Beiträge von Kepler89 im Thema „Startschwierigkeiten“

    Oft reden die Leute auch aneinander vorbei, wenn sie von der Helligkeit eines Objektes im Teleskop reden.
    Die einen meinen dann die Flächenhelligkeit, die anderen die gesamte Helligkeit.
    Die Flächenhelligkeit eines Objektes im Okular steigt mit der Austrittspupille quadratisch proportional, bis die Austrittspupille so groß ist wie die Augenpupille, danach bleibt sie gleich.
    Die gesamte Helligkeit eines Objektes dagegen hängt (wenn denn das Objekt ganz im Gesichtsfeld ist) nicht von der Austrittspupille (bei konstanter Objektivöffnung) ab, es sei denn die Austrittspupille wird größer, als die Augenpupille. Ab dann sinkt die gesamte Helligkeit des Objektes undzwar quadratisch proportional zum Kehrwert der Vergrößerung.
    Zusammengefasst kann man also sagen, größere Teleskope stellen Objekte heller dar als kleinere und bei größeren Vergrößerungen verteilt sich gleich viel Licht auf eine größere Fläche, ob man es dann als "dunkler" bezeichnet, ist Ansichtssache.
    Und unterhalb der empfohlenen minimalen Vergrößerung verschenkt man Licht, das Objekt verliert aber keine Flächenhelligkeit, sondern nur Fläche.
    Wenn man ein bisschen herumrechnet, versteht man auch, wieso ein Objekt mit gleicher Helligkeit aber größerer Flächenhelligkeit besser zu beobachten ist.
    Angenommen, man hat zwei Galaxien mit 8mag, die eine ist aber doppelt so groß wie die andere.
    Dann beobachtet man die kleinere z.B. mit 120fach, die größere mit 60fach.
    Beide sind dann im Okular gleich groß und gleich hell - sowohl von Flächenhelligkeit, als auch vonn gesamter Helligkeit.
    Die kleinere, 120fach vergrößerte Galaxie hat dann aber einen besseren Kontrast zum Himmel, da von ebendiesem durch die größere Vergrößerung/kleinere AP die Flächenhelligkeit reduziert wurde.


    Soviel Theorie von einem praktisch verhältnismäßig Unerfahrenen.