Beiträge von Ursus007 im Thema „Können viele kurze Aufnahmen das Guiding ersetzen?“

    Hallo Peter,


    klar kann man das Guiding durch viele kurzbelichtete Aufnahmen ersetzen, aber wiederum mit Vor- und Nachteilen.


    Vorteil kurzbelichteter Aufnahmen wäre, dass durch viele Aufnahmen und Stacken ein besseres Signal-/Rauschverhältnis zu erzielen ist. Und bei aufgehelltem Himmel wird dieser auf den Aufnahmen nicht zu hell, was wiederum die Bearbeitung etwas erleichtert. Auch als Vorteil wäre zu nennen, dass helle Sterne oder Bereiche in Nebeln nicht so schnell ausbrennen.


    Der Nachteil allerdings wäre folgender: Dein Chip (also nicht nur Deiner, sondern jeder) hat ein gewisses Grundrauschen. Bei kurzen Belichtungszeiten kannst Du auch nur einen Teil der Photonen einfangen, im Vergleich zu längerten Bel.-Zeiten. Diese wenigen Photonen (schwache Außenbereiche von Galaxien, schwache Sterne usw.) können dann im Rauschen untergehen, d.h. nicht mehr gut vom Rauschen getrennt werden. Mit längeren Bel.-Zeiten können an dieser Stelle mehr Photonen auftreffen, die sich dann über das Rauschlevel "erheben" und so besser davon zu trennen sind. Dadurch erreicht man mehr "Tiefe" im Bild. Je empfindlicher der Chip desto besser.


    Siehe auch hier:
    http://astrofotografie.hohmann…etechniken/belichtung.php
    und hier
    http://astrofotografie.hohmann…elichtung.astrokamera.php


    Und die Grenze, ab wo geguidet werden soll/muß, hängt von der Genauigkeit der Einnordung, der Genauigkeit der Nachführung und der Aufnahmebrennweite ab. Je genauer esrteres, desto länger kann die Brennweite sein oder desto länger kann man belichten. Hier im Forum gibts ja ungeguidete Aufnahmen von 90s, Monti und Brennweite müßte man aber nochmal recherchieren.


    Grüße,


    Ursus