Beiträge von moelle im Thema „NGC 4565 vom 06.04.2013“

    Hallo René,


    dein Bild ist natürlich außergewöhnlich gut - ohne Frage.
    Ohne dich zu etwas überreden zu wollen, wäre mein Vorschlag, dass
    du (in einer der viel zu seltenen wolken- und mondfreien Nächten) deinen
    Arbeitsablauf wie folgt geringfügig änderst:
    - Alle Bilder à 600s und ungebinnt
    - 3:1:1:1 als Verhältnis der Belichtungszeiten L:R:G:B, bei dem Beispielbild wäre
    dies also z.B. 12x600s L und je 4x600s R, G und B.
    Die Gesamtbelichtungszeit ist etwa gleich geblieben, das Rauschen dürfte aber etwas
    geringer werden, wenn du die Luminanz aus allen (also L, R, G und B) Aufnahmen erstellst.
    Durch den Verzicht auf das Binning wird der Einfluss des Ausleserauschens bei den
    Farbaufnahmen geringfügig erhöht (dies ist aber nur marginal), gleichzeitig wird aber
    deutlich stärker das Rauschen der Luminanz verringert.


    Viele Grüße,


    moelle

    Hallo Frank,


    ich nutze PixInsight. Bei der Integration der Bilddaten wird sowohl die durchschnittliche Verbesserung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses
    als auch die Standardabweichung angezeigt. Anhand dieser Werte verändere ich einzelne Parameter bei der Integration, um ein möglichst
    großes SNR zu erhalten und gleichzeitig Satellitenspuren etc. auszuschließen. Für das integrierte Bild gibt es das skript Image Analysis/NoiseEvaluation,
    mit dem sich die Werte berechnen lassen.


    Viele Grüße,


    moelle

    Hallo René,


    ein Bild sagt mehr als tausend Worte...
    Ich habe für dich aus meinen Ergebnissen der letzten zwei Beobachtungsnächte
    einen Vergleich zusammengestellt. Im linken Bild habe ich 40 Luminanzaufnahmen
    à 600s zusammen mit 37 RGB-Aufnahmen integriert, rechts nur die Luminanz.
    Beide Bilder sind - bis auf das Stretchen für die Schirmdarstellung - unbearbeitet.
    Deutlich ist zu erkennen, dass das Signal-zu-Rausch-Verhältnis deutlich besser wird,
    wenn man die RGB-Aufnahmen zur Integration hinzuzieht - aber dazu sollten diese natürlich
    ungebinnt vorliegen. Die Standardabweichung ist im linken Fall nur etwa halb so groß wie im rechten
    Bild.
    Hier ist das Vergleichsbild von NGC 4435 (die Hälfte der Daten ist aus der letzten Nacht):



    Viele Grüße,


    moelle

    Hallo René,


    wenn du die Farbaufnahmen ausschließlich zur Farbgewinnung nutzt, verschenkst du Belichtungszeit. Integriert man die RGB-Aufnahmen zusammen mit den Luminanz-Aufnahmen (wobei die RGB-Aufnahmen geringer gewichtet werden gemäß dem unterschiedlichen S/N-Verhältnis), lässt sich das Signal-zu-Rauschverhältnis der Luminanz-Aufnahme und damit auch die Detailerkennung verbessern.


    Viele Grüße,


    moelle

    Hallo René,


    herzlichen Glückwunsch - du hast die Galaxie sehr detailliert dargestellt, ohne dass sie m.M. nach überschärft wirkt. Ich wünsche dir, dass du noch mehr Farbinformationen sammeln kannst. Warum nimmst die Farbe im Binning-Modus (und mit kürzerer Belichtungszeit) auf? Nach meiner (bescheidenen) Erfahrung bringt dies kaum Vorteile. Würdest du die Farbe ungebinnt aufnehmen, könntest du das Signal nutzen, um die Luminanzaufnahme zu verbessern. Kurz belichtete Farbaufnahmen lohnen sich u.a. bei Schmalbandaufnahmen, um die Sternfarben zu gewinnen.


    Viele Grüße,


    moelle