich ist sehr gleichmässig. Dabei gibt es rund einen drittel mehr Striche im Überhangbereich als im Zentrum. Varriert habe ich lediglich mit der Strichlänge und mit dem Verhältnis Überhangsstriche zu Zentralstriche. Ich habe mit jeder Charge rund 30min polieren können. nach 15min und zum Schluss hin ging es dann doch noch für 2-3min willkürlich und kaotisch her. MOT, Kreisen, Sternförmig, Toolrotation, ... halt einfach irgend was. Ob es das nun gebraucht hat oder nicht? Keine Ahnung. Wenn es nichts genützt hat, geschadet hat es bei mir auf jeden Fall auch nicht.
<u>Abgesunkene Kante</u>
Die äusserste Zone wies sehr früh einen 1.6mm längere Schnittweite auf als der rest der Oberfläche. So musste ich sehr viel Material in der Mitte abtragen um auf das tiefere Niveau zu kommen. Ich habe das so gelöst, dass ich die Mitte stark mit MOT vertieft habe. Danach polierte ich TOT mit neutralen Strichen. So näherte sich der Rand wieder der Sphäre. Zum Schluss war Zone 5 noch 0.6-0.7mm länger als Zone 4. Da war ich auch schon näher dran. Da die Parabel zwischen Zone 4 und 5 ca. 0.7mm Schnittweitendifferenz aufweisen soll hab ich mich entschieden das so zu belassen. Ich versuche nun die bestehende Differenz gleich in die Parabel einfliessen zu lassen.
Unten die letzte Messung:
<u>Auspoliert?</u>
Wann ist der Spiegel auspoliert? Ganz klar - wenn Du mit einem umgedrehten Okular keine Pits mehr erkennen kannst. Vielleicht habe ich mich etwas dumm angestellt, aber bis ich geschnallt habe was nun Fuseln sind und was Pits![:(!] Ich bin überzeugt, ich hätte mir gut und gerne 3-4 Stunden Politur sparen können. Da ich ein Prototoll geführt habe weiss ich auch wie lange das Polieren gedauert hat. 20 Stunden[xx(].
Dazu ist allerdings zu sagen, dass ich mir in den ersten Stunden sehr viel Mehrarbeit aufgehalst habe. Ich würde behaupten heute würde ich den Spiegel in 10-12 Stunden auspolieren können.
<u>PDI</u>
Mit dem Interferometer komme ich noch nicht so richtig klar. Ich habe mich nun auch entschieden das Parabolisieren mit Faucoult zu überwachen. Es ist eine einfache und verhältnismässig eine sehr schnelle Vermessung möglich. Mit dem PDI bzw. Openfringe hat mir Roger nochmals etwas Nachhilfe gegeben. Dafür besten Dank. Gegen Ende des Parabolisieren werde ich mich dem PDI nochmals gründlich annehmen. Die gesammelten Erfahrungen werde ich dann in einem eigenen Thread veröffentlichen.
Für Eure Hilfe bendanke ich mich ganz herzlich und hoffe dem einen oder anderen Mitleser mit meinen gesammelten Erfahrungen ebenfalls weiterhelfen zu können.
Grüsse und bis bald
Peter